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Division I: Schlägt das Imperium zurück?

Nach zwei Läufen zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft könnte man glauben, irgendwie im falschen Film zu sein: Kann das überhaupt sein, dass heutzutage noch ein vergleichsweise betagter Mitsubishi Evo IX zweimal hintereinander die international doch so überlegenen S2000-Fahrzeuge besiegt – zuletzt im Lavanttal sogar gleich deren vier?

Beppo Harrach fuhr in der bisherigen Saison auf einem Niveau, das nicht nur national alles in den Schatten stellte, wie sein Sieg gegen den ungarischen Meister des letzten Jahres auf dessen ureigenem Terrain im März bewies. Sollte er nun auch im Wechselland triumphieren können, sollte klar sein, wohin der Weg im diesjährigen Championat geht. Auch wenn drei Siege noch längst keine Vorentscheidung in der Meisterschaft bedeuten - dank des neuen Punktesystems, das beständiges Punkten ebenfalls anerkennt.

Raimund Baumschlager könnte mit seinen Abenteuern im Wechselland schon einen kleinen Band an Anekdoten publizieren, ist Sieger der letzten beiden Jahre und damit trotz Sieglosigkeit in dieser Saison der logische Favorit. Ob die Bosch Super plus-Rallye die erste sein wird, wo er mit dem Škoda Fabia S2000 drei Siege in Serie einfahren kann, ist ein besonderes Spannungs-moment.

Bleiben Harrach und Baumschlager auf dem zuletzt gezeigten fahrerischen Niveau, wird sich die Konkurrenz wohl um Platz 3 anstellen müssen. Vier Fahrer kommen hier in die nähere Auswahl. An erster Stelle Patrick Winter im Peugeot 207 S2000, dazu Andi Waldherr im VW Polo S2000 und die beiden Mitsubishi-Piloten Mario Saibel sowie Lokalmatador Willi Stengg jun.

Für Winter sind weitere Test-Kilometer sehr wichtig, nachdem ihm die Umstellung von einem Evo auf den viel aggressiver bremsenden S2000 zuletzt noch recht schwer gefallen ist – trotz Platz 3 im Lavanttal.

Vizemeister Andreas Waldherr steht in der Meisterschaftstabelle noch mit null Punkten da und daher mit dem Rücken zur Wand. Sollte diesmal nicht mindestens Platz 3 herausschauen, sieht es mit den Meisterschaftschancen nicht mehr besonders gut aus. Prinzipiell liegen dem Lokalmatador von der niederösterreichischen Seite des Wechsels die Prüfungen, trotzdem ist eine gewisse Abwarte-Taktik sicher nicht der falsche Weg. Gerade bei der Bosch Super plus-Rallye wird bekanntlich erst am Schluss zusammen gezählt.

Mario Saibel hatte zuletzt mehr mit den unfreiwilligen Hitzewallungen der Differentialsteuerung zu kämpfen als mit der Strecke, hofft aber, dass die Techniker des Teams MCC bis zum Start die richtigen Exorzismus-Verse aufgesagt haben, um den bösen Elektronik-Teufel auszutreiben.

Nie unterschätzen darf man natürlich Willi Stengg jun., der erstmals in diesem Jahr selbst ins Lenkrad eines Rallyeautos greifen wird. Die fehlenden Kilometer kann er zweifellos mittels des Lokalmatador-Bonus ausgleichen.

Gerwald Grössing hingegen – zuletzt im Lavanttal auf Platz 5 und Führender in der Alternativ-Energie-Wertung der OSK – wird im Wechselland nicht am Start sein. Ein schon lange geplanter Afrika-Urlaub mit seiner Familie überschneidet sich mit dem dritten Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft.


2wd: Suzuki gegen den Rest der Welt

Suzuki gegen Ford, Citroen, Fiat und VW, so lautet der Kampf in der immer populärer werdenden 2wd-Kategorie bei der Bosch Super plus-Rallye 2011.

Die beiden Suzuki Swift S1600 von Hermann Neubauer und Martin Zellhofer sind wohl als Favoriten anzusehen. Beide müssen ohnehin sehen, bis zum Sommer möglichst viel Vorsprung auf die Konkurrenz heraus zu holen, da in der zweiten Jahreshälfte nach der Jänner-Rallye noch zwei Veranstaltungen auf dem Programm stehen, die wegen ihrer Schotter-Lastigkeit zweifellos Hannes Danzinger im Ford Fiesta R2 bevorzugen sollten. Der hatte nach seinem Jänner-Rallye-Sieg zuletzt großes Pech, als er in der allerletzten Prüfung im Lavanttal noch Platz 2 hinter Neubauer durch einen technischen Defekt einbüßte.

