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  • Rallye-Paradies in der Eifel
Mit der ADAC Eifel-Rallye (17. – 19. Juli 2008) startet die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) in die zweite Saisonhälfte. Drei verschiedene Sieger bei den ersten drei Läufen bescherten den Fans eine spannende erste Halbzeit und lassen auf eine Fortsetzung auf den dreizehn Prüfungen in der Vulkaneifel hoffen. An der Spitze des Feldes dürfte die Luft dabei dünn werden: Die anspruchvollen Asphaltstrecken über 138,59 WP-Kilometer bieten den Porsche-Teams – trockenes Wetter vorausgesetzt – ein optimales Jagdrevier. Die spannende Frage ist, ob sie die Dominanz der bestens aussortierten Allrad-Fraktion brechen können und einem der bulligen Hecktriebler erstmals in der Saison ein Sieg gelingt. An der Spitze geben mit Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer), Sandro Wallenwein (Subaru Impreza) und Peter Corazza (Mitsubishi Lancer) vorerst die Turbo-Allradler den Ton an, denen aber auch durch überaus starke Gaststarter das Leben schwer gemacht wird. Angeführt vom französischen Tabellenleader Sebastien Ogier treten drei Teams der Junior-Weltmeisterschaft an. Im Starterfeld mit über 100 Teams gehen außerdem acht WRC-Boliden ebenso an den Start wie die Teilnehmer der Youngtimer-Trophy. Für die Fans wird die Eifel außerdem durch die historischen Boliden der Historic Rallye Party zum Paradies. Informationen rund um die Veranstaltung sind im Internet unter www.eifel-rallye.de zu finden. Alles Wichtige zur DRM gibt es außerdem unter www.rallye-dm.de.

Der amtierende Meister liegt auch zur Saisonhälfte vorn: Hermann Gaßner und sein Co-Pilot Siggi Schrankl (Surheim/Obing) führen im Mitsubishi Lancer Evo 9 das DRM-Feld an. Mit 76 Zählern liegen sie aber nur acht Punkte vor Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Stuttgart / Österreich) im Subaru Impreza STi. Wahrhaft kein komfortabler Vorsprung, bedenkt man, dass es bei der ADAC Eifel-Rallye bis zu 30 Punkte zu holen gibt. „Unser Ziel ist, vor allen anderen DRM-Teilnehmern zu sein und so möglichst viele DRM-Punkte zu holen“, erklärt Hermann Gaßner seine Strategie, „aber das wird sicherlich keine einfach Aufgabe, denn das Starterfeld ist sehr beeindruckend.“ An die Eifel hat der Tabellenleader gute Erinnerungen: Im vergangenen Jahr belegte er hier den dritten Gesamtrang hinter Mark van Eldik (Subaru Impreza WRC) und Peter van Merksteijn (Ford Focus WRC), die auch diesmal wieder auf den aus der Rallye-WM stammenden Boliden antreten. Aufgrund ihrer technischen Überlegenheit werden die WRC-Fahrzeuge nicht für die DRM-Punktewertung berücksichtigt, wohl aber für die Gesamtwertung der Rallye gezählt. Da neben den beiden Niederländern noch sechs weitere WRC-Teams am Start sind, rechnet sich Gaßner denn auch wenig Chancen auf den Gesamtsieg aus: „Die WRC sind ohnehin kaum oder nur sehr schwer zu schlagen“, erklärt der Bayer. „Wir haben deshalb vor allem die DRM-Teams im Blick.“

Wallenwein will Boden auf Gaßner gutmachen
Eine etwas andere Herangehensweise wählt Gaßners schärfster Verfolger Sandro Wallenwein: „Ich werde mich nur auf Herman konzentrieren und versuchen, vor ihm im Ziel zu sein“, so der Stuttgarter, „ nur so können wir von seinem Vorsprung etwas abfeilen. Es wäre fatal, wenn er sein Punktepolster noch weiter ausbauen könnte.“ Auf den Eifel-Einsatz freut sich der Subaru-Pilot besonders: „Das ist eine Top-Rallye und die Prüfungen liegen mir auch. Aber im Gegensatz zu Hermann war ich in den vergangenen zwei Jahren dort nicht am Start.“ Dritter im Bunde der bisherigen Laufsieger und auch Dritter der Zwischenwertung ist der Sachse Peter Corazza im Mitsubishi Lancer Evo 7. Nachdem in Hessen nur die Technik seinen ersten DRM-Erfolg vereitelte, konnte er das Heimspiel in Sachsen gewinnen. Corazza: „Der Ausfall in Hessen hat uns richtig viele Punkte gekostet, aus eigener Kraft können wir wohl nicht mehr in den Titelkampf eingreifen.“ Der Fahrsicherheitsinstruktor ergänzt aber schmunzelnd, „noch wenigstens ein weiterer Laufsieg würde mir schon gut gefallen.“

