- Platz fünf für Mikko Hirvonen nach bemerkenswerter Aufholjagd
- Jari-Matti Latvala sichert Ford zwei wichtige Marken-WM-Punkte
Trotz empfindlicher Rückschläge im Verlauf der Rallye Argentinien kehrt Konstrukteurs-Weltmeister Ford als Führender in der Rallye-WM-Markenwertung aus Südamerika zurück. Mikko Hirvonen / Jarmo Lehtinen kämpften sich mit ihrem Ford Focus RS WRC nach einer problematischen ersten Etappe noch bis auf den fünften Rang nach vorn, während sich ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila mit Position 15 zufrieden geben mussten.
Das Team BP Ford Abu Dhabi liegt in der Konstrukteurs-Tabelle nun mit drei
Punkten vorn. Dabei hatte die Rallye Argentinien für das Werksteam von
Ford durchaus vielversprechend begonnen. Auf den verregneten und damit unerwartet
rutschigen Schotterpisten konnte Ford Focus RS WRC-Pilot Mikko Hirvonen seine
erste Startposition in einen Vorteil ummünzen und mit einer fantastischen
Bestzeit – er fuhr auf den 23,3 Kilometern 48,1 Sekunden schneller als
alle anderen – gleich auf der ersten Wertungsprüfung (WP) des Freitags
souverän die Führung übernehmen. „Es war stellenweise
so neblig, dass ich kaum zehn Meter weit sehen konnte“, ließ der
27-Jährige seinen Husarenritt Revue passieren. „Aber unser Aufschrieb
passte perfekt, unter diesen Umständen bereitet es mir keine Probleme,
auch unter schlechter Sicht schnell zu fahren – obwohl die Strecken
wirklich sehr glatt waren.“
Auf den folgenden drei WP ließ der Finne zwei weitere Bestzeiten folgen
und kehrte mit einem Vorsprung von 50,8 Sekunden zum Mittags-Service ins Rallyezentrum
Carlos Paz zurück. Dann wendete sich das Schicksal: „Wir trafen
einen dicken Stein, der inmitten einer Linkskurve lag, mit voll eingeschlagenen
Rädern“, rapportierte Hirvonen den Zwischenfall rund acht Kilometer
vor Ende der WP 6. „Dabei wurde die Radaufhängung so schwer beschädigt,
dass wir aufgeben mussten. Ich bin sehr enttäuscht,
denn diese Rallye lief so gut für uns. Wir hätten einen Sieg und
die damit verbundenen WM-Punkte gut gebrauchen können.“
Ebenso unglücklich begann die vierte Saison-Rallye für Jari-Matti
Latvala: Der 22-Jährige legte seinen Turbo-Allradler in der zweiten Freitags-Prüfung
aufs Dach. „Trotz der zweitschnellsten Zeit fühlte ich mich schon
auf der Auftaktprüfung nicht sehr wohl. Gut einen Kilometer nach dem
Start der nächsten touchierten wir am Ende einer Vollgas-Links mit dem
Heck einen Wall, der uns aushebelte“, so der Youngster über den
Abflug, der ihn neun Minuten kostete und auf Rang 30 zurückwarf. „Wir
kamen auf der Fahrerseite zum Liegen, Zuschauer stellten uns wieder auf die
Räder. Der Schaden am Auto blieb gering, aber wir mussten erst zurück
auf die Strecke finden.“
Was folgte, war eine bemerkenswerte Aufholjagd, die Hirvonen und Beifahrer
Jarmo Lehtinen noch bis auf den fünften Rang nach vorne spülen sollte
– wobei die Finnen, die am Samstag dank SupeRally-Reglement erneut starten
durften, auch von zahlreichen Problemen anderer Teams profitierten. „Ich
hätte nicht gedacht, dass wir noch so viele Plätze wieder aufholen
können“, gestand der 27-Jährige, der damit noch vier wichtige
WM-Punkte seinem Konto gutschreiben konnte, die Führung in der Fahrer-
Zwischenwertung aber an seinen Erzrivalen Sébastien Loeb abtreten musste.
„Die Bedingungen waren extrem anstrengend, unser Ford kassierte heftige
Schläge – seiner Zuverlässigkeit konnte dies jedoch nichts
anhaben.“
Latvala musste am zweiten Tag aufstecken: Sein Rallye-Auto hatte in einer
Senke zu hart auf einen Stein aufgesetzt, was den Anlasser beschädigte
– Aus auf Position acht. „Ich glaube, dies war für uns der
ärgste WM-Lauf seit der China-Rallye 1999“, räumte BP Ford
Abu Dhabi-Teamchef Malcolm Wilson ein. „Aber nach einer schwierigen
ersten Etappe hat sich unser Teamgeist durchgesetzt, aus einer problematischen
Situation haben wir noch das Beste gemacht und unsere Führung in der
Markenwertung verteidigt – dies ist mehr, als wir zwischenzeitlich erwarten
konnten.“
Mark Deans, Direktor Motorsport Ford Europa: „Bei einer der härtesten
Rallyes der vergangenen Jahre blieben auch wir nicht von Problemen verschont.
Unser Ford Focus RS stellte aber jene Robustheit und Schnelligkeit unter Beweis,
dank der wir die WM-Punkte einfahren konnten, um unsere Tabellenführung
zu behaupten.“
Ergebnisse Rallye Argentinien, 4. von 15 Läufen zur Rallye-WM
2008:
1. Loeb / Elena Citroën C4 WRC 4:05.48,6 Stunden
2. Atkinson / Prevot Subaru Impreza WRC 2.33,2 min. zurück
3. Sordo / Marti Citroën C4 WRC 4.04,7 min. zurück
4. Rautenbach / David* Citroën C4 WRC 20.03,5 min. zurück
5. Hirvonen / Lehtinen Ford Focus RS WRC 07 25.15,3 min. zurück
6. Villagra / Perez Companc Ford Focus RS WRC 07 27.42,0 min. zurück
7. Galli / Bernacchini Ford Focus RS WRC 07 27.51,8 min. zurück
8. Aigner / Wicha* Mitsubishi Lancer (1. N) 28.59,3 min. zurück
* = für Konstrukteurs-Wertung nicht nominiert
WM-Zwischenstand Fahrerwertung nach dem 4. von 15 Läufen:
Fahrer Marke Punkte
1. Sébastien Loeb Citroën 30
2. Mikko Hirvonen Ford 25
3. Chris Atkinson Subaru 22
4 Jari-Matti Latvala Ford 16
5. Gigi Galli Ford 11
6. Dani Sordo Citroën 9
7. Petter Solberg Subaru 9
8. François Duval Ford 5
WM-Zwischenstand Markenwertung nach dem 4. von 15 Läufen:
Marke Punkte
1. Ford 44
2. Citroën 41
3. Subaru 33
4. Stobart-Ford 22
5. Munchi's Ford 10
6. Suzuki 6