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  • Die aktuellen News zur Rallye Weiz 2009

Drei ehemalige Staatsmeister am Start der Weiz-Rallye
Der Rallyesport als finanziell aufwendigeres Hobby als beispielsweise der Bergrennsport macht 2009 eine Übergangsphase durch, die von den Bedingungen des wirtschaftlichen Umfelds nicht immer positiv beeinflußt wird. Generell ist ein etwa 20%iger Rückgang in den Teilnehmerfeldern zu beobachten. Auch die Rallye Weiz wird davon leider nicht ausgenommen, weshalb „nur“ 83 Nennungen aus fünf Nationen eingegangen sind.

Die Qualität des Feldes hat darunter aber keineswegs gelitten. Drei ehemalige Staatsmeister werden zu sehen sein. Auch wenn alle drei heute nur noch einige Male im Jahr hinter dem Lenkrad zu sehen sind und keine ganzen Championate mehr bestreiten, sind ihre fahrerischen Fähigkeiten ungebrochen hoch.

An der Spitze zu nennen ist natürlich der Vorjahrs-Zweite Willi Stengg jun. aus Rohrbach an der Lafnitz. Leider wird es zu keiner Revanche mit Vorjahrssieger Peter Ebner kommen, der keine Nennung abgegeben hat, weshalb der Staatsmeister von 1995 natürlich als erster Anwärter auf den Gesamtsieg genannt werden muß.

„Ich fahre jenen Mitsubishi Lancer Evo IX mit Bio-Ethanol-Antrieb, den in der Staatsmeisterschaft unser Kunde Reinhard Pasteiner pilotiert. Natürlich möchte ich gewinnen, aber der Einsatz ist primär eine Testfahrt zur Weiterentwicklung des Fahrzeuges. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die wunderschönen Sonderprüfungen, die ganz unverwechselbar sind.“

Ein Fragezeichen stand eine Weile hinter dem Start des Gruppe N-Staatsmeisters von 2004, Martin Zellhofer aus Amstetten. Der Suzuki Swift S1600 wurde ja zuletzt bei der Castrol-Judenburg-Pölstal-Rallye vom Salzburger Hermann Neubauer heftig beschädigt.

„Wir fahren auf jeden Fall. Das Originalauto wird zwar leider nicht rechtzeitig fertig, aber wir haben ein Chassis in Ungarn angemietet, in das wir unsere Technik, die zum Glück keinen Schaden genommen hat, implantieren. Ich freue mich schon insofern auf die Rallye, als ich mit dem Rundkurs in Koglhof aus dem letzten Jahr noch eine Rechnung offen habe. Außerdem ist es eine schöne Abwechslung zum Management des Suzuki-Cups. Die kommen manchmal auch ohne mich ganz gut zurecht.“

Zur Erinnerung: 2008 verlor Zellhofer ja im allerletzten Moment noch Platz 3 im Gesamtklassement an den deutschen Gast Markus Moufang, nachdem massive Bremsprobleme aufgetreten waren. Moufang selbst ist in diesem Jahr leider wegen einer Einschränkung der Zulassungsbestimmungen für Rallye-Challenge-Läufe durch die OSK nicht am Start, hat seinen BMW M3 aber ohnehin am vergangenen Wochenende bei einem Unfall um Zuge der Thüringen-Rallye am vergangenen Woche schwer beschädigt.

Der dritte im Bunde ist heute hauptsächlich als Manager der Ford Fiesta-Trophy im Einsatz, war aber zu Beginn des historischen Rallyesports in Österreich auch schon einmal Titelträger. Die Rede ist vom Salzburger Max Lampelmaier, steirischen Motorsportfans natürlich auch von seinen Gastauftritten im Herzog Motorsport/Fundgrube-Bergrallye-Cup bekannt. Nach längerer Pause hat sich Max entschlossen, auch wieder einmal eine Rallye in Österreich zu bestreiten.

„Es war eine Lust-und-Laune-Entscheidung. Und nachdem mir alle vorgeschwärmt haben, was für fahrerlastige Sonderprüfungen bei der Weiz-Rallye gefahren werden, konnte ich nicht widerstehen. Ich bin jetzt schon richtig gespannt und werde den Fans sicher eine tolle Show bieten können.“

Ein spezielles Juwel kann der Veranstalter zusätzlich aufbieten: Einen VW Polo S2000 aus dem Rennstall von Andreas Waldherr, der im Moment in der Staatsmeisterschaft auf Platz 3 rangiert. Ein gerade den Steirern als DEN Bergrennsportfans in Österreich wohlbekannter Pilot wird erstmals damit unterwegs sein: Erich Weber aus Bruck an der Mur, jahrelang erfolgreicher Stammgast in offenen Rennsportwagen beim Rechberg-Rennen.

