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  • Die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) beginnt ihre Saison 2010 in Deutschland „ganz oben“: Im nördlichsten Zipfel der Republik, zwischen Schleswig und Flensburg, steht am 26. und 27. März die ADAC Wikinger- Rallye auf dem Programm, die den Startern der „Rallye-Bundesliga“ 143,8 WP-Kilometer auf zwölf anspruchsvollen Prüfungen serviert...
Erster Lauf zur DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) 2010: Pokerfaces vor dem Saisonauftakt

Die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) beginnt ihre Saison 2010 in Deutschland „ganz oben“: Im nördlichsten Zipfel der Republik, zwischen Schleswig und Flensburg, steht am 26. und 27. März die ADAC Wikinger-Rallye auf dem Programm, die den Startern der „Rallye-Bundesliga“ 143,8 WP-Kilometer auf zwölf anspruchsvollen Prüfungen serviert. Beim ersten der fünf DRM-Läufe erwartet das hochkarätige Feld rund um das Rallyezentrum in Süderbrarup eine abwechslungsreiche Landschaft, in der sich Kurven, Kuppen und Ortsdurchfahrten abwechseln. Unter die bereits aus dem vergangenen Jahr bekannten Protagonisten mischt sich dabei ab sofort ein neuer – und doch bestens bekannter – Herausforderer: DRMRekordchampion Matthias Kahle greift ins Volant eines Skoda Fabia Super 2000. Der 41-jährige Kölner ist mit sechs DRM-Titeln der erfolgreichste Pilot in der fast vierzigjährigen Historie der Meisterschaft – und möchte bei den Wikingern den Grundstein für den siebten Gesamtsieg in der Meisterschaft legen.

Konkurrenz gibt es reichlich für Kahle. Beispielsweise aus dem eigenen Lager: Der 22-jährige Stuttgarter Mark Wallenwein bekommt als Youngster eine Chance im zweiten allradgetriebenen Fabia der Werksmannschaft von Skoda, die durch ihren ersten Auftritt seit 2005 das DRM-Feld deutlich aufwertet. Zudem beinhaltet das Starterfeld in der Division 1 der DRM eigentlich alles, was das Rallye-Herz begehrt: Soundmaschinen vom Schlage eines Porsche 911 GT3 und zwitschernde Turbo-Allradler von Mitsubishi und Subaru wollen die brüllenden Super-2000-Boliden jagen. Aus den 14 eingeschriebenen Teams in der stärksten Division die Favoriten herauszufiltern ist schwer – zumal auch untereinander jeder Pilot den jeweils anderen deutlich im Vorteil sieht. Sandro Wallenwein (35), im Subaru Impreza amtierender Vizemeister, merkt an: „Den Meistertitel zu holen wird 2010 so schwer wie schon lange nicht mehr. Wir haben eine ganz starke Spitze, und da ausschließlich Asphaltrallyes ohne Winterbedingungen auf dem Programm stehen, werden wir Turbo-Allrad-Piloten dieses Jahr eher wenig Chancen gegen die Porsche und die S2000-Kollegen haben.“ Sein ‚kleiner Bruder’ Mark, der einen der Werks-Skoda pilotiert, sieht vorerst keinen Fahrer im Vorteil: „Ich erwarte eine sehr spannende Saison mit vielen Titel-Kandidaten“, prognostiziert der 22-Jährige. „Man darf sich keine Fehler leisten, wenn man in den Titelkampf eingreifen will.“ Der vierfache Meister Hermann Gaßner (50) wird erneut im Mitsubishi Lancer Evo 10 antreten – und ist eher skeptisch: „Natürlich lockt der fünfte Titel sehr, der Wunsch ist allerdings absolut unrealistisch. Bei der jetzigen Divisionseinteilung und wenn alles normal abläuft, dürften wir ohne jegliche Chance sein.“ Fehlt noch Olaf Dobberkau (45), der im feuerroten Porsche im vergangenen Jahr zwei Mal siegreich war: „Bei der Wikinger-Rallye dürfte es teilweise noch rutschig sein, im Vogelberg gibt es zuviel Schotter und im Saarland kannst du im Porsche nicht gewinnen – ich sehe keine Chance für einen Hecktriebler Meister zu werden.“ Der, den fast alle ganz oben auf ihrer Liste haben, gibt sich eher bedeckt: „Wir können uns auf eine spannende DRMSaison freuen“, sagt Matthias Kahle. „Mark Wallenwein und ich werden uns sicher ein schönes Duell liefern. Aber auch andere Teams sind nicht zu unterschätzen. Peter Corazza hat in den vergangenen Jahren gezeigt, wie schnell und konstant er ist. Und da wir eine reine Asphaltmeisterschaft austragen, wird auch Olaf Dobberkau im Porsche dieses Jahr ein Wörtchen um den Titel mitreden.“

