Pin It
  • Österreicher Martin Bauer wiederholt Titelgewinn in der IDM SUPERBIKE +++ Rico Penzkofer (Yamaha) und Sebastien Diss (Kawasaki) holen sich ihre ersten Saisonsiege in der IDM Supersport +++ Marcel Schrötter aus Pflugdorf gewinnt Deutschen Meistertitel in der IDM 125 +++ Tödlicher Unfall überschattet Titelentscheidung der IDM Sidecar


Österreicher Martin Bauer wiederholt Titelgewinn in der IDM SUPERBIKE - Rennsiege gehen an Martin Bauer und Gwen Giabbani (Frankreich)
Hockenheim - Der Österreicher Martin Bauer hat seinen Titel in der Klasse IDM SUPERBIKE der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft verteidigt. Der Honda-Pilot vom Team Holzhauer Racing Promotion holte sich am Sonntag (7. September) vor 26.300 Zuschauern auf dem Hockenheimring einen Rennsieg im ersten Lauf am Vormittag und sicherte sich dann reichlich drei Stunden später mit Rang drei beim zweiten Lauf die notwendigen Punkte für die erneute Meisterschaft. Der Sieg im zweiten Rennen ging an den Franzosen Gwen Giabbani, der damit der Marke Kawasaki nach dem Sieg seines Landsmannes Sebastien Diss in der Klasse IDM Supersport den zweiten Tagessieg bescherte.

Für den Hersbrucker Jörg Teuchert gab es wie schon häufig in dieser Saison zweite Plätze. Bereits beim Zeittraining am Samstag hatte der Ex-Supersport-Weltmeister hinter Bauer die zweitschnellste Zeit erzielt. Beim Vormittagsrennen belegte Teuchert Rang zwei hinter Bauer, der Yamaha-Pilot hielt damit die Entscheidung bis zum letzten Rennen offen. Hier hatte Giabbani die Nase vor Teuchert vorn. Damit verpasste Teuchert den Titelgewinn und wurde auch in der Meisterschaft Zweiter.

17 Punkte betrug der Vorsprung von Martin Bauer vor dem Saisonfinale auf Jörg Teuchert. Für den Hersbrucker war Angriff die Devise. Beim ersten Lauf erwischte Teuchert einen guten Start, aber auch Martin Bauer kam ordentlich weg und ging bereits in der ersten Runde in Führung. Gemeinsam setzten sich Bauer (Honda), Teuchert (Yamaha) und Kawasaki-Pilot Giabbani vom übrigen Feld ab. Nach wenigen Runden betrug der Vorsprung bereits sechs Sekunden.

Martin Bauer machte das Tempo und fuhr langsam einen kleinen Vorsprung gegenüber Teuchert und Giabbani heraus - sieben Runden vor Schluss betrug der Abstand zu den beiden Verfolgern über zwei Sekunden. Giabbani zeigte dann in Runde vierzehn, dass er schneller fahren könnte als Teuchert und ging am Yamaha-Piloten vorbei. In diesem Moment hatte Bauer die Hand bereits am Meisterpokal - bei einem Einlauf Bauer, Giabbani, Teuchert wäre der Titel vorzeitig vergeben gewesen.
Doch zwei Runden vor Schluss unterlief Giabbani ein Fehler, Teuchert fuhr wieder vorbei. Da sich Gwen Giabbani ohnehin nicht in den Titelkampf einmischen wollte, griff er Teuchert nicht mehr an, der so den zweiten Platz nach Hause brachte. Damit erhielt sich Teuchert die Minimalchance auf den Titel. "Ich will keine Geschenke, aber dieses nehme ich an. Für die Fans ist das eine tolle Situation, die Entscheidung fällt erst beim letzten Rennen. Das wird ein geiler Nachmittag.", zeigte sich Teuchert weiter optimistisch. Auch Martin Bauer gab sich kämpferisch: "Es gibt nix geschenkt. Die Situation ist aber gut für mich, ich brauche nur noch drei Punkte. Ich hatte wohl heute Vormittag zwei Gegner statt einem. Danke für die tolle Stimmung an die Fans."

