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Hermann Waldy - Rechbergrennen 2017Das Erbe von Ehrenfried Seitinger - Werner Schneiders Kommentar zum 1. Rechbergrennen unter der neuen Führung von Erich Weber.

 

Das Erbe von Ehrenfried Seitinger anzutreten war für  Erich Weber alias "Tessitore" nicht leicht. Vor allem weil er sich ja nicht hauptberuflich um die gründlicGute Noten für Veranstalter Erich Weber alias "Tessitore" für die Organisation des Rechbergrennen 2017Gute Noten für Veranstalter Erich Weber alias "Tessitore" für die Organisation des Rechbergrennen 2017
Foto: Werner Schneider/Agentur Autosport.at
he Modernisierung kümmern konnte. Wichtig war es also neue Ideen zu liefern, die dem "alten" Personal inklusive Streckenposten verständlich zu vermitteln (man kennt ja das alte österreichische Argument: "Des hamma imma schon so g'macht, warum soi ma jetzt auf amoi wos ändarn?") und vor allem zu delegieren. Im Großen und Ganzen kann dies als gelungen bezeichnet werden, obwohl noch Raum für Verbesserungen offen ist. Arbeiten wir es Punkt für Punkt ab:

1) Der neue Sprecher Peter Bauregger war jedenfalls ein großer Fortschritt zum bisherigen Sprecher, vor allem wegen seiner Fachkundigkeit.

Wenn es Unterbrechungen und Ausfälle gab, so wurde dies sobald es offiziell wurde, mitgeteilt und möglichst auch der Grund hiefür bzw. um wen es sich handelte. Ohne Vermutungen und Spekulationen. Das haben wir uns jahrelang so gewünscht.

Dass dem Sprecher allerdings von der Feuerwehr ein Funkgerät verweigert wurde, weil ihn der Funkverkehr nichts angehe, kann nur als kindisch abqualifiziert werden und sollte 2018 anders gehandhabt werden. Da es während der einzelnen Durchgänge natürlich schwer ist Klassenergebnisse zu liefern, sollte dies aber künftig zwischen den einzelnen Läufen in Kurzform durchgeführt werden. Die Top-3 würden schon genügen.

Deutliche Verbesserung bei der Moderation: Peter Bauregger informierte bestmöglichst vor allem bei Ausfällen und UnterbrechnungenDeutliche Verbesserung bei der Moderation: Peter Bauregger informierte bestmöglichst vor allem bei Ausfällen und Unterbrechnungen
Foto: Werner Schneider/Agentur Autosport.at
2) Dies ist allerdings nur möglich, wenn künftig wieder dazu übergegangen wird, die Ergebnisse nach jedem Durchgang wieder klassenweise auszuhängen und nicht nur ein Gesamtklassement aller Teilnehmer, wo man sich dann die Klassenergebnisse mühsam zusammensuchen muss, was für die beschränkte Zeit eines Sprechers nicht recht zumutbar ist. Keine Klassenergebnisse mehr auszuhängen war eine der wenigen deutlichen Verschlechterungen im Vergleich zur Zeit bis 2016.

3) Im Training zur italienischen Methode überzugehen, also Autos die mit Roter Flagge abgewunken werden, nicht zurückzuholen, sondern sobald möglich weiter zum Ziel zu schicken, war ein Clou, der sehr viel Zeit sparte und unbedingt beibehalten werden sollte. Positiv auch, dass die Rote Flagge so sparsam wie möglich eingesetzt wurde und nicht sofort wenn jemand irgendwo stehen blieb, aber keine Behinderung darstellte. Hier ließ man erst einmal alle schon Gestarteten vorbei fahren und unterbrach erst dann, um das Fahrzeug zu entfernen.

4) Die Neugestaltung der "boxxenstop-Schikane" ist auch sehr positiv zu bewerten. Keine Betonelemente mehr, die in der Vergangenheit für eine Reihe schwerer Unfälle, zerstörte Autos und lange Unterbrechungen verantwortlich zeichneten, sondern nur noch Reifenstapel, die im Notfall binnen einer halben Minute wieder aufgestellt werden konnten, was ziemlich oft vor kam. Zudem gab's einen Notausgang, wenn jemand die Schikane nicht mehr schaffen sollte, allerdings mit 45 Sekunden Zeitstrafe, sollte das jemand in Anspruch nehmen.

5) Es war beeindruckend wie schnell die Rückführungen bewerkstelligt werden konnten, wodurch auch trotz des überlangen ersten Rennlaufs der pünktliche Start des zweiten möglich war. Das 2017er Rechbergrennen unter neuer Organisation, sehr gelungenDas 2017er Rechbergrennen unter neuer Organisation, sehr gelungen

6) Die medizinische Versorgung war hervorragend und wurde vom britischen FIA-Observer schon während der Veranstaltung ausdrücklich lobend hervorgehoben ("...incredible...").

7) In Sachen Siegerehrung war es ein Fehler, keine Flower-Ceremony mehr abzuhalten. Hätte man die Siegerehrung, die erstmals in einem Zelt im Fahrerlager angesetzt war, tatsächlich zu dem Zeitpunkt durchgeführt, zu dem sie angekündigt war (Ablauf der Protestfrist plus ca. 30 Minuten) wäre das nicht so sehr ein Problem gewesen. Dies war aber nicht der Fall, weil man nicht rechtzeitig mit den Vorbereitungen dafür begonnen hatte. So hatte sie zwei Stunden nach Rennende noch immer nicht begonnen. Die Öffentlichkeitswirkung wäre durch eine Flower-Ceremony vor dem Feuerwehrhaus zweifellos deutlich erhöht worden und man sollte wieder zu ihr zurückkehren, trotz Siegerehrung im Fahrerlager, weil dafür kaum zusätzlicher Aufwand notwendig ist.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Veranstaltung die Neuerungen und Verbesserungen gut vertragen hat, dass aber für 2018 noch einiges an Feinschliff möglich ist, um die Veranstaltung noch um ein paar Prozent besser zu machen. Der Grundstein dafür wurde jedenfalls gelegt.

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