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  • World RX Team Austria 2015 mit Manfred Stohl und Max J. Pucher startet als rein österreichische Mannschaft bei der heurigen Rallycross Weltmeisterschaft
  • WM-Lauf in Österreich langfristig eine Option ?

Österreichs Motorsport ist seit letzter Woche um eine Facette reicher geworden. Nachdem viele unserer Landsleute schon bis jetzt sehr erfolgreich in den verschiedensten Ligen des internationalen Motorsports als Teamchefs, als Aktive, als Techniker, als Organisatoren und als Veranstalter tätig sind, plant man nun in der Sparte Rallycross, die Erfolge aus der Vergangenheit in der kommenden Saison wieder aufleben zu lassen.

In den Jahren 1974, 1976 und 1982 gelang es Franz Wurz (NÖ) dreimal den Titel eines Rallycross-Europameisters für Österreich einzufahren. Dieses Kunststück wiederholte Herbert Grünsteidl im Jahre 1977 und Andreas Bentza im Jahre 1978. Vor 19 Jahren, also 1996 gab es durch Manfred Beck den letzten österreichischen Erfolg als Europameister.

Nun will das World RX Team Austria 2015 von MJP Racing, diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Aus der seinerzeitigen Europameisterschaft ist nun seit dem letzten Jahr eine FIA RX-Weltmeisterschaft geworden. Erster Weltmeister wurde mit Petter Solberg ein Weltklassepilot der aus dem Rallyelager übergewechselt hat. Der bei den Fans äußerst beliebte norwegische Rallye-Weltmeister des Jahres 2003 schaffte den Übertritt perfekt und konnte sich gleich den ersten WM-Titel auch im Rallycross sichern.

Manfred Stohl beim Race of austrian champions auf der Rallycross-Strecke in Greinbach 2014 - Foto: Ernst Gruber/Agentur Autosport.atEine ähnliche Karriere hat nun Manfred Stohl eingeschlagen. Er holte sich im Jahre 2000 den Titel eines Rallyeweltmeisters der Gruppe N. Danach bestritt er mehr als 100 WM-Läufe und wurde im Jahre 2006 als bester Privatfahrer Vierter in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft.

Im letzten Jahr war es Max J. Pucher, der Stohl auf den Geschmack brachte, sich für Rallycross zu interessieren. Nach einem Einsatz beim letzten RX WM-Lauf in Argentinien im Team von Weltmeister Petter Solberg entschied man, sich mit einem rein österreichischen Team an der RX-Weltmeisterschaft 2015 zu beteiligen. Als zweiter Pilot und Teamchef fungiert Max J. Pucher, der im vergangenen Jahr als Dritter in der heimischen Staatsmeisterschaft sein bestes Resultat einfahren konnte.

Was ist Rallycross?
Rallycross ist ein Autorennen für geschlossene Fahrzeuge auf einer permanenten Rennstrecke mit wechselndem Streckenbelag, der fast immer aus Asphalt und Schotter besteht. Als Abkürzung hat sich das englische RX (X = cross) etabliert.
Im Gegensatz zur klassischen Rallye fahren beim Rallycross kleine Gruppen von Rennwagen Sprintrennen im direkten Vergleich gegeneinander. Die relativ kurzen Rundkurse (sie müssen laut Reglement zwischen 950 und 1400 Meter lang sein und dabei über einen Asphalt- und/oder Beton-Anteil von 35 bis 60 Prozent verfügen), zumeist mit Stadion-Charakter, sind gut überschaubar und damit überaus zuschauer- und fernsehfreundlich.

