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Reini Sampl hat es wieder einmal geschafft: Der Salzburger Behindertensportler und sein Co-Pilot Bernhard Ettel zeigten bei der gestrigen 7. Jacques LeMans Kärnten Rallye eine starke Vorstellung. Mit dem auf Handgas und Handbremse umgerüsteten, seriennahen Mitsubishi Evo X steigerte sich der querschnittgelähmte Spitzensportler von Etappe zu Etappe und lag bereits auf dem hervorragenden 36. Gesamtrang, bis ein Reifenschaden auf der vierten Sonderprüfung ein Ergebnis im vorderen Mittelfeld vereitelte. Am Ende reichte es für den 52. Platz. Für den 40-jährigen Lungauer war das erste Rallye-Abenteuer dennoch ein voller Erfolg: Die Lernkurve stimmt, das Auto blieb heil und weiteren Einsätzen in diesem Jahr steht somit nichts im Wege. Zufrieden mit der Leistung seines Schützlings war auch Team-Manager und Mentor Andreas Aigner.

Erfolgreiche Rallye-Premiere für den „rasenden Rollstuhlfahrer“ Reini Sampl bei der Kärnten Rallye - Foto: Gerald Wais/Agentur Autosport.at Es war ein Abenteuer der besonderen Art, bei dem niemand wusste, wie es ausgehen würde. So mancher Skeptiker hatte Reinis Sampls Ansage belächelt, als erster Rollstuhlfahrer Österreichs an einer Rallye teilzunehmen. Doch wie schon bei seinem sensationellen 12. Rang beim härtesten Enduro-Rennen der Welt, dem Erzberg-Rodeo vor einigen Wochen, hat der motorsportverrückte Salzburger Paralymponike auch bei seinem allerersten Rallye-Einsatz wieder einmal bewiesen: Geht nicht gibt’s nicht!  

„Am Anfang war ich noch sehr vorsichtig, doch im Laufe der Rallye konnte ich mich mehr und mehr steigern. Der Reifenschaden, der uns knapp acht Minuten gekostet hat, ist schade, aber kein Weltuntergang. Meine Ziele, das Auto heil ins Ziel zu bringen und dabei so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln, habe ich voll und ganz erreicht“, so Reinis erste Bilanz im Ziel in St. Veit an der Glan. „Das Schwierigste war nicht das Fahren, sondern auf die Ansagen meines Co-Piloten zu hören – so etwas lernt man nicht von heute auf morgen. Mein Dank gehört deshalb zu allererst meinem Beifahrer Bernhard Ettel, dessen Erfahrung mir wahnsinnig geholfen hat. Ich weiß jetzt, dass es beim Rallyefahren mindestens zu 50 Prozent auf die Erfahrung und das Zusammenspiel zwischen Fahrer und Co-Pilot ankommt. Ohne die Unterstützung von meinem Freund Andi Aigner wäre ich erst gar nicht hier, und auch das Team von Tagessieger Hermann Neubauer hat wahnsinnig professionell gearbeitet und unser Auto mitbetreut.“

Zufrieden mit Reinis Leistung war auch sein Mentor, Andreas Aigner. „Vor dem Beginn der ersten Sonderprüfung war ich selbst nervöser, als wenn ich selbst gefahren wäre“, bekannte der PWRC-Weltmeister von 2008. „Doch die Zeiten waren von Beginn an gut – ehrlich gesagt sogar besser, als wir erwartet hatten. Mit den Plätzen 38, 36, 29 und 19 war eine klare Steigerung zu sehen. Eine tolle Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass Reinis Auto fast 400 Kilo schwerer war als die Konkurrenz. In Hinblick auf weitere Einsätze sollte man das Reglement in dieser Hinsicht überdenken, wenn beim Anbremsen bergab auf Schotter 1,7 Tonnen anschieben, ist das nicht zuletzt auch ein Sicherheitsthema.“ Das erfolgreiche Debüt macht auf jeden Fall Lust auf mehr: „Das Rallye-Projekt wird auf jeden Fall weitergehen, zwei bis drei Einsätze sind in diesem Jahr auf jeden Fall noch geplant, eventuell sogar schon in Weiz, spätestens jedoch in Admond“, so Reini Sampl.

Fotos: Gerald Wais / Agentur Autosport.at

Weitere Fotos der 7. Jacques Lemans Kärnten Rallye 2013

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