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Audi gibt kräftig Gas, nicht nur bei den Verkäufen sondern auch mit der Vorstellung neuer Modelle. Neben dem Audi Q7, der das Segment der Sport Utility Vehicles von Anfang 2006 an beleben soll, ist der Audi RS4, der Star auf dem IAA-Stand in Halle 3. Mit dem RS4 zeigen die Ingenieure der sportlichen Audi-Tochter Quattro GmbH einmal mehr wo die Trauben bei den High Performance Limousinen der Mittelklasse hängen.

Der RS4 basiert auf dem A4 und ist auf den ersten Blick nur vom Fachmann zu erkennen. Unter der Fronthaube hat es der mit permanentem Allradantrieb ausgerüstet RS4 faustdick sitzen: Der neue 4,2-Liter V8-Benzin-Direkteinspritzer leistet 420 PS. Preis: 69 900 Euro.

Den Bezug zum Motorsport nimmt die Audi-Marketingstrategen gerne auf: Die Technologie des V8 Benzin-Direkteinspritzer (kurz FSI genannt) konnte seine Leistungsfähigkeit bereits im viermaligen Le Mans Sieger R8 unter Beweis stellen. Audi hat sich für den RS4 von der Turbo-Aufladung verabschiedet, was aber nicht heißt, dass die Aufladung ob Turbo oder Kompressor nicht in andere sportliche Audi-Modelle in Zukunft wieder eingebaut wird. Beispielsweise soll der neue Audi S6 - Basis A6 - der auf dem Genfer Automobilsalon im März 2006 seine Premiere soll, wieder mit einem aufgeladenen Triebwerk an den Start gehen. Allerdings werden die S-Line Modelle, derzeit gibt es nur den S4, nicht von der Quattro GmbH entwickelt und gebaut, sie obliegen ganz der Audi AG, wie Werner Frowein, Geschäftsführer der Quattro GmbH gegenüber Auto-Reporter.net bestätigt.

Mit dem neuen RS4, der Vorgänger wurde zwischen Juni 2000 und August 2001 verkauft, wurde erstmals in einem Audi-Serienmodell das Hochdrehzahl-Konzept in Verbindung mit der FSI-Technologie umgesetzt. Der 420 PS starke V8 mit 4,2-Liter Hubraum lässt Drehzahlen bis 8250 Umdrehungen pro Minute zu. Sein maximales Drehmoment von 430 Nm erreicht der viertürige Sport-Limousine, der RS4 Avant folgt im Sommer 2006, bei 5500 Umdrehungen pro Minute. In der Fahrpraxis beeindruckend: 90 Prozent des Drehmoments stehen zwischen 2250 und 7600 Umdrehungen pro Minute bereit. Das Resultat: Der RS4 hängt wie eine Feder am Gas. Wer möchte kann auch schaltfaul fahren, obgleich das Sechsganggetriebe zum Schalten einlädt. Ein Getriebe im Stile der SMG-Technik wie im BMW M3 wird es bei Audi nicht geben - leider auch nicht das geniale Doppelkupplungsgetriebe. Dies schon deshalb nicht, weil die A4-Baureihe längs eingebaute Motoren unter der Haube hat und das DSG-Getriebe derzeit nur für quer eingebaute Aggregate einsetzbar ist.

Das straff aber keinesfalls brutal hart abgestimmte Sportfahrwerk des RS4 ermöglicht im Verein mit dem hauseigenen Allradantrieb und den 255/40er breiten Reifen auf 18 Zoll Leichtmetallfelgen (19 Zoll mit 255/35er Bereifung kosten Aufpreis) ein Fahren wie auf Schienen. Dies oftmals beschriebene Weise der Autofahrt trifft im RS4 den Nagel auf den Kopf. Serienmäßig ist der RS4 mit der "Dynamic Ride Control" (DRC) ausgerüstet, das merklich die Wank- und Nickbewegungen entlang der Längs- und Querachse reduziert. Aufbaubewegungen beim Anfahren werden ebenso weitgehend eliminiert wie Eintauchbewegungen beim Bremsen sowie unangenehme Wankbewegungen in schnell gefahrenen Kurven. Beim Handling dürfte dem RS4 derzeit keine vergleichbare Sport-Serienlimousine das Wasser reichen. Und die Konkurrenz ist überschaubar: Der BMW M3, noch auf dem "alten" 3er Coupé basierend, ist mittlerweile in die Jahre gekommen und der Mercedes-Benz C 55 AMG verfolgt ein etwas andere Kunden-Philosophie. Einen neuen M3 wird BMW nicht vor Frühjahr 2007 auf den Markt bringen.

Das Leistungsgewicht des RS4 spielte während der Entwicklung eine große Rolle. Schließlich sollte der RS4 (Leergewicht 1650 kg) kein Gramm zu viel auf die Waage bringen. "Wir haben praktisch jedes Teil auf sein Gewicht hin überprüft. Die vorderen Kotflügel und die Motorhaube sind aus Aluminium, genauso wie die meisten Teile des Fahrwerks", erklärt Quattro-Chef Werner Frowein. Das Ergebnis der ehrgeizigen Techniker kann sich sehen lassen: 3,93 Kilogramm pro PS - damit liegt der RS4 auf Sportwagen-Niveau. Gegenüber dem "normalen" A4 hat der RS4 nur die vorderen Türen und das Dach vom Basismodell übernommen. Optisch rollt der RS4 dezent vor: Die harmonisch ausgestellten Kotflügelverbreiterungen, Seitenschweller, die geänderte Front- und Heckschürze mit den beiden ovalen Auspuffendrohren sowie der in den Kofferraumdeckel integrierte Heckspoiler machen den gewissen Unterschied.

Mit einem Preis von 69 900 Euro bietet der Audi RS4 einen fairen Partner für Sportwagen-Fahrer, die ein Plus an Raumökonomie schätzen. (ar/pha)

Text: Auto-Reporter.net
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