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In der Formel 1 ist jeder Fahrersitz ein wertvolles Unikat. Wenn es sein muss, können Teamkollegen das Auto tauschen, aber nie den Sitz. Muss ein Fahrer zum Beispiel ins Ersatzauto umsteigen, nimmt er seinen Sitz immer mit.

Dazu noch die Anmerkung das jeder Fahrer zwischen 3 und 5 Sitze hat die alle individuell angefertigt werden wobei es zwei Möglichkeiten gibt. Das wichtigste Teil in diesem Sicherheitspuzzle ist zweifellos das Monocoque, die aus dem Kohlefaserverbundwerkstoff Karbon gefertigte Sicherheitszelle eines Formel-1-Boliden. Neben dieser schützenden Hülle ist es die Sitzschale, die dem Fahrer nicht nur einen gewissen Komfort, sondern auch die größtmögliche Sicherheit an seinem Arbeitsplatz garantieren soll.

Der Sitz muss aus dem Auto zu nehmen sein

Die Befestigung des Fahrersitzes im Monocoque ist seit 1999 standardisiert, laut Technischem Reglement der Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) mit höchstens zwei senkrecht angebrachten Bolzen befestigt werden. Diese Bolzen müssen für die Rettungskräfte deutlich gekennzeichnet, leicht zugänglich und bei allen Autos mit demselben Werkzeug zu entfernen sein. Durch diese eingeführte Neuerung kann der noch angeschnallte Fahrer nach einem Unfall von den Rettungskräften mitsamt der Sitzschale aus dem Auto geborgen werden. Der Sitz muss außerdem über eine Vorrichtung verfügen, an der bei der Bergung das so genannte KED ( Kendrick Extrication Device ) zum besonderen Schutz von Rücken und Nacken montiert werden kann. Dadurch werden Verletzungen der Wirbelsäule vermieden, die früher bei der Bergung des Piloten riskiert wurden. Die Befestigung des Fahrersitzes im Monocoque ist standardisiert, sodass die Rettungskräfte an den Rennstrecken in aller Welt seine Entfernung trainieren können. Eine sinnvolle und weitsichtige Maßnahme, die zusätzliches Vertrauen schafft. Erhöhte Cockpit-Wände und besondere Polsterungen, deren hochmoderner Confor-Kunststoff Energie absorbiert, sind heute allgemein Standard.

Auch die Crash-Tests für die Kohlefaser- Sicherheitszelle, in der der Fahrer sitzt, wurden in den vergangenen Jahren immer wieder verschärft. Die aktuelle Art der Bergung des Piloten - zusammen mit dem Sitz - aus dem Unfall-Wagen hat sich auch bewährt. Zudem wurde die Forschung verbessert. Schwere Unfälle lässt der Internationale Automobilverband (FIA) seit 1997 in einem Labor des englischen TÜV, dem Transport Research Laboratory, simulieren, indem die Materialen mit den gleichen Kräften wie beim echten Crash belastet werden.

Im engen Cockpit eines Formel-1-Boliden sind die Piloten extremen Belastungen ausgesetzt. Um ihre Performance mit dem bestmöglichen Komfort zu unterstützen, unternehmen die Teams große Anstrengungen bei der Konstruktion der Sitze. Jeder Sitz wird individuell auf den jeweiligen Fahrer zugeschnitten.

Die Konstrucktion des Sitzes

Zuerst werden die Fahrer mit einem Laser eingemessen aus diesem Abdruck wird dann die eigentliche sitzschale aus Karbon gemacht ( es gibt aber auch universelle sitzschalen wo jeder reinpasst , Geldfrage halt)

Der eigentliche Sitz wird dann entweder geschäumt d.h. das Auto wird komplett auf den Fahrer eingestellt , der Fahrer ist komplett in Rennmontur . es wird eine dichte (wichtig) und genügend große Plastiktüte in den sitz gelegt dann wird der flüssige Schaum ( ein 2 Komponenten Schaum, ist so ungefähr wie Bauschaum) eingefüllt daraufhin springt der Fahrer zz.(ziemlich zügig) ins Cockpit und bringt sich in eine für ihn optimale Position der Mechaniker (meistens ich lol) versucht dann unter Gefummel an seinen Beinen das sich der Schaum gut verteilt , nach ca. 3-4 min ist der Schaum hart dann wird der obere teil gemacht d.h. der Fahrer beugt sich nach vorne und wieder wird Schaum in die Rückengegend eingefüllt . Da der Schaum stark aufquellt sollte die Tüte so lang sein das der Schaum nicht raus läuft. Sonst ist schon mal ein Friseurbesuch für den Fahrer fällig . Der Schaum wird dabei sehr heiß und dem Fahrer läuft der Schweiß wie Hölle das ist einer der gründe warum Sitze machen bei Fahrern und Mechanikern so beliebt ist . Nachdem der Schaum hart ist wird er dann vom Mechaniker bearbeitet alles überflüssige wird abgeschnitten Ecken werden abgerundet wenn er dann passt wird meistens direkt ein zweiter gemacht. Arbeitszeit für einen Sitz ca. 4 Std. wenn er perfekt ist wird er mit Alcantara-Leder überzogen.

Eines der wichtigsten Kriterien für die Performance eines Formel-1-Boliden ist die optimale Lage seines Schwerpunkts.

Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Sitzposition des Fahrers. Der leistet seinen Beitrag zur optimalen Gewichtsverteilung, indem er in seiner möglichst tief am Fahrzeugboden angebrachten Schale mehr liegt als sitzt. Die Anforderungen der Aerodynamik haben mit der Einführung der hochgezogenen Fahrzeugnasen zudem dazu geführt, dass die Füße des Fahrers bei der Arbeit höher liegen als sein Hinterteil. Umso wichtiger ist es, dass der Sitz individuell auf den Fahrer zugeschnitten ist.


Eine zweite Variante

Die zweite Variante : ein fertiger Plastiksack mit kleinen Styroporkügelchen kommt in die Karbon- schale je nach Fahrer wird der Inhalt dann angepasst wenn alles stimmt wird Unterdruck im Sack erzeugt ,danach wird die Stärke bzw. Dicke der einzelnen stellen am Sack gemessen und drauf geschrieben. Dann wird ein Harz in den Sack gefüllt und mit den Kügelchen gut verknetet (ca. 15 min) dann werden die Kügelchen wieder so verteilt wie man es vorher gemessen hat (schwierig weil die aneinander kleben ) der Sack kommt noch mal in den Sitz , der Fahrer setzt sich wieder und verteilt zusammen mit dem Mechaniker die Kugeln bis er zufrieden ist. Der Fahrer muss dann ca. 50 Minuten (keine Hitze) in einer Position sitzen bleiben. Danach ist der Sitz hart das genaue anpassen kann dann am nächsten Tag geschehen .

Kleine Anmerkung noch wenn Gewichtsunterschiede zwischen den Fahrern sind wird dieses Gewicht am Sitz befestigt d.h. wenn da Matta in das T-Car von Panis einsteigt hat sein Sitz 17 kg Ballast dabei.

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