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  • „Vorteil: Gaßner“ – Doppelerfolg zum Auftakt der österreichischen Rallyemeisterschaft
  • Vater & Sohn erreichen Podiumsplätze

Traditionell ist die „Jänner“ die erste Rallye im Gaßner’schen Eventkalender. Bereits am ersten Wochenende des neuen Jahres dröhnten im Rahmen der 27. Internationalen Jännerrallye rund um Freistadt im Mühlviertel die Motoren der Rallyeboliden. Namhafte Piloten wie der schwedische Ex-Weltmeister Stig Blomqvist, Manfred Stohl, Staatsmeister Raimund Baumschlager und viele andere Spitzenpiloten aus dem benachbarten Tschechien gingen unter den 78 Teams aus 9 Nationen bei diesem Rallye-Klassiker an den Start. Natürlich durften auch die beiden Kathrein Renn- und Rallye Teams nicht fehlen: Hermann Gaßner (Surheim) und Karin Thannhäuser (Ufering) mit der Startnummer 7 sowie Filius Hermann Gaßner Junior mit Kathi Wüstenhagen (Freilassing) Startnummer 14 – beide auf einem Mitsubishi Evo IX. Da Hermann Gaßner junior für 2009 den FIA-B Status zuerkannt bekam, musste er allerdings auch als Erster starten. Nicht immer ein Vorteil. Hermann Junior grinsend: „Mir ist es lieber, wenn andere vor mir die erste Spur legen.“

Am Samstag wurden bereits 12 der insgesamt 18 Wertungsprüfungen ausgetragen. Die 141 km waren allerdings alle auf schneelosen Asphalt. Schnee- und Eisreste erforderten aber sehr viel Fingerspitzengefühl und Disziplin von den Piloten.

Zunächst gab der Österreicher Andreas Waldherr im VW Polo S2000 und der Tscheche Pavel Valousek im Mitusbishi Evo IX den Ton an. Kurz dahinter folgte der amtierende Staatsmeister Raimund Baumschlager und Familie Gaßner. Hermann Gaßner und sein Sohn nahmen dabei keine Rücksicht aufeinander: Auf der ersten 14,45 km langen Wertungsprüfung Pierbach fuhren beide eine auf die 10-tel-Sekunde identische Zeit. Doch dann geigte der Junior mächtig auf und führte zur Hälfte des Tages mit hauchdünnen 1,2 Sekunden Vorsprung vor dem Papa.

Leicht übermotiviert rutschte der Junior auf der achten Sonderprüfung auf einer Eisplatte weg, sodass er 12 Sekunden auf den routinierten Hermann Gaßner verlor. Dabei beschädigte Hermann Gaßner junior die Front seines Mitsubishi so stark, dass er den Rest des Tages mit verminderten Ladedruck absolvierten musste.

Die letzen vier WP’s (Wertungsprüfungen) mussten bereits im Dunkeln absolviert werden. Doch trotz sibirischer Kälte kamen extrem viele Zuschauer an die Strecken.

Am Ende der ersten Etappe lagen die beiden Kathrein-Teams hinter Waldherr und Baumschlager auf den Gesamträngen drei und vier. Hermann Gaßner Junior hatte seinen Rückstand auf den Vater auf knapp 30 Sekunden verkürzt.

Am Sonntagmorgen lachte das Herz von Fahrern und Fans gleichermaßen: Die ersten vier der noch anstehenden sechs WP’s über 116 km wurden zu 100% auf Eis und Schnee ausgetragen.


Der Weg ist das Ziel - die Fahrtrichtung spielt keine Rolle

Wenig zu lachen hatten dagegen Hermann Gaßner Junior und Kathi Wüstenhagen. Wenige Meter vor dem Ziel drehte sich das Kathrein Junior Team und der Mitsubishi steckte im Schnee fest. Nachdem ein Wenden auf dem schmalen Weg nicht möglich war, beendeten die beiden die Prüfung kurzerhand mit rund eineinhalb Minuten Zeitverlust im Rückwärtsgang.

Somit schien ein Podestplatz in aussichtlose Ferne gerückt. Der nervenstarke Vater fuhr eine äußerst kontrollierte und konstante Rallye und lies sich nicht mehr „die Butter vom Brot“ nehmen. Besonders die Erfahrung von Hermann Gaßner zahlte sich gegen Ende der Veranstaltung aus. Kurz vor den letzten beiden 25 km-langen und alles entscheidenden WP’s begann es zu schneien. Während Familie Gaßner die richtige Reifenentscheidung traf und mit Spike-Reifen ausrückte, „zockten“ die beiden Führenden Andreas Waldherr und Raimund Baumschlager mit Spike-losen Pneus. Die Quittung folgte zu gleich. Der bis dato souverän führende Andreas Waldherr verunfallte und blockierte die Straße so sehr, dass die Prüfung abgebrochen werden musste.

Profitierend von Waldherrs Ausfall gewann Raimund Baumschlager mit Thomas Zeltner die Jänner Rallye 2009. Hermann Gaßner errang verdient den zweiten Rang gefolgt von seinem Sohn, der seinen dritten Gesamtrang durch einen beherzten Schlussspurt vor den Verfolgern verteidigen konnte. Von den insgesamt 77 Startern schafften lediglich 38 Teilnehmer die 257 Wertungskilometer. Unter ihnen auch die von Gaßners betreuten Teams Markus Egger / Johann Königshofer (17.Gesamtrang / 16. Gruppe N) sowie Markus und Silke Huber (20. Gesamtrang / 3. Gruppe H10). Severin Katzensteiner und sein Beifahrer Roman Hintersteiner mussten nach der grandiosen 13. Gesamtzeit mit dem doch schon betagten Mitsubishi Evo III am Ende der ersten Prüfung aufgeben, nachdem sie den Ölkühler nachhaltig beschädigt hatten. (Karin Thannhäuser/Kathi Wüstenhagen)

Zu den Fotos der Jänner-Rallye 2009. Alle Bilder sind nach Startnummern sortiert:

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