Lauf zwei begann wieder mit einem guten Start für Teuchert. Martin Bauer fuhr zunächst an zweiter Stelle, wurde aber bald von Gwen Giabbani überholt. "Ich habe versucht mich aus allem raus zu halten. Ich wollte gleich zu Beginn eine gute Platzierung, um aus dem Startgetümmel draußen zu bleiben. Dann habe ich die beiden Jungs ziehen gelassen. So ging es für mich nur noch darum, den Vorsprung zu meinem Hintermann immer konstant und kontrolliert zu halten.", so erklärte Martin Bauer seine Taktik für das Rennen. Alles ging auf. Er fuhr auf dem dritten Rang ins Ziel und holte sich zum zweiten Mal in Folge den Meistertitel in der IDM SUPERBIKE.

Gwen Giabbani führte einen spannenden Kampf mit Jörg Teuchert. In der sechsten Runde übernahm der Franzose die Führung, doch Teuchert konterte. Zwei Runden vor dem Ende fuhr der Kawasaki-Pilot einen weiteren Angriff und dieses Mal konnte er die Führung ins Ziel bringen. Erster Saisonsieg für Kawasaki und das Team Kawasaki sP von Teamchef Stefan Prein durch Gwen Giabbani.
"Wir haben in den letzten Wochen hart für diesen Moment gearbeitet. Ich bin glücklich, dass das jetzt zum Sieg gereicht hat. Es war ein Klasse-Fight mit Jörg. Danke an das Team und an Kawasaki.", freute sich der Franzose nach dem Rennen.

Teuchert wirkte wesentlich nachdenklicher. "Mir fehlen am Ende die Punkte vom Nürburgring. Ein Sturz und ein technischer Ausfall, dass war einmal zu viel. Und nun stehen wir da, haben fast nur erste und zweite Plätze und sind trotzdem nicht deutscher Meister. Dafür werde ich mir heute Abend ein Extra-Bier genehmigen müssen, denn so eine Saison habe ich wirklich noch nie erlebt. Aber immerhin bin ich Zweiter, das ist ja doch in Ordnung. Danke an Yamaha und an das ganze Team für die Unterstützung."

Durch den spannenden Kampf um die Meisterschaft gingen die übrigen Leistungen beinahe unter. Mit einer Ausnahme - Nina Prinz (Yamaha) lieferte zwei absolut starke Rennen ab und duellierte sich zur Freude der Fans zweimal mit keinem geringeren, als dem Österreicher Andreas Meklau. Am Ende stand es 1:1. Im Vormittagsrennen kam Nina als Siebente vor Meklau ins Ziel. Am Nachmittag behielt Meklau nach spektakulären Überholmanövern als Vierter die Nase knapp vor Nina vorn, die mit Rang fünf ihre beste IDM-Platzierung erzielte.

Seine beste Saisonleistung lieferte auch Suzuki-Pilot Dominic Lammert mit Rang vier im ersten Rennen und Rang sieben im zweiten Lauf ab. Ähnlich erfolgreich verliefen auch die Rennen für den Schweizer Gaststarter Patrick Muff (Ränge 6 und 7).

Bei seinem fünften IDM-Auftritt freute sich Gaststarter Michael Schumacher vor allem darüber, dass er "zumindest eine kleine Statistik aus dieser Saison korrigiert" habe. "Ich habe beide Rennen zu Ende gefahren und hatte diesmal keinen Ausrutscher. Allerdings habe ich im zweiten Rennen - da lag ich auf Position 12 oder 13, leider einen dicken Fehler gemacht und dadurch sechs Plätze oder so verloren. Und die habe ich leider nicht mehr zurück gewinnen können. Schade, aber so wurden es heute zwei 18. Plätze, das ist okay.", freute sich der Formel 1-Star auf seiner Homepage.
Auf die Frage, ob er auch im nächsten Jahr wieder in der IDM zu sehen sein würde, sagte er im Interview: "Ich habe noch keine Planung, was das nächste Jahr angeht. Das werden wir uns über den Winter anschauen und dann entscheiden."

Martin Bauer und Jörg Teuchert erzielten mit 323 bzw. 305 Meisterschaftspunkten das beste Ergebnis seit Bestehen der IDM SUPERBIKE und dominierten das Fahrerfeld. Rang drei in der Meisterschaft holte Andreas Meklau (226 Punkte). Suzuki-Pilot Werner Daemen brach sich beim Training zum Saisonfinale die Hand und konnte Meklau den dritten Rang nicht mehr streitig machen. Rang fünf ging mit dem Schweizer Roman Stamm ebenfalls an einen Suzuki-Piloten.

Durch die starken Saisonleistungen von Meklau, Daemen und Stamm konnte Suzuki (479 Punkte) die Markenmeisterschaft gegen Yamaha (436) und Honda (358) gewinnen.

