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  • Spannung in Italien
  • 37 Teams kämpften bei „Histo-Flair“ um wichtige Punkte

Premiere für die größte heimische Rennserie auf der wunderschön gelegenen Rennstrecke in Mittelitalien: Der Histo-Cup war am 12. und 13. August zum ersten Mal in Varano zu Gast und die gesamte Truppe – insgesamt hatten 37 Teams die zum Teil sehr weite Anfahrt bewältigt – war von der ersten Minute an begeistert. Bereits im Training zeigte sich, daß der Kurs in der Nähe von Parma trotz seiner nur 2,7 Kilometer Länge äußerst anspruchsvoll ist und keine Fehler erlaubt. „Die Charakteristik kann man am ehesten als eine Mischung aus Melk und Pannoniaring beschreiben“, so Histo-Cup-Capo Michl Steffny, der klarerweise ebenfalls ins Lenkrad griff und abschließend schmunzelnd meinte: „Außerdem ist es toll, weil die Anlage nicht heruntergekommen, aber ein bißchen in die Jahre gekommen ist, die Strecke dort hat was vom Rennstrecken-Flair der 70er Jahre – sie paßt also genau zu unseren Autos!“

Die Samstags-Rennen:
Histo-Cup (Anhang K bis 81) und STW bis 1981:
Nach dem Qualifying sorgte ein Gewitter mit starkem Regen für Hektik im Fahrerlager: Der Regen hörte nämlich knapp vor dem ersten Histo-Rennen auf, trotzdem hatten alle noch die Regenreifen aufgezogen – was sich als die richtige Entscheidung herausstellen sollte, denn die Strecke trocknete bis zur Zieldurchfahrt nicht mehr ab. Christian Neunemann (Porsche 911) und Christian Schneider (Alfa Romeo) setzten sich von Beginn an ab und fuhren bis zum Fallen der Zielflagge im unveränderten „Paarlauf“. Dahinter hielt sich lange Zeit ein furios fahrender Norbert Müller mit dem Zwei-Liter-Alfa, der erst knapp vor dem Ziel von Michi Sares im Porsche eingeholt und überholt wurde.

Die Klasse bis zwei Liter gewann der Wiener Andi Stich im 1600er-Escort vor dem Salzburger Guido Kiesselbach und dem Münchner Elmar Eifert, letztere waren beide mit einem BMW 2002 unterwegs. Ein tolles Rennen fuhr der Wiener Ford-Capri-Pilot Roland Spazierer, der auf der nassen Fahrbahn seine „Rallye-Qualitäten“ voll ausspielen konnte, zeitweise „ärgerte“ er sogar Andi Stich ganz ordentlich. Leider mußte er dann aufgrund eines gebrochenen Batteriekabels stromlos aufgeben. So gewann Günter Kaltenbrunner die Klasse bis 1600 ccm und Martin Niedertscheider die Klasse bis 1300 ccm. Bei den STW-Piloten gewann Norbert Müller im Alfa vor dem Salzburger Peter Pöschl und dem Wiener Michael Spazierer (beide Ford Escort), ein sauberes Rennen fuhr der Kärntner Porschemuseum-Besitzer Christoph Pfeifhofer mit seinem Porsche 911 ST.

Young-Timer:
Im weiteren Verlauf des ersten Renntages trocknete die Strecke immer mehr ab und die meisten Teams zogen wieder Slicks auf, so auch die kleine aber feine Young-Timer-Abordnung. Die Tessiner BWM-M3-Armada fackelte diesmal nicht lange und machte den Sieg unter sich aus, Giuseppe Pironaci gewann vor Flavio Lompa und Vincenco Cencini. Roger Jahnig hatte mit den Intermediates leider die falsche Reifenwahl getroffen und wurde nur Vierter, Gerald Fischer gewann die Klasse über 3000ccm.

BMW 325 Challenge:
Wie immer ging es in der BMW 325 Challenge heiß her. In Abwesenheit der „echten Youngsters“ – Georg Steffny weilt in Südafrika, Dominik Lenzenweger ist auf Urlaub und Herbert Leitner bekochte in Salzburg die Promis – versuchten sich die „Oldies“ in bzw. mit den Renngeräten ihrer Söhne… Trainingsschnellster war (wieder einmal) Michi Hollerweger, Steffny senior kam mit dem Fahrwerk des Juniors nicht zurecht, erreichte aber mit viel „Herz“ dennoch den 5. Platz in der Startaufstellung.

