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190104 Jaenner 01 HJM 6397Nach 7 Bestzeiten  büßte Julian Wagner mit Getriebeproblemen rund 90 Sekunden ein, bei den Wagner Festspielen rückte Simon nun bis auf 20 Sek an seinen Bruder vor

 

    • Der 23-jährige Julian Wagner war eigentlich zur LIETZ SPORT Jännerrallye  nach Freistadt gekommen, um in der Allrad-Klasse Fuß zu fassen
    • Nun liegt er nach dem ersten Tag 20 Sekunden vor seinem Bruder Simon
    • Und nur ein Getriebedefekt verhinderte eine noch weit klarere Führung des R5-Debütanten
    • Erste Fotos der Jänner Rallye 2019
      Mit den Sonderprüfungen 7 und 8 ging der erste Tag der LIETZ SPORT Jännerrallye heute zu Ende. Die Prüfung freilich war nur eine, die jedoch zwei Mal befahren wurde, nämlich zwei Mal exakt 18,79 Kilometer zwischen Schönau  und St. Leonhard. Dass das Mühlviertler Brüderpaar Julian und Simon Wagner in ihrer Heimat eine ganz eigene Show abziehen, war nicht nur bereits den ganzen Tag ersichtlich, sondern bekam besonders auf SP 7 einen ganz neue Dimension, als die beiden den Rest des Feldes um über eine Minute abhängten. Überraschend dabei war lediglich, dass mit Julian eigentlich der Jännerrallye-unerfahrenere der beiden Wagners bereits mit 1:50 Minuten vorne lag. Als aber alles schon mit dem totalen Halbzeit-Triumph, also acht SP-Siegen des 23-jährigen Mauthauseners rechnete, kam dieser auf der letzten Prüfung des Tages plötzlich mit eineinhalb Minuten Rückstand ins Ziel. Diagnose: Getriebeprobleme beim Skoda Fabia R5 und dementsprechende Hektik im Serviceplatz des BRR-Teams, für das Julian Wagner erstmals in einem Allrad-Auto sitzt. Und dementsprechendes Aufatmen, als der sensationell agierende „Lehrling“ den Boliden doch noch ins Service brachte, wo dieser im Hinblick auf morgen begutachtet wurde. Statt fast zwei Minuten Vorsprung auf seinen Bruder Simon übernachtet Julian „nur“ mit 20 Sekunden Guthaben, schlafen wird  er vermutlich trotzdem gut. Denn erstens erfuhr er, dass beim Skoda das Getriebe komplett getauscht und der Bolide somit morgen wieder tiptop am Start stehen wird, zweitens war Wagners Performance schier unglaublich.

190104 Jaenner 01 HJM 6105Früher Ausfall von Favorit Hermann Wagner und Doppelführung für die Wagner-Brüder nach Tag 1 der Jänner Rallye
Foto: Hansjörg Matzer/Agentur Autosport.at

Und wenn schon von „unglaublich“ die Rede ist, dann muss man nur einige Aussagen der Teilnehmer zusammenfassen, um einen Eindruck darüber zu gewinnen, was an diesem Wochenende motorsport-technisch rund um Freistadt los ist und tausende Zuschauer geboten bekommen:

      Julian Wagner (Skoda Fabia R5): „Durch den dichten Schneefall und die einbrechende Dunkelheit ist es am Ende praktisch ein reiner Blindflug. Ich habe trotzdem versucht, nix zu riskieren, um mir diesen sensationellen Tag nicht noch zu verhauen. Gegen den Defekt am Schluss kannst leider nichts machen. Das Uniballgelenk ist gebrochen, weshalb ich die Hälfte der Prüfung nur im zweiten Gang bestreiten konnte. Ich bin aber zuversichtlich, dass die BRR-Techniker das hinkriegen. Jetzt heißt es, das Ganze einmal richtig einzuordnen und morgen ähnlich konzentriert ans Werk zu gehen. Ich sitze zum ersten Mal in einem so starken Auto und bin schließlich hier her gekommen, um zu lernen.“

      Simon Wagner (Skoda Fabia R5): „Das ist einfach nur phantastisch, bei solchen Schneebedingungen Rallye zu fahren. Obwohl es dann wieder weniger Spaß macht, wenn man eh mit zwei Minuten Abstand wegfährt und dann trotzdem auf zwei Vorderleute aufläuft. Aber da sieht man halt auch, wie schwierig das Ganze ist. Für Julian tut’s mir ein bissel leid, Baumschlager Racing hat ihm ein Top-Auto zur Verfügung gestellt. Jetzt wird’s morgen richtig spannend.“

Johannes Keferböck (Skoda Fabia R5): „Leider musst ich als Erster in die Abendprüfungen gehen und so praktisch für die anderen den Schneepflug spielen. Das ist nicht ideal, aber ist halt so. Morgen ist noch ein ganzer Tag. Und am riesigen Spaß, bei solchen traumhaften Winterverhältnissen Rallye zu fahren, ändert es auch nichts.“

Gerhard Aigner (Skoda Fabia R5): „Das war so richtig brutal. Es ist so glatt, so eine Sonderprüfung wie die 7 und 8 bin ich in meinem ganzen Leben noch nicht gefahren.“