Ergebnisse IDM SUPERBIKE:
15. Lauf: 1. Martin Bauer (AUT/Honda) 28:15,668 Min., 2. Jörg Teuchert (Hersbruck/Yamaha) 1,926 Sek. zur., 3. Gwen Giabbani (FRA/Kawasaki) 4,670 Sek. zur., 4. Dominic Lammert (Holzwickede) 24,580 Sek. zur., 5. Gábor Rizmayer (HUN) 27,220 Sek. zur., 6. Patric Muff (SUI/alle Suzuki) 27,345 Sek. zur.

16. Lauf: 1. Giabbani 28:11,336 Min., 2. Teuchert 0,106 Sek. zur., 3. Bauer 17,023 Sek. zur., 4. Andreas Meklau (AUT/Suzuki) 19,548 Sek. zur., 5. Nina Prinz (Mannheim/Yamaha) 19,761 Sek. zur., 6. Muff 22,555 Sek. zur.

IDM-Fahrerwertung (Endstand): 1. Bauer 323, 2. Teuchert 305, 3. Meklau 226, 4. Werner Daemen (BEL) 199, 5. Roman Stamm (SUI/beide Suzuki) 152, 6. Lammert 98

Markenmeisterschaft (Endstand): 1. Suzuki 479, 2. Yamaha 436, 3. Honda 358


IDM Supersport - Rico Penzkofer (Yamaha) und Sebastien Diss (Kawasaki) holen sich ihre ersten Saisonsiege in der IDM Supersport

Am Wochenende (5.-7. September 2008) sicherten sich Rico Penzkofer (Samstag) und Sebastien Diss (Sonntag) ihre jeweils ersten Laufsiege des Jahres in der Klasse IDM Supersport. Vor 26.300 Zuschauern wurden jedoch beide Rennen der Supersport-Klasse in Hockenheim nicht über die volle Distanz ausgetragen. Am Samstagabend wurde wegen einer Ölspur um die gesamte Strecke abgebrochen und am Sonntagmittag wegen einsetzendem Regens.

Im Training hatte der in dieser Saison schon mehrfach für Furore sorgende Pascal Eckhardt die Pole-Position herausgefahren. Der Yamaha Pilot vom SKM-Bike Promotion Team konnte den frisch gebackenen Meister Arne Tode (G-LAB Racing Sport Evolution) mit seiner Triumph auf den zweiten Startplatz verdrängen. Damian Cudlin (ebenfalls SKM-Bike Promotion) und Rigo Richter (HKM PZmotorsport) vervollständigten Reihe eins.

Das Rennen am Samstagabend fand unter erschwerten Bedingungen statt. Fünf Minuten vor dem eigentlichen Start musste das Prozedere abgebrochen werden. Es begann zu nieseln. Die Rennleitung traf die richtige Entscheidung und stoppte den Start. Nach weiteren zehn Minuten zum Reifenwechseln ging es in die Warmup-Runde.

Den besten Start erwischte Honda-Pilot Sascha Hommel. "Ich starte eigentlich immer gut", kommentierte der Reichenbacher. "Aber sonst komme ich aus Reihe vier oder fünf - dieses Mal aus der Zweiten." Seine Führung konnte er allerdings nur eine gute dreiviertel Runde behaupten. Dann holte sich Pascal Eckhardt Rang eins. Doch auch dies währte nicht lange. Sascha Hommel konnte schon in der Startkurve wieder kontern.
Von dem Zweikampf profitierte Eckhardts Teamkollege Rico Penzkofer. Ab Runde drei führte der Yamaha-Pilot. Nur wenige Minuten später - in Runde vier - kamen in der zweiten Kurve des Hockenheimrings drei Piloten zu Fall. Vladimir Leonovs Yamaha ging dabei in Flammen auf. Die beiden anderen gestürzten Piloten, Thomas Rebien und William Ackermann, konnten weiter fahren. Allerdings wurde dabei eines der beiden Bikes so beschädigt, dass Öl austrat und die gesamte Strecke nicht mehr befahrbar war. Das Rennen wurde abgebrochen. An einen Neustart war nicht zu denken, da die notwendigen Reinigungsarbeiten mindestens zwei Stunden dauern würden. Daher wurden für das Rennen nur vier Runden gewertet und halbe Meisterschaftspunkte vergeben.
Damit hieß der Sieger Rico Penzkofer. Er verwies Sascha Hommel, Damian Cudlin, Pascal Eckhardt und Neu-Meister Arne Tode auf die Ränge zwei bis fünf.

