Richard von Frankenberg: Mit Vollgas durchs Leben

36 Jahre nach dem Tod seines Vaters Richard von Frankenberg veröffentlicht sein Sohn Donald von Frankenberg dessen Vollgasreise durch das Leben. In den 1950er und 6oer Jahres gleichermaßen als begnadeter Sportwagenfahrer und ebensolcher Motorjournalist bekannt, öffnet dieses 215 Seiten starke Buch auch bisher unbekannte Facetten dieses bemerkenswerten Menschen.

Zahlreiche Geschichtsphilosophische Betrachtungen und Auseinandersetzungen mit der NS Zeit unter dem Pseudonym „Borelius“ oder „Quint“ stammen aus der Feder des nachmaligen Porsche Werkfahrers. Doch davon wusste kaum jemand. Preußischer Militarismus seiner Vorfahren war nicht die Sache Richards von Frankenberg. Schon früh mit der Technik auf du und du, fuhr der 1922 geborene noch vor dem Krieg sein erstes Motorradrennen.

Doch die eigentliche Karriere setzte erst danach, und zwar auf 4 Rädern ein. Untrennbar mit Porsche verbunden, errang er unzählige Sieg auf dem legendären 356er, dann auf dem 55oer und den diversen Spyders. Die Einsatzgebiete reichten von Le Mans über die Mille Miglia, alle deutschen Rennstrecken bis hin zu den österreichischen Flugplatzrennen. Seine Gegner Wolfgang Graf Berghe von Trips, Jean Behra und alle damals Sportwagen fahrende Formel 1 Cracks. Legendär sein Überschlag auf der Avus.

Offenbar nicht zufällig wurde er deshalb auch als  „Schreckenstein“ tituliert. Die damalige Bibel des kontrollierten Schnellfahrens, war sein Buch „Die Hohe Schule des Fahrens“.

Fachlich fundiert und gepaart mit der Leichtigkeit des Erzählens reihten sich seine Veröffentlichungen wie „Die großen Fahrer unserer Zeit“ oder „Der Nürburgring“ daran an. Die deutsche Zunge hatte zu dieser Zeit niemanden, der auf dem Papier wie auf der Strecke auf so hohem Niveau agieren konnte.

Mit diesem Buch hat der Verlag Delius & Klasing wieder einmal Kompetenz in Sachen deutsches Rennfahrerleben gezeigt; ein empfehlenswertes Buch mit viel Hintergrund.

Dirk Hartung/ Agentur Autosport.at