Starke Porsche-Fraktion und internationale Gaststarter
Nicht nur die drei bisherigen Laufsieger an der DRM-Tabellenspitze sorgen für eine hochkarätige Besetzung der stärksten Division 1. Auch viele internationale Top-Piloten sind am Start. Auf diese Konkurrenten freuen sich vor allem zwei Youngster: Florian Auer (Freilassing), der kurz vor der Rallye seinen 25. Geburtstag feiert und der 19-jährige Hermann Gaßner junior, Sohn des Tabellenleaders. Beide sind auf Mitsubishis aus der bayerischen Rallye-Schmiede unterwegs. „Vor allem auf den Vergleich mit Jasper van den Heuvel bin ich gespannt“, so der Gaßner-Sprößling, „der hat ja schon bei seinen WM und EMEinsätzen gezeigt was er kann.“ Das Siegen wird den versammelten Turbo-Allradlern außerdem durch vier bärenstarke Hecktriebler schwer gemacht. Vor allem der sechsfache DRM-Champion Matthias Kahle (Köln) brennt auf seinen ersten Sieg im Porsche 911 GT3, den sich allerdings auch die Markenkollegen Olaf Dobberkau (Schleusingen), Toni Werner (Altfraunhofen) und Heinz Walter Schewe (Hagen) gerne gutschreiben lassen würden. „Mit einem neuen Team und einem neuen Auto sind wir jetzt dreimal in die Punkte gefahren, das ist fantastisch“, formuliert Kahle, der in seinem zu Jahresbeginn neu formierten Team die erste Saison im Rallye-911er bestreitet. „Und das Ziel ist ganz klar, wir wollen wieder aufs Podest fahren.“ Auch Olaf Dobberkau reist mit großen Ambitionen in die Eifel, denn hier hat er noch eine Rechnung offen. Im vergangenen Jahr lag er hinter den beiden WRC auf dem dritten Gesamtrang, als ihn kurz vor Schluss die Technik stoppte. Toni Werner verlor 2007 erst auf der allerletzten Prüfung den Kampf mit Gaßner um die Position des besten Nicht-WRC-Piloten. Mindestens mit diesem Trio muss man in der Eifel rechnen – es scheint tatsächlich ein gutes Jagdrevier für die Hecktriebler zu sein.

Starke Konkurrenz mit drei Teams aus der Junior-WM
Auf leisen Sohlen hat sich in der ersten Saisonhälfte ein junger Mann auf den vierten Platz im Gesamtklassement geschlichen, der einen wahren Rallye-Floh pilotiert. Der Sulinger Christian Riedemann tritt mit seinem Suzuki Ignis in der Division 4 an, in der die kleinsten in der DRM zugelassenen Fahrzeuge geführt werden. Und während sich die Teams in den „großen“ Divisionen streiten, könnte ihm das Starterfeld eher überschaubare Aufgaben bescheren: Mit einer guten Platzierung in der Division würde der 20jährige damit weitere Zähler sammeln, um die Top-Platzierung weiter festigen. Auf die Teams der Divisionen 2 und 3 dagegen wartet in der Eifel ein heißer Tanz mit internationalen Top-Teams. Allein drei Mannschaften aus der Junior-WM nutzen die Eifel für einen letzten Test vor dem deutschen WM-Lauf bei der Rallye Deutschland. Angeführt wird die WMTruppe vom Junior-WRC-Leader Sébastien Ogier, der in Fachkreisen schon als Nachfolger seines französischen Landsmannes und amtierenden Weltmeisters Sébastien Loeb gehandelt wird. Die deutsche J-WRC-Hoffnung Aaron Burkart liegt auf dem vierten Zwischenrang und testet in einem weiteren Citroën C2 Super 1600. Und dabei werden die WM-Piloten den Herren Mysliwietz, Zehetmaier & Co. wohl kaum freiwillig die wichtigen DRM-Zähler überlassen.

