181012 Histo7 00 DH 0060Der Nebel konnte das Histo-Cup Finale auf dem Redbullring nicht trüben, 332 Piloten beim heuer einzigen Auftritt in der Steiermark bedeuten Rekordstarterfeld


Der große Andrang von deutlich über 300 Piloten läßt sich wohl damit erklären daß der Histo-Cup heuer, im Vergleich zu den Vorjahren, lediglich einmal Station in der Steiermark machte. Viele Fahrer wollten wohl so die einzige Gelegenheit nutzen ihr Fahrzeug auf der Strecke im Zeichen des Roten Bullen zu bewegen. Objektiv betrachtet muß jedoch gesagt werden daß dieser große Andrang nicht nur positiv zu sehen ist. Zum Auftakt des Wochenendes stand die Piste am Freitag Nachmittag dem Freien Fahren zu Verfügung. Die ursprünglich auf jeweils 30 Minuten angesetzten Turns mußten reihenweise unterbrochen, abgebrochen, verschoben und teilweise auch gestrichen werden. Es waren eindeutig zuviele, und vor allem, zu unterschiedlich schnelle Fahrzeuge gleichzeitig auf dem Asphaltband. Sogar langjährige Streckenposten konnten sich nicht erinnern eine solche Menge Boliden gleichzeitig auf der Piste gesehen zu haben. Trotz feinstem Herbstwetter war die Stimmung vieler Fahrer nicht gerade positiv. 181013 Histo7 07 DH 0216Mehr als 330 Fahrer beim Histo-Cup Finale 2018

Ein Luxusproblem welches so 2019 jedoch nicht mehr gegeben sein sollte. Wie Autosport.at bereits heute vermelden kann wird der Histo-Cup nächstes Jahr wieder zweimal Station in & am Spielberg machen. Die Termine sind als Saisonauftakt für Redbullring und Histo Cup der 12.-14. April, und zum Finale kehrt man wie heuer zurück am 11. bis 13. Oktober. Doch nun blicken wir auf das denkwürdige Wochenende in aller Gründlichkeit zurück.


Das Finale am Red Bull Ring hat alle Rekorde gebrochen. 332 Teilnehmer aus zehn Nationen und elf Rennserien bedeuten einen absoluten Rekord in der Geschichte des Histo Cups. Das herrliche Herbstwetter hat noch einmal alle Rennfahrer so richtig zu Höchstleistungen motiviert. Zu den neun eigenen Rennserien waren noch der Suzuki Motorsport Cup und die Ferrari Trophy beim Finale zu Gast. Jeweils am Vormittag gab es die Qualifyings und am Nachmittag die Rennläufe des großen Finales des österreichischen Motorsports. Die Qualifyings am Samstag wurden anfangs ein wenig beeinträchtigt durch hartnäckigen Bodennebel, der sind jedoch schnell verzog. Am Sonntag konnten am Vormittag keine Qualifyings gefahren werden, weil der Nebel zu dicht war. Zu den Startaufstellungen wurden daher die Rennergebnisse vom Samstag verwendet. Samstag wurden am Vormittag die ersten Qualifyings abgehalten und am Nachmittag gab es die ersten Rennen zu sehen. 

Historische Tourenwagen Anhang K - Rennen 1:
Gleich am Start spiele es Grande Casino, der Oberösterreicher Walter Traxler drehte sich im Spitzenfeld und beschädigte seinen schönen Porsche 911RS. Gott sei Dank ist nicht viel passiert und das Rennen konnte nach einer kurzen Safety Car Phase fertig gefahren werden. Der Salzburger Reinhard Moser gewann mit seinem Porsche 993 RS vor dem Niederösterreicher Martin Sahl, Ford Escort BDA der die Amerikanerin Amanda Hennessy, Chevrolet Corvette in einem sehenswerten Duell niederkämpfen konnte.

Der Tscheche David Becvar hätte noch Chancen auf den Gesamtsieg gehabt und lag anfangs des Rennens voll auf Kurs. Gegen Ende des Rennens fiel er zurück und erreichte nur den 11. Platz und musste für das zweite Rennen w.o. geben, der Motor streikte, so war der Weg frei für den Oberösterreicher Alfred Weissengruber, dem mit seinem BMW 635i der 13. Gesamtrang zum Titel 2018 genügte.

181013 Histo7 16 DH 0968Reinhard Moser mit Doppelsieg in der Klasse Anhang KRennen 2:
Reinhard Moser gewann auch das zweite Rennen vor dem Deutschen Maximilian Detterbeck, Porsche 911RSR und Martin Sahl, der mit seinem kleineren Ford Escort wieder ins Spitzenfeld gefahren ist. 