Martin Anayi, World RX Managing Director IMG Motorsport: “Wir freuen uns das erste österreichische Team in der RX-Weltmeisterschaft begrüssen zu dürfen und sind begeistert, dass wir gleich zu Beginn der Saison 2015 ein neues Team ankündigen können. Manfred ist nicht nur eine Persönlichkeit die zu uns stösst sondern hat in Argentinien schon ein eindrucksvolles Debut geliefert. Wir sehen eine wachsende Zahl von Rallye Fahrern die World RX probieren und der Zweikampf mit seinem WRC Kollegen Petter Solberg wird sehr interessant. Wir sind jedenfalls von der Professionalität und dem Kommittment des World RX Team Austria beeindruckt. Im Namen von IMG freuen wir uns darauf Max Pucher und Manfred Stohl bei World RX 2015 begrüssen zu dürfen. Wir wünschen beiden viel Glück und Erfolg in der Fahrer und Team Weltmeisterschaft.

Einige wichtige Rallycross-Piloten
Erster Rallycross-Europameister (1973) wurde der Schotte John Taylor (Ford Escort RS 1600), die erste Europameisterschaft mit dem Segen der FIA gewann wie schon in der Einleitung der Pressemappe erwähnt 1976 der Österreicher Franz Wurz (Lancia Stratos HF 2.4 24V). Wurz holte auch die Titel 1974 (noch ohne FIA-Status) und 1982. Herbert Grünsteidl (1977), Andreas Bentza (1978) und Manfred Beck (1996) verdeutlichten mit ihren EM-Titeln Österreichs hohen Stellenwert in dieser action-geladenen Sportart.

Während in den Anfangsjahren der Rennserie also die Österreicher, die Briten und auch die Niederländer dominierten, waren ab Ende der 1970er-Jahre die Skandinavier sehr erfolgreich im Rallycross. Der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der Rallycross-Europameisterschaft ist (mit bisher 14 EM-Titeln) der Schwede Kenneth Hansen. Der in Österreich sehr bekannte Norweger Martin Schanche konnte sich diesen Titel sechsmal sichern.

Einsatzgerät von Manfred Stohl und Max J. Pucher für die RX-WM 2015: FORD FIESTA RXS-01 - Foto: Ernst Gruber/Agentur Autosport.at2014 wurde erstmals eine FIA RX-Weltmeisterschaft mit zwölf Läufen durchgeführt. Bei dieser entschied der ehemalige Rallye-Weltmeister Petter Solberg die Supercar-Gesamtwertung für sich.

Neben dem Norweger, der bereits angekündigt hat, seinen Titel heuer verteidigen zu wollen, waren letztes Jahr dessen Bruder Henning Solberg, der kanadische Formel-1-Pilot Jacques Villeneuve, der belgische Rallye-Star Francois Duval, der schwedische DTM-Pilot Mattias Ekström oder auch (beim Saisonfinallauf in Argentinien) Manfred Stohl bekannte Gaststarter in der RX-Weltmeisterschaft.

Max J. Pucher: „Sicherheit geht mir über alles“
Max J. Pucher ist der Mann, der hinter dem WM-Projekt World RX Team Austria steckt. Hier die Erklärung, warum der Teamchef und Fahrer des MJP Racing Teams in einer Person dem Motor- und letztendlich dem Rallycross-Sport so verfallen ist.

Pucher: „Ich komme aus einer Motorsport-begeisterten Familie und bin früher mit meinen beiden Brüdern Motocross und Motorrad-Bergrennen gefahren. Mein Bruder Albert fährt zum Beispiel immer noch beim Erzbergrennen mit. Mein Bruder Michael hat eine Tuning-Firma. Danach folgten Enduro-Rennen und, nachdem ich längere Zeit im Mittleren Osten gelebt habe, auch einige Wüstenrallyes. Familie und Geschäft haben dann den aktiven Motorsport verdrängt, aber nicht die Begeisterung dafür.