Am Sonntag war die Lage ein wenig eindeutiger. Sebastien Diss erwischte wieder einmal den besten Start aus der zweiten Reihe und musste sich nur Pascal Eckhardt beim Einbiegen geschlagen geben. Diese Konstellation währte allerdings nicht lange. Arne Tode wollte zeigen, warum genau er der Mann ist, der die Startnummer eins verdient. Jedoch konnte er sich nicht in der gewohnten Manier vom Feld absetzen. Sebastien Diss folgte direkt hinter dem Glauchauer. Der Vorjahresmeister attackierte Tode heftig.
In der achten Runde war auf einmal Diss mit seiner Kawasaki in Front. Und das mit fast zwei Sekunden Vorsprung. Einige Piloten hoben auf der Start- und Ziel-Geraden die Hand und signalisierten der Rennleitung, dass etwas nicht in Ordnung sein konnte. Diss nach dem Rennen: "Es begann leicht zu tröpfeln. Aber wegen zwei, drei Tropfen auf dem Visier braucht man nicht abzubrechen. Ich habe ,weiterfahren' signalisiert. Erst später wurde es mehr Regen und unfahrbar." Einige Supersport-Kollegen sahen das wohl etwas anders.

Es wurden noch fünf weitere Runden gefahren. Dann kam die rote Flagge. In der Zwischenzeit hatte sich hinter Diss eine Gruppe von zehn Piloten gebildet, die um den zweiten Podestplatz kämpfte. Am glücklichsten waren dabei Kevin Wahr und Vladimir Ivanov, die nach der Wertung die Ränge zwei und drei holten. Leonov, Tode und Cudlin holten die Ränge vier bis sechs. Damit verlor der Australier seinen zweiten Tabellenplatz an den Russen Ivanov. "Es ist etwas schade, wie es jetzt gelaufen ist", ärgerte sich Cudlin. "Aber was soll's. Von mir hat in dieser Saison keiner erwartet, was ich gezeigt habe. Aber nächstes Jahr greife ich wieder an. Dann geht es für mich hoffentlich um den Titel."

Den Meistertitel der IDM Supersport hatte Arne Tode ja bereits in Oschersleben eingefahren, am Ende hatte er 247,5 Punkte auf seinem Konto. Vizemeister wurde Ivanov (188,5 Punkte) vor Cudlin (184), Diss (177,5), Kaufmann (161) und Penzkofer (154,5).

Ergebnisse IDM Supersport:
13. Lauf: 1. Rico Penzkofer (Böhlen/Yamaha) 7:18,886 Min., 2. Sascha Hommel (Reichenbach/ Honda) 0,787 Sek. zur., 3. Damian Cudlin (AUS) 5,453 Sek. zur., 4. Pascal Eckhardt (Sonthofen/beide Yamaha) 5,585 Sek. zur., 5. Arne Tode (Glauchau/Triumph) 5,984 Sek. zur., 6. Rigo Richter (Hohenstein-Ernstthal/Honda) 8,413 Sek. zur.

14. Lauf: 1. Sebastien Diss (FRA/Kawasaki) 19:57,043 Min., 2. Kevin Wahr (Nagold/Suzuki) 3,242 Sek. zur., 3. Vladimir Ivanov (RUS) 4,003 Sek. zur., 4. Vladimir Leonov (RUS/beide Yamaha) 4,579 Sek. zur., 5. Tode 4,607 Sek. zur., 6. Cudlin 4,652 Sek. zur.

IDM-Endstand: 1. Tode 247,5 Punkte, 2. Ivanov 188,5, 3. Cudlin 184, 4. Diss 177,5, 5. Herbert Kaufmann (Ismaning/Suzuki) 161, 6. Penzkofer 154,5

IDM 125 - Marcel Schrötter aus Pflugdorf gewinnt Deutschen Meistertitel in der IDM 125 - Letzter Saisonsieg geht an Niederländer Michael van der Mark

Hockenheim - Der 15-jährige Marcel Schrötter aus Pflugdorf holte sich am Sonntag (7. September) vor 26.300 Zuschauern auf dem Hockenheimring den Titel "Internationaler Deutscher Meister" in der Klasse IDM 125. Beim letzten Saisonrennen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft musste sich der Honda-Pilot nur dem gleichaltrigen Niederländer Michael van der Mark geschlagen geben. Dritter im Rennen wurde van der Marks Landsmann Jasper Iwema.

