- Mit Wut im Bauch den Weltmeister geschlagen!
Unter der Woche wurden dann die technischen Probleme im Rahmen der
gegebenen Möglichkeiten weitestgehend behoben und man versuchte im Team
der SR Speed Performance den Fokus auf den GP in Norwegen zu lenken.
Ausgerechnet in dieser Woche schlug dann das Wetter auf der britischen Insel
zu und machte den sowieso schon knappen Terminkalender noch enger. Das
Auswärtsmatch der Birmingham Brummies, das eigentlich am Mittwoch
vergangener Woche ausgefahren werden sollte, wurde wegen Regen abgesagt
und auf den Donnerstag verschoben. Für Smolinski hatte diese Tatsache zur
Folge, dass er nach dem Match in England direkt nach Deutschland fliegen
musste um dort für die Landshut Devils an den Start zu gehen! Immerhin
gelang es, die Rennen in Poole und Landshut erfolgreich zu bestreiten. In Poole
holte Smoli mit den Brummies ein Unentschieden, in Landshut wurden die
Wölfe aus Wittstock geschlagen, womit die Devils wieder auf die Siegerstraße
zurück kehrten. „Ich war mit meinen Starts bei den Rennen nicht 100%
zufrieden. Hier muss ich mich noch deutlich verbessern um mich nicht immer
durchs Feld kämpfen zu müssen! Aber das ist ganz viel Kopfsache und wenn
Du dann so hektische Tage hast, wird es umso schwerer sich auf den Punkte
zu konzentrieren“, fasste der 28jährige die beiden Rennen zusammen.
Zu allem Überfluss kehrte auch die Pleiten- und Pannenserie auf der Langbahn
zurück. Angefangen von Getriebeschäden über weitere Motorendefekte hatte
Smoli mit seinen Mechanikern und Altmeister Egon Müller mit einigen
Nebenkriegsplätzen abseits der Bahn zu kämpfen und so musste man unter
den gegebenen Umständen mit den in Forus eingefahrenen 15 Punkten
zufrieden sein. „Ich habe ja schon vieles erlebt, aber das was in Norwegen
abging übertrifft alles. Ein Riesendank an Jens und Egon, die in kürzester Zeit
wahnsinnig hart arbeiten mussten“, äußerte sich Smolinski nach dem Rennen.
22 Punkte Rückstand auf Joonas Kylmäkorpi stehen inzwischen in der
Gesamtwertung zu Buche, sodass der WM Titel derzeit in weite Ferne gerückt
ist.
Mit reichlich Frust im Bauch rollte Smoli dann diese Woche erneut in der
britischen Liga ans Band und der Olchinger fuhr sich im erneuten Duell mit den
Poole Pirates regelrecht den Frust von der Seele. Im letzten Lauf des Tages
schaffte es Smolinski sogar gemeinsam mit Ben Barker das führende Duo um
Maciej Janowski und Weltmeister Chris Holder zu sprengen, als Barker und
Smolinski nach drei Runden erbittertem Kampf an Holder vorbeigingen.
Viel ruhiger wird es in den nächsten Tagen für Martin Smolinski jedoch nicht
werden. Kaum aus England zurückgekehrt gilt es noch einige “Nachwehen“ aus
Norwegen zu verdauen. „Zu diesem Thema werde ich mich in den nächsten
Tagen auf meiner Homepage äußern“, erklärt Smolinski, der sich zudem auch
auf die schwere Aufgabe am kommenden Wochenende in Lonigo vorbereiten
muss. Von der FIM wurde Smolinski in das Halbfinale der Speedway GP
Qualifikation nach Lonigo gelost und muss dort einen Platz unter den besten
Acht erreichen um sich für Speedway GP Challenge am 24.8. in Poole zu
qualifizieren. Bereits Sonntag früh steigt Martin Smolinski dann bereits wieder
in den Flieger um mit den Landshut Devils am gleichen Nachmittag in
Brokstedt in der Speedway Bundesliga ans Band zu rollen.
Text: Manuel Wüst
Foto: Jeff Davies