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20 Sekunden dauert es bis zum lichten Moment. Dann ist das Verdeck offen, es wird heller und das heißere Brummen des Motors dringt noch intensiver an die Ohren der Passagiere als vorher. Das Ganze präsentiert Porsche als sechste Generation des Carrera Cabriolet jetzt in zwei Leistungsstufen...

- zwei schnelle Stufen zum Glück. Das Glücksgefühl dürfte für die meisten allerdings beim Preis enden: Das Cabriolet ist ab 85 176 Euro in Deutschland erhältlich. Das S-Cabriolet kostet mindestens 95 152 Euro.

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Die Fahrleistungen sind Porsche-gemäß und wie üblich noch etwas flotter als beim Vorgänger. Der 3,6-Liter-Boxermotor des Carrera leistet 239 kW/325 PS, der 3,8-Liter-Motor Carrera S bringt 261 kW/355 PS auf die Hinterräder. Damit spurtet der 1480 (Carrera S 1550) Kilogramm leichte Sportwagen in 5,2 Sekunden auf Tempo 100 km/h, der Carrera S ist mit 4,9 Sekunden bei der Sprintprüfung noch ein wenig schneller. Jenseits jeden Zweifels auch die Höchstgeschwindigkeiten: 285 km/h beim Carrera, 293 km/h beim Carrera S. Das maximale Drehmoment von 370 Nm bei 4250 U/min (400 bei 4600 U/min im S) sorgt für Kraft in jeder Lebenslage. Soviel zu den nackten Zahlen. Doch das trifft nicht das Gefühl, das sich mit einem 911er Cabriolet verbindet. Mit 100 über die spanische Landstraße, das Blubbern im Ohr und das Gefühl, es ginge theoretisch dreimal so schnell, reichen zum Glück. Vor einer Serpentine kurz runter schalten, den Boxer einmal Bellen lassen, macht für einen kurzen Moment sehr zufrieden.



Wie gesagt, 20 Sekunden sind es, bis das Verdeck unter der festen Klappe verschwindet. Das funktioniert sogar während der Fahrt bis Tempo 50 und dürfte den großen Auftritt nicht nur an der Ampel noch etwas größer machen. Der Carrera lebt auf großem Fuß: 18 Zoll große Leichtmetallräder mit Reifen der Dimension 225/40 an der Vorderachse und 295/30 an der Hinterachse. Der Carrera S kommt mit 19-Zoll-Rädern und Reifen der Dimension 235/35 ZR 19 vorne und 295/30 ZR 19 hinten aus.

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In Sachen Sicherheit hat der Carrera alles an Bord, was derzeit up to date ist - und noch einiges mehr. Dafür sorgen unter anderem eine erhöhte Karosseriesteifigkeit, ein Überrollschutz mit automatisch ausfahrenden Bügeln und ein abgestimmtes Insassenschutzsystem. Zu den sechs Airbags zählen auch je ein speziell geformter Kopfairbag?????¦??º?? in den Türbrüstungen, der speziell für offene Fahrzeuge konzipiert ist und von Porsche weltweit als erstem Hersteller serienmäßig eingesetzt wird. Der Name POSIP (Porsche Side Impact Protection System) feierte bereits im Boxster Premiere. Der neue offene Carrera wirkt noch steifer als der Vorgänger, weil alle Bleche nicht nur verpunktet, sondern auch verklebt wurden.

Serienmäßig verfügen beide neuen Cabriolets über das Porsche Stability Management (PSM - entspricht ESP). Das aktive PASM-Fahrwerk (Porsche Active Suspension Management) bietet Porsche für den Carrera optional an - eine Analogie zum Coupé. Das ist jedoch etwas für die Rennstrecke, auf einer normalen Straße könnte es für Beschwerden mit den Bandscheiben sorgen. Ebenfalls für den Sportler im Mann (und der ist es immer noch in der Regel, der den Carrera bewegt) bietet Porsche auf Wunsch das so genannte Sport Chrono Paket Plus an, bei dem das Motormanagement auf eine betont sportliche Fahrweise umgeschaltet werden kann und verschiedene Programme durch eine Kombination von Stoppuhr und Rundenzähler für Fahrten auf der Rennstrecke wählbar sind. Die ohnehin schon krisenfeste Bremsanlage mit Festsatttelanlage und vier Kolben toppt Porsche gegen Aufpreis noch mit der bereits vom Vorgänger bekannten Ceramic Composite Brake (PCCB) mit 350 Millimeter großen Keramikscheiben.



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Doch das ist alles Theorie. In der Praxis ist der Carrera ein extrem fahraktives Auto mit narrensicheren sportlichen Qualitäten. Das überarbeitete Fahrwerk mit der Mehrlenker-Hinterachse lässt den Boliden seine Linie ziehen wie ein Rennwagen, dazu blubbert und röhrt der Boxer unverkennbar herrlich im Heck durch dicke Auspuffrohre. Ein herrlich spät regelndes PSM lässt den Fahrer fast vergessen, dass er eine Schleuderbremse an Bord hat. Nötig wäre sie nicht, der Elfer liegt wie ein Brett und ist von der Giftigkeit alter Modelle weit entfernt. Leichtes Untersteuern ist alles, was man dem Porsche zur Last legen kann, das lässt sich allerdings mit der direkten Lenkung leicht wieder korrigieren. Der "S" geht dabei merklich noch etwas deftiger zu Werke, nicht umsonst sind mehr als die Hälfte der Carrera-Baureihe mit dem stärkeren Motor ausgestattet.



Der Blick geht auf klar gezeichnete fünf Rundinstrumente, die Schenkel sind gefangen zwischen perfekten Sportsitzen und das knackige Sechsgang-Getriebe (auf Wunsch mit Tiptronic) lässt den Gangwechsel traumhaft leicht von der Hand gehen. Dazu ist das Fahrwerk des Carrera absolut langstreckentauglich, weil eben immer noch komfortabel. 4,43 Meter Fahrspaß. Dazu ist der Verbrauch von 11,5 Litern (11,0 beim "!schwächeren" Carrera) Super durchaus noch erträglich. Wer richtig Gas gibt, schickt 15 Liter durch die Einspritzdüsen, im Schnitt waren es bei einer ersten Ausfahrt 12,2 Liter.

Um dem Porsche-Fan etwas Hoffnung zu machen: Die Unterhaltskosten des Cabriolets sollen durch längere Wartungsintervalle und günstigere Versicherungseinstufungen um 15 Prozent gesunken sein. 5000 offene Flitzer will Porsche in diesem Jahr noch verkaufen, im kommenden Jahr sollen es mindestens 20 000 Carrera weltweit sein, davon 40 Prozent Cabriolets. Da sollte dem zwölften Jahr in Folge mit einem Gewinnanstieg in Zuffenhausen nichts in Wege stehen. Und das sind dann die langen Wege zum Glück für Porsche.

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