Marcel Schrötter hatte das gesamte Wochenende dominiert und sich am Samstag mit 1:34,015 Min. auch die schnellste Trainingszeit gesichert. Zweitschnellster Pilot im Training war Markenkollege van der Mark, vor Marvin Fritz aus Neckarzimmern und Daniel Kartheininger aus Boos, beide unterwegs auf Seel 125. Der einzige verbliebene Gegner von Schrötter im Titelkampf, der Niederländer Joey Litjens, war dagegen bereits im Training über eine Sekunde langsamer als Schrötter und schaffte nur Startplatz 5.

Den besten Start beim Rennen legte Michael van der Mark hin, der vor Marcel Schrötter in die erste Kurve einbog. Doch bereits am Ende der ersten Runde lag Schrötter in Front. "Wir konnten uns schnell etwa vier bis sechs Sekunden vom Feld absetzen. Das war auch mein Plan. Dann habe ich etwas Speed raus genommen und bin auf Sicherheit gefahren.", kommentierte Marcel Schrötter die entscheidende Phase des Rennens. Für den jungen Niederländer Michael van der Mark war das die große Chance, den Sieg einzufahren. Die nutzte er mit einer starken Leistung konsequent. Zu seinem bereits feststehenden Titel in der Niederländischen Meisterschaft kam nun noch ein sein erster IDM-Sieg. Entsprechend zufrieden äußerte sich van der Mark nach dem Rennen: "Ein sehr guter Start, ein tolles Rennen. Es läuft im Moment einfach alles perfekt."

Während Schrötter und van der Mark an der Spitze allein um den Rennsieg kämpften, gab es dahinter einige Turbulenzen. Bereits in der zweiten Runde mussten sich die Verfolger nach einem Sturz neu sortieren. Während Daniel Kartheininger ausschied, nahm der Sachse Patrick Unger (Aprilia) das Rennen am Ende des Feldes zunächst wieder auf, doch am Ende fuhr er in Runde 9 in die Box.

Hinter der Spitze hatten sich Marvin Fritz und Jasper Iwema als Duo inzwischen ebenfalls vom übrigen Feld abgesetzt. Iwema hatte ebenfalls einen guten Start, kam aber lange nicht an Marvin Fritz vorbei. Da war die Spitze weg und es blieb der Kampf um Rang drei. Der erledigte sich dann drei Runden vor Schluss, als Marvin Fritz mit einem technischen Defekt ausfiel. Jasper Iwema wurde Dritter mit einem deutlichen Vorsprung von sechs Sekunden auf Tobias Siegert aus Altdorf. "Natürlich freue ich mich über meinen dritten Rang beim heutigen Rennen. Aber es ist sehr schade, dass Joey nicht den Titel holen konnte. Schade für das gesamte Team.", sagte der 18-jährige Iwema nach dem Rennen.

Für Iwemas Kollegen vom Abbink BOS Racing Team, Joey Litjens war es nicht das beste Wochenende, er belegte im Rennen mit 24 Sekunden Rückstand auf den Sieger Platz fünf. Der 18-jährige Niederländer fuhr eine außerordentlich starke Saison, stand sechsmal auf dem Podest und gewann den zweiten Lauf in Oschersleben. Doch an den letzten beiden Wochenenden verließ ihn das Glück. Beim Finale konnte er Schrötter, der insgesamt fünf Saisonrennen gewinnen konnte, kein Paroli mehr bieten. Als Lohn bleibt dem sympathischen Niederländer der Vizemeistertitel.

Marcel Schrötter freute sich bei der abschließenden Pressekonferenz in seiner bescheidenen Art über den Titel, blickte aber gleich ein Stück in die Zukunft: "Der IDM-Titel ist viel wert. Aber wir wollen ja weiter. Vielleicht fahren wir jetzt noch ein zwei Rennen in Spanien. Und wenn es klappt, würde ich auch gern noch den WM-Lauf in Valencia bestreiten. Über nächstes Jahr kann ich noch nichts sagen."

Ergebnisse IDM 125:
8. Lauf: 1. Michael van der Mark (NED) 22:19,692 Min., 2. Marcel Schrötter (Pflugdorf/beide Honda) 6,718 Sek. zur., 3. Jasper Iwema (NED/Seel 125) 11,133 Sek. zur., 4. Tobias Siegert (Altdorf/Aprilia) 17,112 Sek. zur., 5. Joey Litjens (NED/Seel 125) 24,852 Sek. zur., 6. Luca Grünwald (Waldkraiburg/ Honda) 26,349 Sek. zur.