Historische Tourenwagen STW (Spezialtourenwagen):
Rennen 1:
Walter Hoffmann holte sich mit seinem CAN AM Lola Sportwagen das erste Rennen der STW vor dem Deutschen Christian Nowak, AC Cobra und dem neuen Gesamtsieger der Spezialtourenwagen Franky Riedel, Chevrolet Delago. Schnellst Nicht-8-Zylinder wurde Klaus Rath, Audi Quattro vor Erich Petrakovits, Ford Capri GAA 3.5. Alexander Wechselberger holte sich die Klasse bis 1600cc vor Thomas Lehner, beide Alfasud Sprint.

Rennen 2:
Der Zieleinlauf war identisch mit dem Rennen 1, Hoffmann vor Nowak und Riedel. Dahinter tobte ein sehenswerter Dreikampf um die siebte Position zwischen den BMW 320 Gruppe 5 Piloten Erwin Warislowich und Michael Steffny und dem Ford GT 40 Piloten Manfred Irger aus Oberösterreich. Der routinierte Salzburger Michael Steffny setzte sich schließlich gegen Warislowich durch, dicht gefolgt von Manfred Irger. Das war Motorsport vom Allerfeinsten, viele Positionswechsel aber immer fair! 181013 Histo7 18 DH 1455Der CanAm M1C von LMP auch in den Händen von Walter Hoffmann siegreich

Formel Historic: Rennen 1:
Auch ein volles Starterfeld boten die Formelfahrer auf, gleich 6 starke Piloten kamen vom italienischen Alfa Nova Cup in die Steiermark. Es siegte der Tscheche Adam Klus mit seinem IMSA Audi Sportwagen vor dem Franzosen Frederic Rouvier, Martine F3, Valerio Leone, March F3 und dem schnellsten Österreicher Roman Pöllinger, Reynard F387. Rafael Kowar gewann die Formel Ford 1600 vor Martin Friedl und Rainer Rosenberg, alle Van Diemen.

Rennen 2:
Adam Klus gewann auch das zweite Rennen vor den starken italienischen Formel 3 Piloten. Stark auch die Positionskämpfe in den Klassen, Martin Friedl holt sich die Formel Ford 1600 vor Rafael Kowar, beide Van Diemen. Peter Peckary, Reynard FF 2000 gewann zweimal die Klasse der Formel Ford 2000 vor Walter Skopik und Otto Flum. Peckary ist der neue Gesamtsieger der Formel Historic 2018!

Young Timer Tourenwagen und GT´s bis Baujahr 2004: Rennen 1:
Der Steirer Thomas Weberhofer, Opel V-8 Star und Der Oberösterreicher Roland Luger, DTM Opel Omega lieferten sich ein beinhartes Duell um den Gesamtsieg des Rennens, Schließlich setzte sich der V8 Star Pilot durch und gewann hauchdünn vor Luger und dem toll Fahrenden Gerhard Jörg mit seinem C5 Corvette. 181013 Histo7 17 DH 1236Mit Thomas Weberhofer - Opel Omega V8 Star - auch bei den Youngtimern ein DoppelsiegerDer Niederösterreicher Dieter Karl Anton, Honda S2000 wahrte mit einem Klassensieg bis 3000ccm seine Chancen auf den Gesamtsieg 2018. Auch der Salzburger Norbert Greger, BMW M3 E36 gewann seine Klasse und somit „vertagte“ sich die Titelentscheidung auf den Sonntag.

Rennen 2:
Anfangs gab es wieder den Zweikampf zwischen Weberhofer und Luger, der durch den Ausfall des Oberösterreichers Luger en jähes Ende hatte. Weberhofer holte sich den Sieg vor dem Niederösterreicher Gerhard Jörg und dem Italiener Pietro Petrobelli, Audi S4 GTO.

BMW 325 Challenge:
Polesetter Max Zupanic landete einen klaren Start-Ziel Sieg vor dem Oberösterreicher Manfred Zaunbauer und dem Gaststarter Luca Rettenbacher. Der Gesamtsieger aus dem Jahre 2015 pilotierte das Auto von Dominik Wallner. Tobias Weichenberger genügte ein sicherer Fünfter Platz um den Gesamtsieg 2018 zu fixieren. Die junge Salzburgerin Natalie Horvath konnte die E30 Cup Wertung gewinnen und sicherte sich damit auch die Gesamtwertung des neuen Nachwuchscups. 181014 Histo7 02 EG 5047Auch wenn das Resultat wegen Protest offen ist, mit Tobias Weichenberger steht der neue Meister fest

Rennen 2:
Durch den Wegfall des Qualifyings durch starken Nebel wurden die ersten acht Positionen umgedreht, dementsprechend spannend verlief die Startphase. Zuerst konnte sich der junge Lando Graf von Wedel an die Spitze setzen, gefolgt von Franz Stopper und Matthias Heinemann. Max Zupanic pflügte regelrecht durch das Feld und übernahm die Spitze in der fünften Runde, Leon Unger konnte knapp vor dem Ziel noch Tobias Weichenberger überholen und wurde Zweiter. Der Neuntplatzierte Gerald Hofer legte gegen das Fahrzeug von Leon Unger Protest ein, das Fahrzeug wurde verplombt und wird in einer neutralen BMW Werkstatt überprüft. Nathalie Horvath holte sich nochmals die E30 Wertung vor dem Salzburger Lud Prunnbauer. Tobias Weichenberger gewinnt die Gesamtwertung 2018 vor Gerald Hofer und Manfred Zaunbauer.