Das Rennen bot dann Motorsport vom Feinsten: Steffny schnappte sich unmittelbar nach dem Start Martin Tahedl, danach fuhr der 325er D-Zug um den Kurs von Varano und jeder lauerte auf den Fehler des anderen. Ausgerechnet Seriensieger Hollerweger war es, der einen sehr optimistischen Bremspunkt wählte und durch den folgenden Dreher Franz Grassl und Klaus Möst in den Notausgang zwang. Der „Alt-Steffny“ ließ sich diese Einladung nicht zwei Mal geben und schlüpfte mit viel Renn-Routine durch – und in Führung. Lange konnte er den gewonnen „Platz an der Sonne“ aber nicht verteidigen, Michi Hollerweger fing ihn doch noch ab und siegte. Klaus Möst wurde Dritter vor Martin Tahedl und Franz Grassl. Die Klasse der Serienmotoren bis 2500 ccm gewann Vincent „Kiwi“ Smaal vor Herbert Leitner sen. „Tschutti“. Martin Litschauer war übermotiviert und begrub alle Hoffnungen auf einen Podestplatz im Kies. Fazit: Die Senioren konnten die Youngster ganz gut vertreten…

Die Sonntags-Rennen:
Histo-Cup (Anhang K bis 81) und STW bis 1981:
Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die „echten“ Historischen am Sonntag zum zweiten Durchgang bereit, allerdings erinnerte der Rennverlauf trotz veränderter Witterungsbedingungen im großen und ganzen an das Samstags-Rennen, Christian Neunemann war erneut eine Klasse für sich.

Für Furore sorgten zwei tolle Aufholjagden: In der 1600er Klasse war es Willi Theussl, der mit seinem Lotus Elan vom letzten Startplatz aus sensationell ganz an die Spitze fuhr. Aufgrund eines technischen Problems hatte er im ersten Lauf zusehen müssen, am Sonntag wurde er dafür mit dem Sieg belohnt. Und noch jemand konnte sich „rehabilitieren“: Roland Spazierer eroberte nach seinem Pech im ersten Lauf am Sonntag Rang zwei, Günter Kaltenbrunner holte Platz drei. Die zweite Aufholjagd startete Didi Oberdorfer (Alfa Romeo Giulia S) der in seiner Klasse noch bis auf den zweiten Rang nach vorne stürmte.

Young-Timer:
Ausgerechnet vor dem Start der Young-Timer und der BMW 325 Challenge ging ein Riesen-Gewitter über Varano nieder, kleine Bäche liefen kreuz und quer über die Strecke. Keine leichten Bedingungen also, was die BMW-Jungs aus der italienischen Schweiz aber nicht daran hinderte, erneut zuzuschlagen: Giuseppe Pironaci feierte einen Doppelsieg vor Flavio Lompa, der zwei Mal den zweiten Rang belegen konnte. Roger Jahnig ging es im Regen besser, er wurde Dritter.

BMW 325 Challenge:
Die nasse Strecke sorgte in der BMW 325 Challenge für zusätzliches Spektakel, dabei hätte schon alleine die umgedrehte Startaufstellung gereicht. Während an der Spitze vom Start weg ein erbittertes Duell zwischen Klaus Möst und Franz Grassl tobte, „bearbeiteten“ sich etwas weiter hinten die beiden „Michls“, nämlich Hollerweger und Steffny. Eine Safety-Car-Phase nach einem Abflug von Martin Tahedl führte das Feld wieder zusammen, die änderte am Endergebnis aber genauso wenig, wie ein spektakulärer Fünffach-Dreher von Steffny, der sich danach zwar wieder an Hollerweger heranarbeiten, aber nicht vorbeischieben konnte.

Aus der „kleinen“ Klasse gab’s eine Sensation zu vermelden: Seriensieger Smaal, der schnelle Mann aus Neuseeland, hatte nämlich gegenüber Herbert Leitner Senior das Nachsehen: Der Vater von Leitner Junior, der heuer bereits des Öfteren mit von der Partie war, gab nämlich quasi sein Comeback: Vor vielen Jahren fuhr er Alfa Sud und Ford Escort Mexiko, nach so langer Zeit wieder im Rennauto, gelang ihm mit dem Klassen-Sieg ein sensationeller Erfolg. Dritter der hubraumschwächeren 325er Klasse wurde Martin Litschauer.

Vorschau:
Nach dem unerwarteten aber schönen August-Intermezzo in Italien, steht dem Histo-Cup nun ein heißer „Renn-Herbst“ bevor. Am 2. und 3. September wird bei der ersten selbst organisierten Veranstaltung am Pannoniaring Gas gegeben, dann folgt das große „Heimspiel“ auf dem Salzburgring (15. bis 16. September)!


Weitere Termine 2006
02.-03. September: Pannoniaring (H)
15.-17. September: Salzburgring (A)
29.-01. Oktober: Monza (I)

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