„Ich kann es schon kaum erwarten, wieder ein richtig PS-starkes Auto rennmäßig zu bewegen. Erwartet jetzt bitte nicht von mir, daß ich unter den ersten sechs mitspielen kann, dazu fehlt mir einfach die Praxis. Aber die Zeiten werden im Laufe des Tages sicher kontinuierlich besser werden.“

Kandidaten für Top-6-Plätze gibt’s reichlich, was große Spannung garantiert. An erster Stelle zu nennen sicherlich der momentan schnellste Mann in der Austrian Rallye Challenge, der Niederösterreicher Franz Sonnleitner in einem Mitsubishi Lancer Evo III. Dazu sind zu nennen die Grazer Walter Pfeffer, Wolfgang Schatzmayer und Gunthard Puchleitner, Lokalmatador Martin Pöllabauer - jeweils in Mitsubishis unterschiedlicher Evolutions-Stufen, Lokalmatador Franz „Kuli“ Kohlhofer auf einem 81er-Audi „Ur“-Quattro, der Linzer Jörg Rigger wieder mit einem Mitsubishi, sowie die beiden Diesel-Piloten Sigi Steinacker aus Deutschland und Michael Kogler aus Melk.

Ohne Zweifel werden die endgültigen Plazierungen erst auf der allerletzten Sonderprüfung – wenn zum zweitenmal auf dem 24,19 km langen Rundkurs „Koglhof“ gefahren wird – entschieden. Dieser hat sich im vergangenen Jahr so schnell zu der „Kult-Sonderprüfung“ Österreichs entwickelt, daß kaum ein Rallye-Stammtisch irgendwo im Lande davon unberührt blieb.

Insgesamt werden acht Sonderprüfungen über 113,5 km absolviert, eine Verlängerung um etwa 5 % im Vergleich zu 2008. Die Vormittags-Sonderprüfungen über den Gössersattel sowie „Buchberg-Neudorf“ werden etwas anders geführt, was im Falle des Gössersattels eine geringfügige Streckenkürzung zur Folge hatte, während „Buchberg-Neudorf“ deutlich verlängert werden konnte.

Am Nachmittag stehen ein völlig neuer, kleiner, aber feiner Rundkurs in Anger sowie wie erwähnt die „Königs-Prüfung“ in Koglhof auf dem Programm. Diese wurde im Zielbereich leicht verändert, was auch Änderungen in der Zuschauer-Verkehrsführung zur Folge hat. Fans und Berichterstatter ersuchen wir, dies besonders zu beachten.

Alle Details über Startzeiten sind dem beiliegenden detaillierten Zeitplan zu entnehmen. Die Servicezone befindet sich übrigens wieder wie schon 2008 auf dem Gelände des Magna-Werks in Weiz.

Weiz-Rallye als 3. Lauf zur Austrian Rallye Challenge 2009
Die Austrian Rallye Challenge war ursprünglich als Nachwuchsserie und Unterbau zur Rallye-Staatsmeisterschaft erdacht worden, hat sich in den letzten Jahren aber zu einem ganz eigenen Körper entwickelt, der organisatorisch den Vergleich mit der Staatsmeisterschaft nicht mehr zu scheuen braucht.

Der Unterschied zwischen den beiden Championaten liegt hauptsächlich in der Länge: Während in der Meisterschaft üblicherweise an zwei Tagen gefahren wird und die Gesamtlänge der Sonderprüfungen 140 – 170 km beträgt, so begnügt sich die Challenge mit einem Tag, wo 90 – 120 km an Sonderprüfungen zu absolvieren sind. Auch die Besichtigungszeiten sind in der Challenge wesentlich enger gefaßt als in der Meisterschaft. Alles wird am Freitag erledigt, so daß es vielen Aktiven zeitmäßig wesentlich leichter fällt, eine komplette oder einen Großteil der Saison zu absolvieren, ohne die Geduld ihrer Arbeitsgeber allzu sehr zu strapazieren.

Zusätzlich achten die Veranstalter der Challenge sorgfältig darauf, daß der Sport finanziell nicht ausufert. Allrad-Turbo-Autos der neueren Generation sind deshalb nicht punkteberechtigt, dürfen aber jederzeit als Gastfahrer an den Start gehen.