Corazza: „Ich bin der mit den Augenringen …“
Für den Vorjahressieger wird der Saisonauftakt im hohen Norden wieder zu einer arbeitsintensiven Angelegenheit. Peter Corazza (39) gewann im vergangenen Jahr mit Co-Pilot Ronald Bauer im Mitsubishi Lancer die DRM-Premiere bei den Wikingern. Schon im vergangenen Jahr wurde sein Auto erst auf den letzten Drücker fertig. Diesmal wird es wieder so – womöglich ein gutes Omen. „Bis zur Rallye sind noch viele Nachtschichten angesagt. Wer mich und mein Team nicht mehr erkennt: Wir sind die mit den Augenringen.“ Im vergangenen Jahr waren die Sachsen in der schon betagten Evo-7-Version des Lancer unterwegs. Über das aktuelle Sportgerät schweigt sich Corazza aus und verrät nur: „Es wird auf jeden Fall ein Lancer.“ Auch der Sachse wird vorsichtig, wenn es um die Meisterschaftsfrage geht: „Bei dem tollen Starterfeld wäre ein Platz unter den Top Fünf schon klasse.“ In der Abteilung der ‚Turbo-Allradler’ startet auch ein Däne. Max Christensen, der am Freitag der Wikinger-Rallye seinen 35. Geburtstag feiert, ist zweifacher dänischer Meister und amtierender Vize-Meister des dänischen Championats. Für 2010 hat er nun in die DRM gewechselt.

Mohe ist der Platzhirsch in Division 2
Die Starterliste in Division 2 wird angeführt vom amtierenden Divisions-Sieger Carsten Mohe (37). Der Erzgebirgler hat seinem siegreichen Renault Clio R3 ein neues Antriebsaggregat spendiert und sich mit Katrin Becker eine neue Co- Pilotin an die Seite geholt. Das erfahrene Duo trifft auf zwei Youngster: Der 23-jährige Tim Stebani setzt erneut auf den Opel Corsa OPC. Felix Herbold (24) sicherte sich als bester Pilot ohne Allradantrieb im vergangenen Jahr im kleinen Citroën C2R2 den Sieg in der Division 3 und die dritte Gesamtposition in der DRM-Wertung. Nun steigt er eine Division auf und vertraut auf einen Honda Civic R3.

Division 3: Routinier Mysliwietz prophezeit spannenden Fight
Spannend wird es auch in der Division 2, in der jeweils drei Citroën C2R2 und Honda Civic Type R aufeinander treffen. Routinier Lars Mysliwietz bringt es auf den Punkt: „Die Konkurrenz ist vor dem Saisonbeginn schwierig einzuschätzen, weil so viele Neuzugänge in den Fight eingreifen. Michael Abendroth ist bekannt schnell. Die übrigen Piloten haben auf ihren bisherigen Stationen ebenfalls geglänzt. Eine spannende Saison ist also programmiert. Seriensieger wird es bestimmt keine geben!“

Premiere für die DRM-Divisionen 5 bis 8
Neben den in die Meisterschaft eingeschriebenen Teams, die in den Divisionen 1bis 4 um den Titel kämpfen, hat der DMSB die DRM in diesem Jahr auch für Fahrzeuge geöffnet, die keine internationale Sportzulassung besitzen. Diese Rallyeboliden der Gruppen H, F und G werden in den Divisionen 5 bis 7 nach ihrer Leistung absteigend eingeteilt. Die Division 8 ist für AT-G-Fahrzeuge mit alternativen Treibstoffen ausgeschrieben. Für einen optischen und akustischen Leckerbissen wird in dieser Saison insbesondere die Fraktion der Gruppe-HPiloten sorgen. Angeführt wird die Truppe bei der Wikinger-Rallye von einer wahren BMW-M3-Armada. An ihrer Spitze stehen der Sachse Ruben Zeltner, der Däne Kim Boisen sowie Timo Grätsch und Lokalmatador Ralf Bonde. Bei trockenen Bedingungen könnten sie mehr sein als eine bullige Bereicherung des Feldes: Die Herren sind vielmehr für ihren beherzten Gasfuß bekannt und könnten dann ein gewichtiges Wörtchen bei der Vergabe der Podestplätze mitreden.

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