IMG 2643Im Mai 2017 fuhr Roger Bolliger zuletzt im Histo Cup mit seinem Pontiac Trans Am und verunfallte auf dem Salzburgring, ein erstes Comeback 2018 endete mit tko.

 

So schön es ist an einem Rennwochenende des Histo Cups Austria teilweise mehr als 200 Fahrzeuge sehen zu können, die Meute der teilnehmenden Porsches und sonstigen eher modernen GT-Boliden kann nicht davon ablenken daß das Salz in der Suppe von Saison zu Saison weniger wird. Sind wir uns doch einig darüber daß es die historischen Fahrzeuge sind welche den Histo Cup in über 20 Jahren zu dem Ruf verholfen haben den er europaweit genießt. Natürlich wird es immer schwieriger Ersatzteile zu finden, und logischerweise werden diese mit Sicherheit im Laufe der Jahre auch nicht preiswerter. Trotzdem ist es aber doch sehr traurig zu sehen daß gerade die scheinbar "günstigsten" Fahrzeuge immer seltener werden. 120922 Monza 23 DH 8738 283805 800 600 80Histo Cup Finale Monza 22.9.2012 - Der Kampf der Zwerge um die goldene Ananas
Foto: Dirk Hartung/agentur Autosport.at

 

Obwohl nun schon 6 Jahre vergangen sind, wer erinnert sich nicht an das Finale des Histo Cups 2012 in Monza. In einem der tollsten Duelle des Histo Cups überhaupt erkämpfte sich Thomas Kaiser (mit Unterstützung von Markenkollegen) den Gesamtsieg im Anhang K gegen Bernhard Deutsch, ebenfalls unterstützt von Markenkollegen.

Mini setzte sich am Ende mit 123 Punkten gegen Puch mit 122 durch und wurde Gewinner der goldenen Ananas. Thomas Kaiser gingen inzwischen die Motoren für die Rundstrecke aus, mit seiner Partnerin hat er nun den Spaß am Rallyesport für sich gefunden.

Und Bernhard Deutsch hat - nach mehrmaliger Ankündigung - nun wohl endgültig mangels Gegnern die Lust am Histo Cup verloren, und die am Bergrennsport für sich entdeckt. Zuletzt sprach er von einem Jahr Pause von der Rundstrecke. Sehr schade, denn diese "Kleinen" bzw. Zwerge waren immer automatisch die Lieblinge jedes Publikums.

 

Roger Bolliger - Comeback eines Publikumslieblings

Bereits seit Mai 2017 fehlte mit Roger Bolliger ein weitere Publikumsliebling. Im Gegensatz zu den "Zwergen" pilotiert der Schweizer in der Regel einen der hubraumstärksten Boliden, einen Pontiac Trans Am Baujahr 1971. Beim Boschrace auf dem Salzburgring verlor er jedoch in der Fahrerlagerkurve die Kontrolle über seinen Feuervorgel und schlug mächtig in die Streckenbegrenzung, prallte von dieser zurück in das Kiesbett. IMG 2644Comeback nach Crash - Roger Bolligers Pontiac Trans Am

 

Nachdem er selbstständig das Wrack verlassen konnte, mußte er jedoch mit ansehen wie dieses in Flammen aufging, Beinahe 3 Minuten dauerte es bis der Brand gelöscht werden konnte, mehrere Feuerlöscher der Streckenposten versagten ihren Dienst.

In Rogers Onboard-Video (siehe etwas weiter unten) kann man deutlich hören daß er sich darüber - verständlicherweise - extrem aufgeregt hat. Die dabei gefallenen Worte sind angesichts der Schocksituation erklärbar, und schon bald nach dem Unfall hat sich Roger Bolliger bei den betroffenen Streckenposten direkt entschuldigt.

Es darf ja eigentlich auch nicht sein daß Feuerlöscher versagen, doch das war an diesem Wochenende leider kein Einzelfall.

Der Pontiac Trans Am sah auf den ersten Blick aus wie ein Fall für einen Autoverwerter (siehe Fotos oben). An ein Comeback des Fahrzeuges auf der Rennstrecke zu denken, zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Besonders ärgerlich natürlich da der durch das Feuer entstandene Schaden das Ausmaß der Kaltverformung um einiges überstieg.

Wer sich selber ein Bild von dem Unfall und seinen Folgen machen möchte, es gibt es ein Onboard-Video unter https://www.facebook.com/roger.bolliger/videos/vb.100002094868655/1381162771963538/?type=3 .Der Unfall passiert ca. um 14:45.06 (siehe unten rechts im Video).

