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Sebastien Loeb, Citroën und Michelin setzen Siegesserie fort
Der Mann ist weiterhin nicht zu stoppen: Citroën-Pilot Sebastién Loeb ließ seinen Kontrahenten erneut keine Chance und entschied auch die WM-Rallye Akropolis für sich.

Der Titelverteidiger aus dem Elsaß sicherte sich damit beim achten von 16 Saisonläufen den sechsten Sieg und baute seinen Vorsprung in der Fahrer-Wertung weiter aus. Loebs Reifenpartner Michelin durfte sogar einen Dreifacherfolg bejubeln: Hinter dem Xsara WRC-Fahrer, der auf zwölf der insgesamt 19 Wertungsprüfungen die Bestzeit setzte, erreichten mit dem Ford-Piloten Toni Gardemeister und Altmeister Carlos Sainz zwei weitere Rallye-Stars auf Pneus aus Clermont-Ferrand die Ränge zwei und drei. Auch in der Konstrukteurs-Wertung konnte Michelin als Ausrüster der Marke mit dem Doppelwinkel nun die Führung übernehmen.

Dass er ein würdiger Weltmeister ist, dies stellte Sebastién Loeb spätestens auf der zweiten Etappe der diesjährigen Akropolis-Rallye Griechenland unter Beweis. Musste er noch am ersten Tag jeweils als erster Starter für seine Mitbewerber den Staub von den Schotterpisten fegen, so drehte der Xsara WRC-Pilot am Samstag den Spieß nachhaltig um: Bestzeiten auf allen acht Wertungsprüfungen – klarer geht die Ansage kaum noch. Dass er dabei seinen Vorsprung zuerst auf den Peugeot von Marcus Grönholm, dann auf den ebenfalls Michelin-bereiften Focus WRC von Toni Gardemeister auf 1.24,6 Minuten ausbaute, nahm sein Teamchef Guy Frequelin als unvermeidliche Begleiterscheinung gerne in Kauf.

Dabei setzte Loeb das Potenzial seiner Michelin Z BT0-Schotterpneus clever ein. „Ich habe auf den ersten beiden WP der zweiten Etappe schon hart attackiert, auf den folgenden beiden aber noch heftiger angegriffen“, gestand der amtierende Champion später. „Ich hatte mich für die etwas schmälere Variante meiner Reifen entschieden und kam damit bestens klar. Ich konnte mit meinem Auto machen, was ich wollte – ein unglaublich zufriedenstellendes Gefühl.“

Für den zweiten Durchgang am Nachmittag, als nochmals die gleichen vier Wertungsprüfungen auf dem Programm standen, ließ der Franzose dann die breiteren Michelin aufziehen – erneut eine zielsichere Wahl. „Als Grönholm auf der 13. Prüfung von Problemen zurückgeworfen wurde, konnte ich mein Tempo etwas reduzieren“, so der Titelverteidiger. „Dennoch wollte ich mir für die letzten vier WP am Sonntag einen beruhigenden Vorsprung herausarbeiten. Die Strecken entpuppten sich im Vergleich zum Vorjahr zwar als weniger brutal, doch dafür konnten wir deutlich schneller fahren – das macht die Sache nicht einfacher.“

Der Plan ging auf: Nur noch auf einer WP setzte Loeb – der am Wochenende zuvor am Steuer eines Michelin-bereiften Pescarolo-Judd noch sein Debüt bei den „24 Stunden von Le Mans“ gegeben hatte – im Verlauf der dritten Etappe die Bestzeit, was seinem souveränen Vorsprung jedoch keinen Schaden zufügen konnte. Am Ende trennten ihn 1.36,2 Minuten vom zweiten Platz. Es war sein fünfter Sieg in Folge – auch dies eine bemerkenswerte Bestmarke für den enorm talentierten Rallye-Piloten, der mit seiner effizienten Fahrweise viele an den deutschen Doppelweltmeister Walter Röhrl erinnert.

Auch die Ränge zwei und drei eroberten Michelin-Piloten
Den okupierte nach fast 350 Wettbewerbs-Kilometern ebenfalls ein Michelin-Partner: Toni Gardemeister profitierte von einer fehlerfreien Fahrt, die ihm acht weitere WM-Zähler einbrachte. „Mein Auto lief perfekt und meine Michelin-Pneus funktionierten optimal“, so der Finne. Dabei sah sich der Werksfahrer allerdings mit heftiger Konkurrenz aus eigenem Hause konfrontiert: Auch Privatier Miko Hirvonen – dem erstmals die neu entwickelten „Z BTO“-Pneus von Michelin zur Verfügung standen – lieferte eine beeindruckende Kostprobe seines fahrerischen Talents ab und setzte drei Bestzeiten, die ihn trotz Problemen mit dem Getriebe bis auf den fünften Rang der Gesamtwertung nach vorne spülen sollten.

Und noch ein Michelin-Partner wusste im Land der Akropolis zu begeistern: Bei seinem – voraussichtlich – nun wirklich letzten Auftritt auf WM-Ebene geigte Altmeister Carlos Sainz erneut auf wie ein junger Gott, sicherte sich vor seinem Teamkollegen Loeb die Bestzeit auf der sechsten Wertungsprüfung und brachte seinen Xsara WRC auf dem dritten Platz ins Ziel. „Das Auto ist genau so abgestimmt, wie ich es liebe, und auch physisch bin ich wohl noch gut in Form“, schmunzelte der zweifache Weltmeister, dem die Saunatemperaturen im Cockpit offensichtlich nichts anhaben konnten.

Zur Halbzeit-Pause der diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft darf Michelin eine zufriedenstellende Bilanz ziehen: Mit 84 Punkten hat der Reifenkonzern als Partner des Citroën-Werksteams nun die Führung in der Konstrukteurs-Wertung übernommen. „Die erste Saisonhälfte verlief sehr gut für uns und Michelin“, bilanzierte auch Citroën-Teamchef Guy Frequelin. „Sebastién gewinnt immer mehr Erfahrung, wir konnten unseren Xsara WRC fortentwickeln, und auch die Rallye-Pneus von Michelin verbessern sich konstant. So konnten wir nicht nur die drei härtesten WM-Läufe dieser Saison gewinnen, sondern auch in Neuseeland siegen – ein tolles Gefühl.“ Zugleich baute Loeb in der Fahrertabelle seinen Vorsprung auf seinen Erzrivalen Petter Solberg – der in Griechenland leer ausging – auf nunmehr 23 Zähler aus.


Statistisches
Rallye Griechenland, 8. Lauf zur Rallye-WM 2005 (23. bis 26.6.2005); Gesamtlänge: 1.065,57 Kilometer, davon 19 Wertungsprüfungen über 349,57 Kilometer; Start und Ziel: Lamia; Streckenbeschaffenheit: Schotter; längste Prüfung: WP 18 „Pyrgos“ (34,80 km); kürzeste Prüfung WP 1 „Athens Olympic Stadium SSS“ (2,40 km); größte WP-Distanz zwischen zwei Servicepunkten: 62,83 km (WP 2 bis 4 und WP 5 bis 7); Reifenwahl: Michelin Z BTO. Bestzeitenverteilung Fahrer: Loeb (12), Hirvonen (3), Grönholm (2), Gardemeister und Sainz (je 1). Nach Marken: Citroën (13), Ford (4), Peugeot (2). Nach Reifenherstellern: Michelin (17), Pirelli (2). Michelin-Bilanz Rallye Griechenland: 13 Siege seit 1973.


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