Der Zeitplan
1. ETAPPE: FREITAG, 18. JULI 2008

1. Fahrzeug ZK / WP Ort / Beschreibung WP-km Verb.-km
19.00 Uhr ZK 50 Startpark AUS – Daun, Parkhaus Borngasse
19.07 Uhr ZK 51 Start, Podium – Daun, „Hotel Stadt Daun“ 1,16 km
19.22 Uhr ZK 52 Service A EIN – Flugplatz Daun-Senheld 7,78 km
19.32 Uhr ZK 53 Service A AUS – Flugplatz Daun-Senheld
19.54 Uhr ZK 01 L67, Gefeller Weg 17,79 km
19.57 Uhr WP 01 Rundkurs Hilgerath 14,03 km
20.29 Uhr ZK 54 Service B EIN – Flugplatz Daun-Senheld 16,57 km
21.14 Uhr ZK 55 Service B AUS – Flugplatz Daun-Senheld
21.29 Uhr ZK 56 Parc Fermé EIN – Daun, Parkhaus Rosenbergstraße 7,65 km
Summen Freitag 14,03 km 50,95 km

2. ETAPPE: SAMSTAG, 19. JUNI 2008
1. Fahrzeug ZK / WP Ort / Beschreibung WP-km Verb.-km
07.30 Uhr ZK 60 Startpark AUS – Daun, Parkhaus Borngasse
07.45 Uhr ZK 61 Service C EIN – Flugplatz Daun-Senheld 7,89 km
07.55 Uhr ZK 62 Service C AUS – Flugplatz Daun-Senheld
08.15 Uhr ZK 02 Bleckhausen 11,66 km
08.18 Uhr WP 02 Risselberg 1 10,56 km
08.43 Uhr ZK 03 Sportplatz Salm 10,13 km
08.46 Uhr WP 03 Rödelkaul 1 6,42 km
09.04 Uhr ZK 04 Michelbach, K28 4,74 km
09.07 Uhr WP 04 Gerolsteiner Land 1 7,01 km
09.40 Uhr ZK 63 Regrouping 1 EIN – Flugplatz Daun-Senheld 22,09 km
10.15 Uhr ZK 64 Regrouping 1 AUS / Service D EIN
10.35 Uhr ZK 65 Service D AUS – Flugplatz Daun-Senheld
10.55 Uhr ZK 05 Bleckhausen 11,66 km
10.58 Uhr WP 05 Risselberg 2 10,56 km
11.23 Uhr ZK 06 Sportplatz Salm 10,13 km
11.26 Uhr WP 06 Rödelkaul 2 6,42 km
11.44 Uhr ZK 07 Michelbach, K28 4,74 km
11.47 Uhr WP 07 Gerolsteiner Land 2 7,01 km
12.20 Uhr ZK 66 Regrouping 2 EIN – Flugplatz Daun-Senheld 22,09 km
12.40 Uhr ZK 67 Regrouping 2 AUS / Service E EIN
13.00 Uhr ZK 68 Service E AUS – Flugplatz Daun-Senheld
13.18 Uhr ZK 08 Schönbach 14,78 km
13.21 Uhr WP 08 Wachholderheide Demerath 1 11,04 km
13.51 Uhr ZK 09 Hontheim, „Stiefelbaum“ 15,42 km
13.54 Uhr WP 09 Vulkaneifel 1 12,94 km
14.26 Uhr ZK 10 Mehren, Steininger Straße 19,17 km
14.29 Uhr WP 10 Lehwald 1 14,31 km
14.54 Uhr ZK 69 Regrouping 3 EIN – Flugplatz Daun-Senheld 9,87 km
15.14 Uhr ZK 70 Regrouping 3 AUS / Service F EIN
15.34 Uhr ZK 71 Service F AUS – Flugplatz Daun-Senheld
15.52 Uhr ZK 11 Schönbach 14,78 km
15.55 Uhr WP 11 Wachholderheide Demerath 2 11,04 km
16.25 Uhr ZK 12 Hontheim, „Stiefelbaum“ 15,42 km
16.28 Uhr WP 12 Vulkaneifel 2 12,94 km
17.00 Uhr ZK 13 Mehren, Steininger Straße 19,17 km
17.03 Uhr WP 13 Lehwald 2 14,31 km
17.28 Uhr ZK 72 Service G EIN – Flugplatz Daun-Senheld 9,87 km
17.38 Uhr ZK 73 Service G AUS – Flugplatz Daun-Senheld
17.58 Uhr ZK 74 ZIEL – Rampe, Daun Leopoldstraße 7,13 km
18.03 Uhr ZK 75 Parc Fermé EIN, Daun, Parkdeck Rosenbergstraße 0,21 km
Summen Samstag 124,56 km 230,95 km
Gesamtsumme Rallye 138,59 km 281,90 km

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