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Sportlich durfte gefeiert werden beim Rechbergrennen - Foto: Werner Schneider/Agentur Autosport.atSzenekenner Werner Schneider kommentiert das Rechbergrennen 2016: Bei der Flower-Ceremony bestätigte Ehrenfried Seitinger bereits zirkulierende Gerüchte, dass er sich nach 45 Jahren kurz vor seinem 80. Geburtstag nun endgültig aus der Organisation von Österreichs Berg-EM-Lauf zurückziehen wird.

"Einmal muss Schluss sein", verkündete er am Ende eines sportlich weitgehend befriedigenden Rennens.

Möglichkeit der Modernisierung
Das Wetter war zwar am Renntag selbst ohne Regen abenteuerlich mies und dürfte etliche Nicht-Hardcore-Zuschauer vom Besuch abgehalten haben. Seitingers Rücktritt gibt der Organisation die Möglichkeit der Reflexion und für die Zukunft ein paar Dinge zu modernisieren. Nachdem sowohl das Training als auch das Rennen selbst sehr spät zu Ende ging, ist vor allem Zeitersparnis das Gebot der Stunde.  Ehrenfried Seitinger zieht sich aus der Organisation des Rechbergrennens zurück (hier: 2015)<br>Foto: Werner Schneider/Agentur Autosport.atEhrenfried Seitinger zieht sich aus der Organisation des Rechbergrennens zurück (hier: 2015)
Foto: Werner Schneider/Agentur Autosport.at

Wenn es in Frankreich und Italien schon längst Usus ist, dass der Rennleiter nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Strecke fährt, sondern fast alles inklusive Rückführung von mit der Roten Flagge gestoppten Fahrzeugen zum Start per Funk und nach gründlicher Abstimmung mit den Streckenposten erfolgt, warum sollte das nicht auch hierzulande möglich sein?

Am Rechberg sind großteils Streckenposten mit jahrelanger Erfahrung im Einsatz. Mit einer zusätzlichen Schulung sollte das neue System durchaus anwendbar sein. Dazu muss jedoch auch die Disziplin der Aktiven optimal sein.

Es ist beispielsweise nicht gut, wenn ein Pilot (Österreicher) nach einem Dreher auf einmal gegen die Fahrtrichtung fährt um schnell in den 30 Meter entfernten Notausgang zu kommen. Und noch weniger gut, wenn der nachfolgende Fahrer (kein Österreicher) einen auf der Straße stehenden Streckenposten mit Roter Fahne einfach ignoriert und ungebremst an diesem vorbeitobt.

Streckensprecher - Problem mit ausländischen Fahrernamen
Ein Dauerthema unter echten Fans ist auch seit Jahren der Streckensprecher, der zwar viel spricht, aber dabei fast nichts sagt. Kein Wunder, da der Rechberg alljährlich die einzige Bergveranstaltung ist, wo er zu sehen ist. Es beginnt mit mangelndem Fachwissen (es interessiert niemanden, ob ein Fahrer 93. im Gesamtklassement ist, sondern wie es in seiner Klasse aussieht), geht weiter mit dem falschen Aussprechen von eigentlich nicht schwierigen Namen ausländischer Piloten, weitgehend fehlender Information des Publikums über den Grund von Unterbrechungen und endet mit der Verbreitung privater Erlebnisse die mit der Veranstaltung selbst nichts zu tun haben.

Man sollte sich hier an St. Agatha ein Beispiel nehmen, wo es diesbezüglich genau richtig abläuft. Von den Bergrallyes einmal ganz zu schweigen.

Presezone Kötz Haus Kurve - überdachte Zuschauerplätze<br>Foto: werner Schneider/Agentur Autosport.atPresezone Kötz Haus Kurve - überdachte Zuschauerplätze
Foto: werner Schneider/Agentur Autosport.at
Für die breite Fan-Masse zwar nicht so interessant, aber für die Medien-Vertreter sehr wohl ist auch der Umgang mit speziellen Pressezonen. Wenn man diese in gutem Willen sogar mit Regenschutz mitten in einem Zuschauerbereich installiert und nicht überwacht, dann passiert genau das, was auf dem beiliegenden Bild zu sehen ist: Fans nisten sich dort ein und führen das ganze Vorhaben ad absurdum.

Hier ist die Disziplin leider schlechter als bei Bergrallyes, wo solche Bereiche üblicherweise immer beachtet werden. Die Aufnahme stammt übrigens aus der Kötz-Haus-Kurve. Eine Aufgabe, der sich der immerhin sehr willige Pressechef für 2017 widmen kann.

Text & Fotos: Werner Schneider

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