Mini Cooper Cup: Rennen 1:
Der junge Deutsche Matthias Jocher war im ersten Rennen nicht zu schlagen. Er gewann vor dem Tiroler Philipp Kluckner und Stephan Jocher dem Älteren. Florian Kammerstätter holte sich die kleinere R53 Wertung.

181014 Histo7 13 EG 2788Die MINIS waren nur in der startphase "sortenrein" unterwegs, mischten danach das Feld der BMWs ordentlich auf.Rennen 2:
Matthias Jocher wiederhole seinen Sieg wieder vor Philipp Kluckner und Mitsch Baltes. 

Touring Car Open:
Rennen 1:
Das mit 30 Rennfahrzeugen hochklassig besetzte Feld der „moderneren“ Renntourenwagen war ein absoluter Höhepunkt der gesamten Veranstaltung. Oliver Michael gewann das Rennen vor seinem Markenkollegen Josef Stadtegger aus Graz, beide Porsche 991 GT3 und dem Schweizer Robert Brändli, Blaise Camaro. Der junge Markus Fischer hatte auf dem BMW Z$ GT3 vom Team Medilikke Motorsport falsche Reifen aufgezogen, die bei der Nachkontrolle beanstandet wurden, es folgte eine Disqualifikation und ein Ausschluss aus der Veranstaltung.Ein Highlight waren die drei TCR Piloten aus der TCR Germany, Martin Niedertscheider setzte sich durch und holte mit dem Peugeot den Sieg.

Rennen 2:
Auch das zweite Rennen sah den Niederösterreicher Oliver Michael als Sieger Michael Fischer vor Josef Stadtegger als Sieger, gefolgt vom Oberösterreicher Ernst Kirchmayr, KTM. Ein tolles Rennen fuhr der Gaststarter Siegfried Kuzdas mit dem Duller BMW Alpina B6 GT3 als Gesamtfünfter der TCO.

Classica Trophy:
48 Teams nahmen die 2 Wertungsläufe der Classica Trophy in Angriff. Diesmal hatten wir erfreulicher Weise wieder einige neue Starter dabei. 181014 Histo7 01 DH 1551Der Wertungslauf am Sonntag vormittag fiel dem Nebel zum Opfer

Teamwertung:
Joachim und Sabine Hofstadler, Porsche 914/4 konnten auch am Red Bull Ring die hohen Favoriten Herbert Margreiter und Konnie Aistleitner, Alfa Romeo Spider besiegen, die hinter den Grazern Wilfried Lind und Wolfgang Ringwald, Porsche 944 Dritter wurden. In der Solowertung, der Fahrer sitzt alleine im Fahrzeug, muss also fahren und timen zugleich, haben wir den jungen Niederösterreicher Andras Eckhart, Ford Capri RS 2600 als Doppelsieger gesehen Matthäus Russegger, Porsche und Martin Hartmann, Opel Manta. Der junge Niederösterreicher holte sich damit auch den Gesamtsieg. 

Ravenol 1-H Endurance Race
Mit großer Spannung wurde das 1-Stunden Teamrennen am Sonntagvormittag erwartet. In Abwesenheit des disqualifizierten Fischer BMW Z4 holte sich das Duo Franz Lahmer Reinhard Kofler, Porsche 991 den Sieg vor Dem Duo Lukas und Max Ertl, Porsche 997 GT3 und Zeljko Drmic, Porsche 991 GT3. 181014 Histo7 08 DH 1854Wegen Nebel hinter dem Safety-Car gestartet - bei blauen Himmel nach 1 Stunde abgewunken, das letzte Ravenol Endurance Rennen des JahresDer Schweizer Robert Brändli verlor durch ein Überholmanöver den zweiten Platz und fiel in der letzten Runde noch auf den 12. Platz zurück.Die Young Timer Wertung holte sich Thomas Weberhofer, Opel V8 Star vor dem Duo Dirk und Mike Torwesten, Porsche 935 und Roland Ottillinger / Meissner, BMW 335 STT. Die historische Wertung sicherten sich Christian Nowak, AC Cobra und Manfred Irger, Ford GT 40 vor Urs Steffen / Amanda Hennessy, Triumph Spitfire V8 und Erich und Nico Bartoschka, Porsche 944 Turbo.

Pünktlich um 18.00 Uhr beendete Rennleiter Harald Lehner das erfolgreichste Rennwochenende des Histo Cups in 21 Jahren.

Wer nun - noch vor der großen Jahresehrung am 17.11. - Lust hat noch einmal auf die komplette Saison zurück zu blicken: Autosport.at war bei allen Rennen vor Ort, unser großes Histo-Cup-Foto-Archiv ist rund um die Uhr geöffnet.