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  • Team REBEL-Schalber gewinnt im Porsche Cayenne die Marathonrallye China-Mongolei

21.300 Kilometer, sechs Ersatzreifen, zwei Männer, ein Auto, null Pannen. Aus dieser Rezeptur werden Siege gemacht. So geschehen bei der China Mongolia International Rally Raid 2009, einer Marathonrallye von Eren Hot nahe der Chinesischen Mauer in die mongolische Hauptstadt Ulan Bator. 1.700 Kilometer durch teils schwerstes Gelände galt es in sechs Tagesetappen zu bewältigen. Am Ende hielt das einzige nicht-asiatische Team den Pokal in der Hand: Nach 25 Stunden und 40 Minuten überquerten Offroad-Legende Richard Schalber, Organisator der Transsyberia Rallye 2007 und 2008, und sein Beifahrer Michael Zerwer im Porsche Cayenne die Ziellinie - eine Stunde und zwei Minuten vor dem ersten von 24 Verfolgern.

Doch vor dem Start hatte das Team REBEL-Schalber bereits eine ganz eigene Rallye zu bestreiten: "Die Einladung der mongolischen Auto- und Motorsportföderation kam erst drei Wochen vor dem Beginn der Rallye - also viel zu kurzfristig, um unser Auto nach China bringen zu lassen", so Schalber. Spontan wurde beschlossen, den Porsche Cayenne selbst vom Allgäu ins Reich der Mitte zu fahren - an Bord eine Minimalausstattung aus Zelt, Schlafsack, Ersatzreifen und dem nötigsten Werkzeug. 9.800 Kilometer und zwölf Tage später stand der Stuttgarter Bolide an der Startlinie bereit. "Und das ohne das kleinste technische Problem", so Schalber. "Dabei hat das Auto schon zwei komplette Transsyberia Rallyes hinter sich!"

Nicht ganz so unproblematisch verlief die Einreise nach China: Sechs Stunden dauerte die Grenzabwicklung - inklusive Schweinegrippentest. Doch dann stand dem großen Offroad-Abenteuer - eröffnet durch eine imposante Startzeremonie - nichts mehr im Wege.

Besonders beeindruckt zeigte sich Schalber von der Streckenwahl: "Von der Wüste Gobi bis zu den 4.000 Meter hohen Pässen des Altai-Gebirges war alles dabei." Mit der Transsyberia Rallye also durchaus vergleichbares Terrain. Fundamentale Unterschiede gab es dennoch: "Die Organisation beschränkte sich auf Zeitnahme und Checkpoints. Einen technischen oder gar medizinischen Support suchte man vergebens."

Ebenso minimalistisch war die Verpflegung der Teilnehmer: "Dreimal am Tag gab es Fleischsuppe mit Reis. Und damit wir sehen konnten, dass die Zutaten frisch waren, erwarteten uns an jedem Jurtencamp eine Ziege und ein Schaf. Lebend, versteht sich." Der Wodka half den deutschen Mägen, die mongolische Kost samt Airag, dem Nationalgetränk aus vergorener Stutenmilch, möglichst unbeschadet zu verarbeiten.

Überrascht war Schalber nicht nur von der enormen Freundlichkeit und Offenheit der Chinesen und Mongolen, sondern auch von deren Fahrweise: "Mit ihren russischen und japanischen Geländewagen haben sie uns vom Start weg ordentlich eingeheizt. Aber während dort dann jeden Abend ein Kolben gewechselt oder ein Vergaser zerlegt wurde, haben wir kurz mal das Innere des Porsche Cayenne ausgewischt. Damit war unsere Vorbereitung für den nächsten Tag erledigt."

Die größte Herausforderung lag neben der anspruchsvollen Navigation in dem Zwang, das Auto ohne größeren Schaden über die Ziellinie zu bringen. "Denn wir hatten ja noch die rund 9.000 Kilometer lange Heimfahrt vor uns - inklusive der Durchquerung von ganz Russland", so Schalber. Sein Erfolgsrezept: "Mensch und Maschine müssen eine Einheit sein. Bei solch einer Rallye zählen Ausdauer, Zuverlässigkeit und Teamgeist. Wer das beherzigt, erlebt ein einzigartiges Abenteuer."

30 Tage und 21.300 Kilometer nach der Abfahrt ist der Porsche Cayenne inzwischen wieder in Bad Hindelang im Oberallgäu angekommen. Doch eine lange Ruhepause wird ihm nicht vergönnt sein. Schalber schmiedet Zukunftspläne: "Im Winter gibt es in der Mongolei eine Rallye bei Eis, Schnee und Temperaturen von bis zu minus 45 Grad. Da will ich hin." Weitere Teilnehmer sind übrigens willkommen. Interessenten wenden sich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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