Neues Feuer auf finnischem Eis
Puchers Rennfahrer-Feuer wurde dann ausgerechnet auf kaltem Eis wieder entfacht. „Vor zwei Jahren wurde ich von Bentley nach Finnland eingeladen, um an einem Eistraining mit Rallye-Legende Juha Kankkunen teilzunehmen. Als ich mit ihm über einen zugefrorenen See gedriftet bin, meinte Kankkunen zu mir ,Das machst du aber nicht zum ersten Mal´. Den 4-fachen Rallye Weltmeister mit absoluter Perfektion fahren zu sehen als auch die eigene Herausforderung führten dazu, dass ich bereits am Heimflug den Entschluss fasste, wieder aktiv zu werden.“

RX-WM mit einem Lauf in Österreich ?
Max J. Pucher erwähnte bei der Präsentation des World RX Team Austria in einem Nebensatz dass es schon ein erstes Gespräch mit einem österreichischen Veranstalter gegeben hätte. Inhalt: Ein eventueller WM-Lauf in Österreich. Und schon begann die Gerüchteküchte, vor allem unter den Journalisten welche man eigentlich immer nur bei Rallyes, jedoch nie bei RX-Events antrifft, zu kochen. Versuchen wir doch einmal die Chancen auf einen WM-Lauf in Österreich auszuloten.

Prinzipiell spricht nichts dagegen dass auch Österreich einen WM-Lauf erhält. Im Vergleich zu der bis 2013 ausgetragenen EM wären die Kosten für den Veranstalter zwar um den Faktor 3 höher, aber mit Sicherheit refinanzierbar. Wo könnte ein solcher WM-Lauf zur Austragung kommen ?

Organisatorisch konnte in den letzten Jahren das PS Racing Center Greinbach absolut überzeugen, dort war die EM bis 2013 regelmäßig zu Gast. Die Infrastruktur wäre nach kleineren Umbauten WM-tauglich. So müßte das Fahrerlager wohl endgültig einmal komplett mit Asphalt überzogen werden. Zur Erhöhung der Zuschauer-Kapazität bzw. um den VIP-Gästen eine bessere Sicht zu bieten würde man in Greinbach auch in den Bau einer zusätzlichen Tribüne investieren müssen. Da in Greinbach der veranstaltende Verein auch gleichzeitig Streckenbetreiber ist würden diese Investitionen auch den anderen Veranstaltungen zu Gute kommen.

Von der Infrastruktur rund um die Strecke, bis auf das weit entfernte Fahrerlager, wäre der Wachauring in Melk schon fast ideal. Dort wurde zuletzt 2009 ein EM-Lauf ausgetragen der im Rückblick jedoch alles andere als positiv in Erinnerung geblieben ist. So kam es in Folge eines schweren Unfalls zu einem Streik der Fahrer. Im für die Rennleitung nicht einsehbaren Streckenabschnitt blieb ein Fahrzeug stehen in welches anschließend 2 weitere Fahrzeuge chrashten. Für die Stärke der heutigen Supercars absolut ungeignet ist der Offroad-Teil in Melk. Dieser müsste komplett neu aufgebaut werden damit die Strecke die Belastungen der modernen Fahrzeuge aushält und die Staubentwicklung die Fernsehübertragung nicht unansehbar macht. Und auch am Layout der Strecke sind gröbere Änderungen notwendig um eine Jokerlap zu integrieren. Weitere Notwendigkeit wäre ein neuer Startbereich (Start von außerhalb der Strecke). So wie sich die Strecke heute darstellt ist auf dem Wachauring nicht mehr als die Austragung eines FIA Rallycross Challenge Lauf möglich.

Der Nordring in Fuglau kommt in unserern Augen nicht für einen WM-Lauf in Frage. Für nationale Meisterschaftsläufe ist Fuglau ideal, für einen WM-Lauf jedoch wären die anfallenden Investitionen viel zu hoch und nicht refundierbar.

Wenn Geld keine Rolle spielt fällt in Österreich immer der Name "RedBull-Ring". In diesem Fall ist die Steiermark jedoch keine Option. Da mit Monster Energy ein Mitbewerber von RedBull als Hauptsponsor der RX-WM auftritt kann es nicht im Sinne des Vermarkters IMG sein dort einen Lauf zu absolvieren.