Stark aufgezeigt, aber ebenfalls ohne Happy-End hat im Lavanttal der Steirer Daniel Wollinger im Citroen DS3, dem jedenfalls zuzutrauen ist, die bisher Genannten zu fordern. Das ist auch das Ziel von Michael Kogler, für den zwar die Erringung des Diesel-Meistertitels im Vordergrund steht, der ihm jedoch genügend Raum für weitere Saisonziele läßt.

Führender in der Staatsmeisterschaft ist jedoch Lokalmatador Michael Böhm, der sich durch zweimaliges beständiges Punktesammeln klar an die Spitze gesetzt hat. Ein Publikumsliebling ist die liebenswerte Abarth-Kanonenkugel ja allemal schon geworden.


Division III: Die Stunde der „Namenlosen“

Ein großes Fragezeichen steht hinter der Division III der Rallye-Staatsmeisterschaft. Die ersten beiden Läufe wurden jeweils ganz klar von ausländischen Teams dominiert, die kaum mehr als noch einen oder zwei Läufe in Österreich absolvieren werden.

Aus Österreich sind bis jetzt nur die Piloten des Suzuki- und des Ford Fiesta-Cups hervor getreten, womit der künftige Titelträger wohl aus diesen Reihen kommen wird. Da in keinem der beiden Cups jedoch alle verbleibenden ÖM-Läufe gewertet werden und bei der Jänner-Rallye niemand am Start war, könnte schon ein einziger Extra-Start eines Piloten das Meisterschaftspendel zu seinen Gunsten entscheiden.

Favorit bei der Bosch Super plus Rallye ist daher wohl Suzuki-Pilot Klemens Haingartner. Ford Fiesta-Cup-Gründer Georg Gschwandner hat jedoch beste Chancen als Meisterschaftsführender nach Hause zu fahren, da Haingartner ja im Lavanttal einen Nuller geschrieben hat.

Diesel: Minimalismus auf hohem Niveau

Ob die Diesel 2011 zum letzten Mal um Meisterschaftspunkte fahren werden, muss offen bleiben. Das Interesse ist leider auf einem historischen Tiefstand und wird nur dadurch kompensiert, dass die beiden Protagonisten Christian Mrlik (Subaru Impreza) und Michael Kogler (VW Scirocco) ein Duell auf Augenhöhe ausfechten werden.

Der zweifache Diesel-Champion Kogler ist auf den schnellen Prüfungen vielleicht leichter Favorit, im einzigen direkten Duell dieser Saison – bei der Jänner-Rallye im Mühlviertel – hatte jedoch Mrlik mit Allrad-Antrieb ganz klar das bessere Ende für sich. Wie auch immer: Es sollte knapp hergehen, da beide Piloten schon gezeigt haben, dass sie zu den besten in Österreich zählen.

Letzte Meldung: Hoffnungsvoller Diesel-Nachwuchs aus der Dr.Czekal Schmiede unterwegs vom Mühlviertel in Wechselland.


Gruppe H: Alle gegen den Meister

Die Division V der Rallye-Staatsmeisterschaft hat in Sachen Teilnehmer erst in ihrem zweiten Jahr so richtig abgehoben. Nach den bisherigen beiden Läufen steht bereits fest, daß es Titelverteidiger Philipp Lietz wesentlich schwerer haben dürfte als 2010. Mann der Stunde und Führender im Zwischen-klassement ist der Mühlviertler Zahntechniker Mario Klepatsch (bei der Bosch Super plus Rallye nicht am Start) in einem Mitsubishi Evo V, während Lietz in einem Evo VII nach seinem etwas glücklichen Sieg im Lavanttal auf Platz 2 rangiert.

Großer Favorit auf den Gruppe H-Sieg im Wechselland ist allerdings der Wiener Walter Kovar, der zuletzt mit einer Serie von Top-10-Zeiten aufhorchen ließ, aber aufgrund technischer Probleme nur wenige Punkte einfahren konnte. Der Titelzug ist für ihn deshalb aber noch längst nicht abgefahren.

In Pinggau werden sich einige Lokalmatadoren aus dem Nachbarbezirk Weiz ins Geschehen mischen und sind fahrerisch durchaus in der Lage, den Favoriten ein wenig in die Suppe zu spucken. Insbesondere sind hier Veteran „Kuli“ Kohlhofer und Martin Pöllabauer, beide Mitsubishi Evo VI, zu nennen. Vizemeister Eugen Friedl aus Wien wiederum hofft, seinen Mechanikern weniger Arbeit als im Lavanttal zu machen, wo er sich im Prinzip vom Start bis ins Ziel durch reparierte.


Historische: Gemma Porsche jagen

Ohne Kris Rosenberger und Sepp Pointinger kommt der Favorit auf den Sieg bei den Historischen aus Wien, heißt Karl Wagner und fährt Porsche. Schon 2010 hätte er sich nach Rosenbergers Ausfall den Sieg verdient gehabt, wäre seiner Copilotin nicht im allerletzten Moment noch ein Konzentrationsfehler unterlaufen. Diesmal will man es besser machen.

Die Bosch Super plus Rallye ist zwar von ihrer Charakteristik her sehr Porsche-lastig, hat in der Vergangenheit aber regelmäßig bewiesen, daß sie auch ein „Porsche-Killer“ ist. Nicht nur einmal sind die Stuttgarter Sportwagen einer nach dem anderen irgendwo liegen geblieben und am Ende hatten andere die Nase vorne.

Die Niederösterreicher Koni Friesenegger (Opel Kadett C) und Gerhard Openauer (Ford Escort II) sind hier sicherlich an vorderster Front zu nennen, aber auch Hans Derler aus dem Nachbarbezirk Weiz (BMW 2002) und Seppi Stigler aus Steyr (VW Golf I) dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

Ein besonderer Augenschmaus sollte das erstmalige Antreten eines gewaltigen Mercedes 500 SLC werden.

In der Pokalklasse der Historischen für Autos 1982-90 ist Ex-Staatsmeister Kurt Göttlicher der haushohe Favorit. Sollte der Ford Sierra Cosworth endlich einmal sein mimosenhaftes Technik-Verhalten ablegen, sind ihm auch Zeiten im Porsche-Bereich zuzutrauen.


Suzuki Motorsport-Cup: Alle gegen Kößler

Rund zwanzig Prozent des Feldes der Bosch Super plus Rallye 2011 sind dem Suzuki Motorsport-Cup zuzurechnen. Ein weiterer Beweis dafür, dass die Attraktivität des erfolgreichsten Markenpokals in der österreichischen Rallye-Geschichte weiterhin ungebrochen ist. 2011 sind eine Reihe von Neu-Einsteigern dazugestoßen, der von Beginn an propagierte Mix aus Alt und Jung wurde noch verstärkt.

Der Kampf um den Sieg wird aber wohl nur zwischen zwei Piloten ausgefochten: Nach seinem Ausfall im Lavanttal ist der Obersteirer Klemens Haingartner der Jäger, der hinter dem Cup-Sieger von 2010, dem Oberallgäuer Manuel Kößler, her hetzt. Der muss allerdings trotzdem als Favorit angesehen werden, schon aufgrund dessen, dass er als Titelverteidiger anreist. Bei der Bosch Super plus 2010, seiner ersten in Österreich, blieb Kößler 2010 mit einem Vorsprung von 17 Sekunden auf Haingartner siegreich.

Sollten beide das Ziel erreichen, wird für die übrigen Suzuki-Piloten wohl nur der Kampf um Platz 3 übrig bleiben. Favorit ist dafür sicher der Waldviertler Veteran Wolfgang Werner, 2010 in Pinggau ebenfalls auf Platz 3 klassiert. Schärfster Konkurrent wird wohl der Salzburger René Rieder, zuletzt im Lavanttal als Zweiter hinter Kößler gewertet.


Der Zeitplan:
SP 01             Schloß Reitenau - Steingraben                9,65 km        15,58 Uhr
SP 02             Pinggau RK kurz -  2 Runden                   9,76 km        16,41 Uhr
SP 03             Schloß Reitenau – Steingraben               9,65 km        18,14 Uhr
SP 04             Rohrbach RK – 3 Runden                     9,57 km        18,39 Uhr
SP 05             Pinggau RK kurz – 2 Runden                   9,76 km        19,59 Uhr
SP 06             Rohrbach RK – 3 Runden                       9,57 km        20,35 Uhr
                               
SP 07            Wiesenhöf – Tanzegg                               10,14 km       8,33 Uhr
SP 08             Dechantskrchen – Schwaighof                 9,65 km        9,03 Uhr
SP 09             Wiesenhöf – Tanzegg                               10,14 km       10,10 Uhr
SP 10             Dechantskrchen – Schwaighof                 9,65 km        10,40 Uhr
SP 11             Haideggendorf – Stögersbach                   8,67 km        12,23 Uhr
SP 12             Pinggau RK lang – 2 Runden                 34,18 km !!!   12,45 Uhr
SP 13             Haideggendorf – Stögersbach                   8,67 km        14,40 Uhr
SP 14             Pinggau RK lang – 2 Runden                 34,18 km !!!   16,11  Uhr


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