Auf eine Entschuldigung seitens des Streckenbetreibers wartet Roger Bolliger bis heute....

Nicht so lange warten mußte er auf sein Comeback, besser gesagt den ersten Versuch eines Comebacks. Und das "nicht so lange" dauerte immerhin 1 Jahr. Solange benötigte Roger Bolliger bis sein Trans Am wieder auf die Rennstrecke konnte, allerdings mit einem schwächeren Ersatzmotor. Ort der Handlung war mit dem Brno Circuit jene Strecke welche mit Roger Bolligers Boliden und Valentino Rossi auf seinen Souvenirständen die Fans anlockt. 

Okay, nach einem ersten Roll-Out ging es am 5.5.2018 in das Qualifying, doch bereits eingangs der ersten schnellen Runde ließ eine Öl-Fahne auf nichts Gutes schließen. Der Ersatzmotor versagte nach wenigen Minuten seinen Dienst unter Volllast. Die trotz Problemen absolvierte Runde hätte für den Start von Platz 3 gereicht, aber es sollte nicht sein. Und nicht nur die zahlreichen Fans des sympathischen Schweizers und seiner Frau Alfi, auch wir in der Autosport.at-Redaktion, mußten dann die komplette Saison 2018 auf den betörenden Sound des ehemaligen Clons vom Jerry Titus Trans Am verzichten. Roger Bolligers Pontiac ist ein Jahr älter, also Baujahr 1971. Die Quelle des Hörgenusses ist eventuell schon wieder vom 12.-14. April beim Saisonauftakt des Histo Cups auf dem Redbullring vernehmbar: Ein von Butler Performance gebauter Aluminium Motor mit 500 Cubic Inch, in etwa 8 Liter Hubraum. Rund 690 Pferdchen und ein Drehmoment von 900 NM, da geht einiges voran. Hier noch einige weitere Zutaten:  Trockensumpf , Holley Vierfachvergaser , Billet Kurbelwelle , Oliver Pleuel , Ross Kolben , Comp Cams Nockenwelle , Edelbrock Zylinderköpfe von Butler Performance, Getriebe Jasper Nascar Road race , 4 Gang , Hinterachse Ford, 9 Zoll Full Floater , Bremsen AP Racing , Felgen Bolliger / Kaist Minilite Style Billet ; 16 Zoll , Vorne 12.5 , hinten 14.5 Zoll . Reifen GoodYear 12.5.und 14.5 Zoll ( ev. Hoosier ).48412638 211072363112176 6032726714822426624 nComeback nach Neuaufbau für Roger Bolliger

 

Kurz bevor das neue Motorsport-Jahr beginnt, in unserer Redaktion die Termine koordiniert werden, und selbstverständlich wieder Anfragen nach unseren Autosport.At-Aufklebern beantwortet werden, wollten wir natürlich wissen wie es derzeit um ein Comeback von Roger Bolliger steht. Und von seiner Seite kommt als erstes einmal der Dank an die Firma Carrosserie Steiner in Schlossrued in der Schweiz. Mit deren Hife konnte Roger Bolliger den Pontaic Trans Am wieder aufbauen.Und dieser sollte bis zum ersten Rennwochenende des Histo Cups - wie schon weiter oben erwänht - einsatzbereit sein, und zwar laut Roger Bolliger "genau so schnell wie vorher". Zur weiteren Saisonplanung: Es sind 2019 ein paar Histo Cup Rennen geplant, aber auf keinen Fall alle da er sich in Sachen Ausschreibung in Bezug auf die Jahrgangsgrenzen nicht mehr wirklich auskennt. Mit dem Jim Clark Revival in Hockenheim (26.-28.4.2019), Brands Hatch Historics (24.-26.5.2019) und den Spa Summer Classics vom 28.-30.6.2019 stehen für Roger Bolliger 3 Einzel-Veranstaltungen auf dem Plan. Außerdem - falls es technisch und fahrerrisch läuft bei ihm, auch ein Ausflug zu den Zandvoort Historics (YTTC).

Stand der Dinge ist jedoch daß Roger Bolliger derzeit immer noch darauf wartet daß sein 8 Liter Motor endlich fertig wird und den Weg aus Amerika in den Trans Am zurück findet....

Die österreichischen Fans können die Daumen drücken daß der Feuervogel nicht wieder abstürzt, dann wird Roger Bolliger auch wieder im Histo Cup starten, und zwar bei den letzten 3 Wochenenden der Saison auf dem Slovakiaring, Salzburgring und dem Redbullring.