Das Fahrzeug von Manfred Stohl und Max J. Pucher im technischen Überblick: FORD FIESTA RXS-01

Karosserie: Ford Fiesta MK7 ST 3dr,
Original Ford Karosse mit FIA homologierter Sicherheitszelle,
Kohlefaser Aerokit
Länge: 3959mm. Breite: 1836mm. Achsstand: 2489mm.
Gewicht: 1300 kg minimum mit dem Fahrer

Motor: Ford Duratec 2030 ccm,
4 Zylinder, 16 Ventile, Fresh-Air Antilag System, Racing Turbolader mit Ladeluftkühler Racing ECU mit Launch Control Leistung: 590 PS / 6500 U/min Drehmoment: 910 Nm bei 4000 U/min
Getriebe: 6-Gang-Sequential-Getriebe, 3-Platten-Karbon-Kupplung

Dämpfer & Bremsen:
McPherson Aufhängung mit Stabilistoren, 17” Cooper Reifen auf ALU Rennfelgen, Racing Bremssystem

FIA World Rallycross Championship 2015 - Terminkalender (12 Läufe)
24. bis 26. April Portugal Montalegre
15. bis 17. Mai Belgien Mettet
22. bis 24. Mai Großbritannien Lydden Hill
19. bis 21. Juni Deutschland Estering
3. bis 5. Juli Schweden Holjes
7. bis 8. August Kanada Grand Prix de Trois-Rivières
21. bis 23. August Norwegen Hell
4. bis 6. September Frankreich Loheac
18. bis 20. September Spanien Barcelona
2. bis 4. Oktober Türkei Istanbul
16. bis 18. Oktober Italien Franciacorta
27. bis 29. November Argentinien San Luis

Das World RX Team Austria wird 2015 von zwei Hauptsponsoren getragen:
Manfred Stohl wird von der ISIS Papyrus Software AG für seine Teilnahme an der Rallycross-Weltmeisterschaft gesponsert.
ISIS Papyrus Software ist ein Softwareunternehmen das weltweit Lösungen für Prozess- und Dokumentenmanagement für Großunternehmen wie Banken und Versicherungen anbietet. Aber auch kleinere Unternehmen können die Softwareplattform für entsprechend komplexe Anwendungen wirtschaftlich nutzen.
Die ISIS Papyrus Gruppe betreibt Tochtergesellschaften in 14 Ländern und hat Kunden in über 40 Ländern. In Österreich hat die Gruppe über 200 Mitarbeiter für Softwareentwicklung und Kundenservice in Europa. Die Lösungen gehören in Europa zu den am Markt führenden. Auch in Japan und Asien sind die Produkte seit 20 Jahren weit verbreitet.

Max J. Pucher wird von VIPORBIT Software International Inc. für seine Teilnahme an der Rallycross WM 2015 gesponsert.
Connect – Communicate - Collaborate
Viporbit Software ist ein Startup Unternehmen, dass es sich zum Ziel gesetzt hat Anwendungen für das Verwalten von Adressen, Kontakten, Kalenderterminen und Erinnerungen (auch als CRM bekannt) für die mobilen Anwender so einfach wie möglich zu machen. Derzeit ist die Vipor CRM Anwendung für Smartphone, Tablet und Computer für die Apple Welt im Angebot. Die Stärke von Vipor ist die nahtlose Information in einer einfachen Benutzeroberfläche ohne zwischen drei bis vier Apps zu springen. Die Daten werden vollautomatisch zwischen allen Geräten synchronisiert. Mittels einer Erweiterung ist es möglich solche Daten mit anderen Personen zu teilen und damit das Verwalten von Vertriebsteams, Servicemitarbeitern, jede Art von Klubs, aber auch von Motorsportteams zu ermöglichen. Das einfachste CRM der Welt! Einfach auf Ihre Apple Geräte laden und ausprobieren!

Fotos: Ernst Gruber / Agentur Autosport.at

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