Ernst Haneder (Skoda Fabia R5): „In der Tat waren das sehr, sehr schwierige Prüfungen. Solche Verhältnisse, noch dazu bei Dunkelheit bin ich leider nicht gewöhnt. Aber eine super Herausforderung ist es halt trotzdem.“

      Gerald Rigler (Ford Fiesta R5) „ich bin begeistert von dieser Rallye. Es hat zwar nicht so gut begonnen, aber ich bin immer besser reingekommen, und mittlerweile voll im Rennmodus.“

190104 Jaenner 01 HJM 6779 Günther Königseder (Lancia Delta Integrale): „Das ist einfach Rallye pur. Soviel Schnee, so stellt man sich die Jännerrallye vor, das beste Mühlviertel, das ich je erlebt habe.“
Foto: Hansjörg Matzer/Agentur Autosport.at

      Martin Fischerlehner (Mitsubishi Evo 6.5): „Ich bin momentan der beste Pilot mit einem Nicht-R5-Boliden. Das freut mich natürlich besonders. Zwar bin ich schon zum 12. Mal bei der Jännerrallye am Start, aber so eine tolle Atmosphäre mit so viel Schnee wie diesmal hab ich nicht sehr oft genießen können.“

Gerald Bachler (Subaru Impreza) zum Thema „Höllenritt“: „Ich bin noch nie durch die Hölle geritten, aber wenn es einmal so weit sein sollte, dann kann ich mir vorstellen, dass es ungefähr so abläuft wie das, was wir soeben erlebt haben.“

      Günther Königseder (Lancia Delta Integrale): „Das ist einfach Rallye pur. Soviel Schnee, so stellt man sich die Jännerrallye vor, das beste Mühlviertel, das ich je erlebt habe.“
      Rene Zauner (Beifahrer von Horst Stürmer im Audi Coupe Quattro): „Das war das geilste Rallye-Feeling aller Zeiten. Ich hätte fast geschrien vor Freude, wie der Horstl das Auto über die spiegelglatte Prüfung getreten hat.“

Unter den 13 Ausfällen des ersten Tages befindet sich nicht nur Topfavorit Hermann Neubauer, sondern u. a. auch Vorjahrs-Organisator Robert Zitta und der Gesamtvierte des letzten Jahres Johann Seiberl.

      Die „Halbzeit“stände in den anderen Klassen:
      2WD-Staatsmeisterschaft: 1. Martin Ritt (Volvo 740 GL), 2. Marek Stuksa (Tch/Skoda Felicia), 3. Enrico Windisch (Citroen CR2)

Junioren-Staatsmeisterschaft: 1. Alexander Baumgartner (VW Käfer), 2. Martin Ritt (Volvo 740 GL)

Österreichischer Rallye Cup: 1. Martin Fischerlehner (Mitsubishi), 2. Martin Rossgatterer (Mitsubishi), 3. Gerald Bachler (Subaru)

Rallye Cup 2000: 1. Marek Stuksa (Tch/Skoda Felicia), 2. Enrico Windisch (Citroen CR2), 3. Oliver Apfelthaler (Honda)

Historische Rallye-Staatsmeisterschaft: 1. Alexander Baumgartner (VW Käfer), 2. Helmut Schwab (Mitsubishi), 3. Jiri Petrasek (Tch/Opel Ascona)

Historischer Rallye Cup: 1. Horst Stürmer (Audi Coupe Quattro), 2. Günter Königseder (Lancia), 3. Markus Ossberger (Audi Coupe Quattro)

       LIETZ SPORT Jännerrallye 2019, Zwischenstand nach dem ersten Tag (8 von 16 SP):
        1. Julian Wagner/Anne Katharina Stein    A/D        Skoda Fabia R5        1:23:10,0 Std
        2. Simon Wagner/Gerald Winter          A/A         Skoda Fabia E5                +20,7 Sek
        3. Gerh. Aigner/ M. Sztachovics-Tomasini      A/A         Skoda Fabia R5               +3:24,2 Min
        4. Johannes Keferböck/Ilka Minor           A/A         Skoda Fabia R5             +3:30,2 Min
        5. Ernst Haneder/Daniel Foissner          A/A         Skoda Fabia R5                +4:45,5 Min
        6. Gerald Rigler/Jürgen Heigl          A/A         Ford Fiesta R5             +5:07,5 Min
        7. Martin Fischerlehner/Cathi Schmidt     A/A        Mitsubishi Evo 6.5    +6:38,4 Min
        8. Martin Rossgatterer/Philip Hahn    A/A        Mitsubishi Evo V       +8:07,1 Min
        9. Gerald Bachler/Christoph Wögerer    A/A        Subaru WRX                      +8:22,3 Min
      10. Bernhard Stitz/Harald Bachmayer    A/A        Mitsubishi Evo VI             +9:18,0 Min
      11. Michael Lengauer/Andreas Thauerböck    A/A        Subaru WRX             +9:23,2 Min
      12. Rudolf Fischerlehner/Benjamin Gruber    A/A        Mitsubishi Evo VII           +9:29,0 Min
      13. Hermann Gaßner/Lena Öttl    D/D        Mitsubishi Evo X            +9:29,1 Min
      14. Mario Traxl/Michael Gallistl    A/A        Mitsubishi Evo IX            +9:58,9 Min
    15. Martin Desl/Günther Bergsmann    A/A        Skoda Fabia R5            +10,55,6 Min

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