- Fünf Wochen Sommerpause hat Supermoto-Pilot René Esterbauer hinter sich
Fünf Wochen Sommerpause hat Supermoto-Pilot René Esterbauer hinter sich. Mit den Rennen in Rechnitz (Burgenland) geht die Supermoto-Staatsmeisterschaft am 1. August in die zweite Saisonhälfte. Für den 24-jährigen Studenten aus Tarsdorf (Bezirk Braunau) stimmt der Kurs Richtung Staatsmeistertitel: Er führt zur Halbzeit die Klasse S1 (bis 450 ccm) an. Im Interview spricht KTM-Pilot EsterPOWER über harte Konkurrenz, Lieblingsstrecken, die Fachhochschule und wie er auch am Saisonende ganz oben stehen will.
René Esterbauer: Sportlich und beruflich auf der Höhe
Du bist Halbzeit-Staatsmeister. Sechs Rennen sind gefahren, deine
Bilanz bisher?
EsterPOWER: Jetzt bin ich vorne, aber abgerechnet wird am Schluss. Natürlich
ist es sehr angenehm, die Staatsmeisterschaft anzuführen, auch wenn man
sich davon nichts kaufen kann und in der Rolle des Gejagten ist. Die bisherige
Saison ist mit Fortdauer eigentlich immer besser geworden: In den ersten beiden
Rennen war es für mich nicht einfach, auch nach der Verletzung in der
Vorbereitungsphase. Da hatte ich den optimalen Rennrhythmus noch nicht gefunden.
Jetzt läuft es aber sehr rund. Vor allem zuletzt, da bin ich das beste
Rennen überhaupt in meiner bisherigen Karriere gefahren und hatte unglaublich
viel Spaß!
Wie hast du die fünf Wochen Sommerpause genutzt?
EsterPOWER: Ich habe viele Lehrgänge für Hobbysportler
und auch Rennfahrer, die ihre Fahrsicherheit verbessern wollen, gemacht und
bin mit meiner KTM einige Stuntshows gefahren. Auch abseits des Motorsports
ist einiges weiter gegangen. Ich habe die Aufnahmeprüfung für die
Fachhochschule in Kufstein geschafft. War auch ein interessantes Rennen. Für
60 Plätze gab es satte 3000 Bewerber. Ab September geht’s mit Sport-,
Kultur- und Veranstaltungsmanagement los. Aber natürlich sozusagen berufsbegleitend.
Denn ich will mich auch weiterhin noch auf die Rennfahrerei konzentrieren.
Super, herzliche Gratulation. Dann steht ja einem weiteren Vollgas
auf der Rennstrecke nichts mehr im Weg. Welche Strecken kommen jetzt und liegen
sie dir?
EsterPOWER: Es geht jetzt noch nach Rechnitz, Wiener Neustadt
und zum Saisonfinale nach Melk. Eigentlich sind Rechnitz und Melk meine Lieblingsstrecken
- viel Asphalt, hoher Kurvenspeed und extreme Schräglagen. Da fühle
ich mich besonders wohl.
Du warst schon in den vergangenen beiden Jahren der beste Österreicher
in der Staatsmeisterschaft. Heuer willst du den Titel. Aber Künzel, Bolcek
und Co. sind harte Gegner. Wie siehst du deine Chancen?
EsterPOWER: Leider hat es bisher noch nicht für den internationalen
Titel gereicht. Mit Künzel und Bolcek stehen zwei Piloten an der Startlinie,
die zu den besten Europäern gehören. Trotzdem glaube ich, dass meine
Chancen heuer so gut sind wie noch nie. Harte Konkurrenz spornt auch an. Jetzt
bin ich vorne und das Ziel ist klar: Ich möchte den Vorsprung ausbauen!
Heuer fährst du das Weltmeisterschafts-Motorrad des Italieners
Attila Pignotti, der 2007 Vizeweltmeister war, und die bei KTM Braumandl in
Wels aufgebaut wurde. Wie geht’s dir damit?
EsterPOWER: Es gab einige Sachen, die an meinen Fahrstil angepasst werden
mussten. Auch jetzt entwickelt mein Team das Motorrad ständig weiter
und wir bewegen uns in die richtige Richtung.
Man hört, du hast die vergangenen Wochen neben der FH auch dazu
genützt, um ein eigenes Team zu schnitzen? Was steckt dahinter?
EsterPOWER: Ja, das stimmt. Mit dem Ungarn Mark Kecskemeti habe
ich einen sehr talentierten Fahrer im Team. Er sitzt noch nicht lange am Motorrad,
konnte aber schon Rennen in den Hobbyklassen gewinnen. Ich sehe großes
Potenzial in ihm und bin auch sehr motiviert, junge Talente zu unterstützen.
Nächstes Jahr wird Mark mit mir bei den Profis starten.
Text: wetzelsberger
Foto: Hatheuer