Das führt dazu, daß das bunte Challenge-Feld immer wieder mit bekannten Spitzenpiloten aufgepeppt wird, die einmal auch abseits der stressigen Staatsmeisterschaft unbeschwert auf einigen der schönsten Rallyestrecken Österreichs Gas geben wollen.

Insgesamt kämpfen bei der 2. Rallye Weiz 46 Piloten um Punkte in der Austrian Rallye Challenge. Diese wird im Moment ganz typisch nicht von einem PS-starken teuren Fahrzeug angeführt, sondern vom Gruppe N-Renault Clio RS des Niederösterreichers Harald Ruiner, der 2008 bereits den Vizetitel in der Austrian Rallye Challenge einfahren konnte.

Auch dahinter liegen mit Reinhard Mitterauer (Toyota Celica), Patrick Breiteneder (Honda Civic) und Leo Geyer (Ford Escort – nicht am Start in Weiz) weitere Niederösterreicher, gefolgt von Wiener Christian Nitsche (Suzuki Swift) und dem Slowaken Matej Knapek (Nissan Sunny). Auf den Plätzen 7 und 8 die besten Steirer, der Admonter Reinhard Kopf (Toyota Celica) und der Weizer Andy Schögler (Volvo 240). Leider mußte Kopf erst vor zwei Tagen seine bereits erfolgte Nennung aus beruflichen Gründen zurückziehen, weshalb Schögler sozusagen als steirische Speerspitze um Challenge-Punkte agiert. Nachdem er bisher beide Läufe zum Volvo-Original-Cup im Rahmen der ersten beiden Challenge-Läufe für sich entscheiden konnte, gilt er auf Heim-Territorium natürlich erst recht als Favorit.

Nach drei Staatsmeisterschaftsläufen gastiert neben dem Volvo-Original-Cup auch der Suzuki-Motorsport-Cup in Weiz. Großer Favorit ist mit Mario Klammer ein Lokalmatador, auch wenn ihm das Glück in dieser Saison noch nicht allzu sehr gewogen war. Statt drei möglichen konnte er bislang nur einen Sieg einfahren.

Insgesamt werden bei der Rallye Weiz 20 Automarken vertreten sein – sogar eine mehr als 2008 -, wobei die stärksten Kontingente von Suzuki (16), Mitsubishi (15), VW (9), Ford (7) sowie Volvo (6) und Renault (5) gestellt werden.

Die Fahrzeug-Gruppen kurz erklärt
Gruppe A
Produktion mindestens 2500 Stück innerhalb eines Jahres; deutliche Veränderungen an allen technischen Teilen erlaubt; Mindestgewicht nur nach Hubraum, z.B. 1.230 kg für Turbo-Allrad-Fahrzeuge über 2.000 ccm. Bei Turbofahrzeugen beschränkt ein Luftmengenbegrenzer mit 34 mm Durchmesser die Motorleistung.

Gruppe N
Mindestproduktionszahlen wie in Gruppe N; die möglichen technischen Veränderungen sind deutlich eingeschränkt; beispielsweise dürfen im Gegensatz zur Gruppe A nur normale Schaltgetriebe Verwendung finden und keine computergesteuerten Lenkrad-Wippschalter; das Mindestgewicht wird vom Hersteller festgelegt. Bei Turbofahrzeugen beschränkt ein Luftmengenbegrenzer mit 32 mm Durchmesser die Motorleistung.

Diesel
Im Prinzip lt. Gruppe A-Reglement, allerdings sind in Österreich auch Prototypen zugelassen, die im Ausland nicht antreten dürfen.

Gruppe H
Hier handelt es sich um Fahrzeuge, deren industrielle Produktion vor mehr als 11 Jahren beendet wurde. Das technische Reglement entspricht ansonsten der Gruppe H, inkl. Luftmengenbegrenzer.

Historische
Fahrzeuge Baujahr 1986 und älter. Diese müssen exakt jener Spezifikation entsprechen, wie sie damals eingesetzt wurden. Daher sind beispielsweise moderne Rennreifen, wie sie in den zuvor genannten Gruppen eingesetzt werden, nicht zulässig.

Volvo
Fahrzeuge nach dem Reglement des Volvo-Original-Cups. Die Möglichkeiten der technischen Aufrüstung sind aus Kostengründen strengstens limitiert. An Reifenmaterial darf nur ein bestimmter, besonders robuster Typ verwendet werden, der im normalen Verkehr normalerweise auf Vans montiert wird.

Zu den Fotos dieser Veranstaltung:
Fotos der Rallye Weiz 2009

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