IDM-Endstand:
1. Schrötter 156, 2. Litjens 145, 3. van der Mark 99, 4. Marvin Fritz (Neckarzimmern/Seel 125) 71, 5. Jasper Iwema 61, 6. Eric Hübsch (Lichtenstein/Aprilia) 53


IDM Sidecar - Tödlicher Unfall überschattet Titelentscheidung der IDM Sidecar

Hockenheim - Beim Saisonfinale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft am Sonntag (7. September) vor 26.300 Zuschauern auf dem Hockenheimring wurde das Rennen der IDM Sidecar durch einen folgenschweren Unfall des britischen Gespanns von Steve Norbury und seinem Beifahrer Rick Long überschattet. Dabei zogen sich beide Sportler schwerste Verletzungen zu und wurden umgehend in Spezialkliniken geflogen. Steve Norbury erlag trotz der Bemühungen der Ärzte am frühen Sonntagabend seinen Verletzungen.

Angesichts des Unfalls geriet der erstmalige Titelgewinn für das österreichisch-deutsche Gespann von Harald Hainbucher und Peter Adelsberger in das Hintergrund.

Dem Training der IDM Sidecar am Samstag hatten die amtierenden Weltmeister Tim Reeves/Patrick Farrance ihren Stempel aufgedrückt. Die aktuellen Zweiten der Superside-WM holten sich bei ihrem Gaststart die Pole-Position. Ihre WM-Kollegen und Ex-IDM-Champions (2005) Josef Moser/Ueli Wäfler sicherten sich Startposition zwei. Erst dann kamen mit Michael Grabmüller/Bernd Grabmüller und Mike Roscher/Adolf Hänni die ersten permanenten IDM-Teams. Startplatz fünf ging an Steve Norbury/Rick Long.

Den besten Start legten Harald Hainbucher/Peter Adelsberger hin. Von Startplatz sieben kommend musste sich das österreichisch-bayerische Duo nur Moser/Wäfler beugen. Die machten sich auf und davon. Jedoch nicht lange. Hinter ihnen hatten sich Reeves/Farrance nach vorn gekämpft und schickten sich an Moser zu überholen. Dies gelang auch kurz bevor das Rennen wegen des schweren Unfalls von Norbury/Long abgebrochen wurde.

Das Sidecar-Rennen wurde nach längerer Pause wegen der Bergung der Verletzten erneut gestartet. Reeves/Farrance traten nach dem Unfall ihrer Landsleute nicht mehr an. Doch auch der zweite Teil des Rennens dauerte nicht lange. Nach vier Runden musste erneut abgebrochen werden. Stefan Kiser/Helmut Engelmann überschlugen sich mit ihrem Gespann. Beide zogen sich Verletzungen zu, die aber bei weitem nicht so tragisch waren, wie bei Norbury/Long.

Das Rennen wurde nach insgesamt nur sieben gefahrenen Runden gewertet und sah Josef Moser/Ueli Wäfler als Sieger vor den Brüdern Michael und Bernd Grabmüller sowie Adrian Kornas/Axel Kölsch. Peter Schröder/Anna Burkard sicherten sich Rang vier vor Harald Hainbucher/Peter Adelsberger und Kurt Hock/Enrico Becker.

Damit standen Hainbucher/Adelsberger als neue deutsche Meister fest. Es war die knappste aller Entscheidungen: Mit 120 Zählern konnten sie genau einen Punkt mehr holen als die Gebrüder Grabmüller (119). Dritte in der Endabrechnung sind Hock/Becker (117) vor Schröder/Burkard (116) und Kornas/Kölsch (113). Den ersten und fünften der IDM Sidecar-Abschlusstabelle trennen damit gerade einmal sieben Zähler.

Ergebnisse IDM Sidecar:
8. Lauf: 1. Moser/Wäfler (AUT/SUI) 11:04,222 Min., 2. Grabmüller/Grabmüller (AUT) 5,849 Sek. zur., 3. Kornas/Kölsch (GER) 11,639 Sek. zur., 4. Schröder/Burkard (SUI) 18,339 Sek. zur., 5. Hainbucher/Adelsberger (AUT/GER) 18,503 Sek. zur., 6. Hock/Becker (GER) 18,692 Sek. zur.

IDM-Endstand: 1. Hainbucher 120, 2. Grabmüller 119, 3. Hock 117, 4. Schröder 116, 5. Kornas 113, 6. Göttlich/Koloska (GER/SUI) 86

Social Share: