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  • Premiere der Rallye-Weiz bei sehr schönem Wetter
  • Fans und Fahrer begeistert von Streckenführung
  • Peter Ebner/Marco Hübler (Ktn), Mitsubishi Lancer Evo VII Gesamtsieger

Mit einem Sensationssieg der Kärntner Peter Ebner/Marco Hübler (Mitsubishi Lancer Evo VII) endete die Rallye Weiz. Nicht die haushohen Favoriten Willi Stengg jun./Harald Wolf (Mitsubishi Lancer Evo IX) lagen nach acht Sonderprüfungen über 111 km vorne, sondern die beiden Außenseiter, die bislang im Vergleich zu Stengg nur über relativ geringe Rallyeerfahrung verfügen. Ebner, mehrfacher 125 ccm-Motorrad-Rennsport-Staatsmeister, war in den letzten Jahren vereinzelt auf Diesel-Fahrzeugen im Einsatz, ohne jemals seine Klasse gewinnen zu können.

Im Ziel hatte der Lavanttaler 23 sec. Vorsprung auf Stengg und 1:51 min. auf den deutschen Gast Markus Moufang (BMW M3 E30).

Schnellster Pilot der Austrian Rallye Challenge, zu der die Rallye Weiz als vierter Lauf zählte, war der Amstettner Martin Zellhofer (Suzuki Swift S1600) auf Platz 4. Dahinter gelang dem Grazer Gunthart Puchleitner in seiner ersten Rallye in einem Mitsubishi Lancer Evo VII auf Platz 5 eine weitere Sensation. Auf Platz 6 das erste Team aus dem Bezirk Weiz, Franz Kohlhofer/Erich Killer (Audi Quattro A2).


Willi Stengg jun./Harald Wolf (Stmk), Mitsubishi Lancer Evo IX

Stengg: „Ich bin schon etwas enttäuscht, aber ich muß Peter meine Hochachtung aussprechen. Auch wenn er ein Gruppe A-Auto fährt, bei seiner geringen Erfahrung hätte ich nicht gedacht, daß er so ein Tempo eine ganze Rallye durchhalten kann. Und diese Rallye war wirklich enorm schwer. Kompliment dem Veranstalter für diese Streckenführung.“


Peter Ebner/Marco Hübler (Ktn), Mitsubishi Lancer Evo VII

Ebner: „Wir haben den Wagen in Tschechien gemietet und wollten einfach einen sehr guten Platz herausfahren. Daß ich dann vom Start weg in Führung gelegen bin, war schon sehr überraschend, aber ich hatte schon immer sehr gute Nerven von den Rad-an-Rad-Kämpfen in der Motorrad-Meisterschaft. Mit dem Sieg ist natürlich ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich hätte mir das nicht ernsthaft erwartet. Umso schöner ist es jetzt für mich und meinen Co-Piloten.“


Grund zur Freude auch beim Veranstalter: Martin Pucher

Es hat Nerven gekostet, aber am Ende konnte Organisationschef Martin Pucher eine überaus positive Bilanz seiner monatelangen Bemühungen ziehen. Die Premiere der Rallye Weiz ist erfolgreich über die Bühne gegangen und Zwischenfälle, die vor allem am Vormittag auftraten, können ohne weiteres als „höhere Gewalt“ abgetan werden.

Glücklicherweise lief auch der einzige ernsthaft Unfall eines Teilnehmers relativ glimpflich ab: Der Deutsche Jürgen Geist war in seinem BMW schon auf der 1. Sonderprüfung mit einem Baum kollidiert und mußte wegen zweier gebrochener Rippen über Nacht zur Beobachtung stationär aufgenommen werden.

Sportlich gab es eine große Überraschung, um nicht zu sagen eine Sensation. Der Kärntner Peter Ebner, Fahrtechnik-Instruktor und Testfahrer bei AMG-Mercedes sowie Ex-Motorrad-Straßenrennmeister, lag in einem in Tschechien gemieteten Mitsubishi Lancer Evo VII von Beginn an in Führung und gewann fünf der acht Sonderprüfungen über zusammen 111 km. Das genügte in seiner ersten Rallye in einem Allrad-Fahrzeug, um den hohen Favoriten aus Rohrbach a. d. Lafnitz, Willi Stengg junior, um 23 sec. hinter sich zu lassen.

Stengg: „Ich will nichts beschönigen, aber vor allem bergauf bin ich mit meinem Gruppe N-Evo IX mit dem Gruppe A-Evo VII einfach nicht mitgekommen. In der Gruppe A sind einfach einige PS mehr im Einsatz und bei einer Rallye mit so einer Geographie macht sich das natürlich noch stärker bemerkbar. Insgesamt war es aber eine sehr schöne Rallye. Gerne hätte ich meinem Weizer Co-Piloten Harry Wolf einen Gesamtsieg geschenkt, aber Platz 2 ist ja auch ganz schön.“

Ebner: „Ich bin gefahren, um eine gute Plazierung zu holen. Der Gesamtsieg ist jetzt natürlich besonders schön. Wie es weitergehen wird, kann ich noch nicht sagen. Meinem Hauptsponsor habe ich einmal das Ergebnis geschickt, vielleicht bekomme ich ja demnächst einen Anruf.“


Martin Zellhofer/Bernhard Ettel (NÖ), Suzuki Swift S1600

Der Amstettner Martin Zellhofer, Organisationschef des Suzuki Motorsport-Cups, verlor den schon sicher geglaubten 3. Platz in der allerletzten Sonderprüfung, als auf den letzten Kilometern die vorderen Bremsen seines Suzuki Swift S1600 versagten. Platz 3 ging daher an den Hessen Markus Moufang in einem BMW M3 der E30-Baureihe. Zellhofer auf Platz 4 konnte sich mit dem Titel des schnellsten Fahrers in der „Austrian Rallye Challenge“ trösten. Die Weiz-Rallye zählte als 4. Lauf zu diesem immer populärer werdenden Championat.

Platz 5 ging als große Überraschung an den noch recht unroutinierten Grazer Gunthartd Puchleitner, der erstmals einen Mitsubishi Lancer Evo VII, betreut vom BRR-Team des siebenfachen Rallye-Staatsmeisters Raimund Baumschlager, fuhr. Auf Platz 6 schließlich landete mit Franz Kohlhofer (Audi Quattro A2) der schnellste Fahrer aus dem Bezirk Weiz.

In der Diesel-Wertung gab's mit dem Sieg des 2006er-Staatsmeisters Michael Kogler aus Melk gegen den Führenden in der Diesel-Staatsmeisterschaft 2008, den Rohrbacher Michael Böhm (Fiat Stilo JTD 16V) eine große Überraschung.

Kogler: „Wir haben ein neues Getriebe von VW Motorsport aus Hannover getestet, das hervorragend funktioniert hat und den VW Golf V TDI wesentlich schneller gemacht hat. Der Rundkurs in Koglhof war der absolute König dieser Veranstaltung. Dort haben wir Böhm insgesamt 56 sec. abgenommen.

In der Austrian Rallye Challenge selbst gab es überraschenderweise nur wenige Änderungen im Zwischenklassement. Durch seinen Sieg in der Historic-Wertung verteidigte der Niederösterreicher Oliver Berger (Ford Escort RS 2000) seine Gesamtführung erfolgreich. Dahinter wechselten der Hollabrunner Harald Ruiner (Renault Clio RS) und der Mödlinger Matthias Lechner (Mitsubishi Lancer Evo II) die Plätze 2 und 3.

Im Suzuki Motorsport-Cup, der in Weiz bereits seinen fünften Lauf absolvierte, setzte sich der Lungauer Hermann Neubauer gegen den Steirer aus der Breitenau, Mario Klammer, um 15 sec. durch. Platz 3 mit großem Abstand ging an den Sachsen Veit König, nachdem sich Philipp Lietz aus Waidhofen/Ybbs in der 3. Sonderprüfung überschlagen hatte. Zwar konnte er mit großem Zeitverlust die Prüfung noch zu Ende fahren, mußte danach aber aufgeben, weil sein Swift zu stark beschädigt worden war. Neubauer übernahm damit auch die Führung im Suzuki-Cup vor Lietz.


Stachl Markus/ Hadinger Andreas - Volvo 740 GLE

Der Elch-Cup für Volvo-Fahrzeuge der Baureihen 2, 7 und 9 endete exakt in der Reihenfolge des Zwischenklassements: Der Wiener Markus Stachl gewann vor dem Weizer Andy Schögler und dem Triestingtaler Jürgen Praschl.

72 der 99 gestarteten Teams erreichten das Ziel auf dem Hauptplatz in Weiz.

Fast alle Teams äußerten sich in Befragungen enthusiastisch über die Sonderprüfungen. Vor allem der 24 km lange Rundkurs Koglhof, der auch die legendäre Bergrallye-Strecke beinhaltete, hatte es den meisten überaus angetan. Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß es sich um den schwersten und abenteuerlichsten Rundkurs im deutschsprachigen Rallyesport handelt. Nach Meinung der Experten hat sich diese Strecke bereits zum Kult entwickelt. Enormer Zuschauerzuspruch gerade auf dieser Sonderprüfung stellte dies unter Beweis.

Gesamtwertung:
Peter Ebner/Marco Hübler (Ktn), Mitsubishi Lancer Evo VII, 1:08:10,2 h
Willi Stengg jun./Harald Wolf (Stmk), Mitsubishi Lancer Evo IX, + 23,4 sec.
Markus Moufang/Hartmut Walch (D), BMW M3 E30, + 1:51,2 min.
Martin Zellhofer/Bernhard Ettel (NÖ), Suzuki Swift S1600, + 1:55,6
Gunthard und Arno Puchleitner (Stmk), Mitsubishi Lancer Evo VII, + 2:24,0
Franz Kohlhofer/Erich Killer (Stmk), Audi Quattro A2, + 3:40,8
Robert Pritzl/Michaela Kusebauch (D), Subaru Impreza STI 01, + 3:48,9
Michael Kogler/Roland Rieben (NÖ/Wien), VW Golf V TDI, + 3:51,3
Wolfgang Franek/Nina-Irina Wassni (Wien), Honda Civic R, + 4:21,0
Michael Böhm/Martin Tomasini (Stmk/Vorarlb.), Fiat Stilo JTD 16V, + 4:42,9
Zwischenstand Austrian Rallye Challenge:

Oliver Berger (NÖ), Ford Escort RS 2000 Mk.2, 98,98 Pkt.
Harald Ruiner (NÖ), Renault Clio RS, 89,77 Pkt.
Matthias Lechner (NÖ), Mitsubishi Lancer Evo II, 84,57 Pkt.
Severin Katzensteiner (OÖ), Mazda 323 BG 4wd, 81,05 Pkt.
Reinhold Kopf (Stmk), Toyota Celica Turbo 4wd, 76,57 Pkt.
Horst Eder (Ktn), Peugeot 206 RC, 73,28 Pkt.
Markus Stachl (Wien), Volvo 740, 67,23 Pkt.
Stefan Reininger (NÖ), Opel Astra GSI 16V, 62,72 Pkt.
Andy Schögler (Stmk), Volvo 240, 58,42 Pkt.
Reinhard Mitterauer (NÖ), Toyota Celica GT4, 55,26 Pkt.


Fotos dieser Veranstaltung:
Fotos der Rallye-Weiz

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