- Alter schützt vor Siegen nicht….
Dass ein altes Auto nicht unbedingt langsam sein muss, konnte man beim dritten
Wertungslauf der YOUNGTIMER TROPHY auf dem Circuit in Zolder eindrucksvoll
erleben.
Wilhelm Vinke setzte sich hier im Opel Kadett B 1900, einem Auto aus der Klasse
der Fahrzeuge von 1966 – 1971, von Startplatz drei durch. Dr. Helmut
Stein im Ford Escort RS 1600 ging zwar als Polesetter an den Start und verteidigte
die Führung auch rund 20 Runden, musste aber dem schwülen Wetter
Tribut zollen und gab entkräftet an der Box auf. Harry Schäfer,
zu Beginn des Rennens in Lauerstellung, konnte dies jedoch nicht nutzen, war
er zu diesem Zeitpunkt doch selbst schon wieder im Fahrerlager. „Jetzt
habe ich endlich ein Topfahrwerk und nun streikt die Hinterachse….“
,so sein knapper Kommentar. Die Jungs aus der 1300er Klasse, die auf Regen
und damit große Chancen gehofft hatten, wurden zwar, was das Wetter
betraf enttäuscht, aber die Platzierungen konnten sich trotzdem sehen
lasse. Alexander Köppen (Alfa Romeo Alfasud), Christoph Wilde (Simca
Rallye II) und Frank Breidenstein (Simca 1000 Spezial) fighteten fast das
gesamte Rennen als wildes Trio rund um den knapp vier Kilometer langen Kurs.
Nach 30 Rennrunden kamen die 3 Kampfhähne innerhalb von nur fünf
Sekunden auf den Plätzen zwei bis vier ins Ziel. Der Pechvogel des Rennens
war sicher Karl – Eduard Reinders (Peugeot 205 Gti). Bis zur letzten
Runde auf dem zweiten Platz liegend musste er mit abgeknicktem Vorderrad aufgeben.
Da mit Rundenvorsprung unterwegs, komplettierte er noch die Topfive und gewann
zum Trost die Wertung der Gruppe A bis 2 Liter Hubraum.
Ralf Heisig
Im zweiten YOUNGTIMER Rennen war es der Bonner Ralf Heisig, der von Pole
gestartet von Beginn an das Zepter in der Hand hatte und einen ungefährdeten
Sieg im Porsche Carrera nach Hause fuhr.
Mit einem Rückstand von 1:18.374 kamen Jürgen und Peter Schumann,
die Männer, die auch auf der Nordschleife sauschnell unterwegs sind,
als Zweite ins Ziel. Andreas Scepansky sicherte sich im Porsche 911 SC unterwegs
nach starkem Finale im 1h Rennen den dritten Platz vor Uwe Jungkind (Porsche
911 Carrera) und Ralf Schumacher, der als Fünfter im BMW M3 gewertet
wurde. Mit diesen Punkten, er war Schnellster der Gruppe A, führt der
KFZ – Meister aus Rheda- Wiedenbrück mal wieder die Gesamtwertung
der YOUNGTIMER TROPHY an. Eigentlich wie immer in den letzten Jahren nach
3 - 4 Rennen. Schauen wir mal, ob es in diesem Jahr einen goldenen Herbst
gibt.
In die Klassen
Wenn man von einem Kurzeinsatz vor 2 Jahren in Spa mal absieht, durfte „Püppi“
nach längerer Zeit mal wieder auf die Strecke. Püppi ist der kleine
weiße B Kadett von Petra Kremer, der Frau unseres letztjährigen
Meisters Ralf Kremer. Als Lohn konnte Petra den Klassensiegerpokal bei den
seriennahen 1150ern mit nach Hause nehmen.
Das Golf-Turnier, die 1600er Klasse, entschieden Klaus Larbig und Bernd Degner
für sich. Der zweite Platz ging an Solist Helmut Schilles vor dem schnellsten
Scirocco mit Marc Holtschneider und Heinz-Josef Nekes.
Hinter dem YOUNGTIMER-Urgestein Juppi Heiden, der souverän die 2 Liter
Klasse der seriennahen Fahrzeuge bis 2000ccm gewann, tobten Duelle, die einem
ein breites Grinsen ins Gesicht zauberten. So soll Motorsport sein! Christian
Klötsch konnte so Theo und Heiko Schorn (beide Ford Escort RS 2000) niederringen
und war knapp 1,5 Sekunden eher im Ziel. Auch das Opel Kadett C Duell zwischen
Dieter Ohligschläger und Helmut Eißen / Gerd von der Liek riss
die Zuschauer von den Sitzen. Kurz vor Schluss nahm Helmut Eißen eine
Auszeit im Kiesbett, die das Duell zugunsten von Dieter Ohligschläger
entschied.
Erfolgreich als Klassensieger bei den älteren 2 Liter Fahrzeugen bis
1971 waren Mario Betzen und Klaus-Peter Adams.
Vater und Sohn Josef und Andre Sommerberg arbeiten nicht nur zusammen, sie
schrauben und fahren auch zusammen. Das Ganze sogar recht erfolgreich, wie
der Sieg im BMW 528 i bei den Gruppe 1 Fahrzeugen über 2 Liter Hubraum
zeigt.
Den ersten Sieg für einen VW Derby gab es in der Klasse der Gruppe 2
Fahrzeuge bis 1300ccm der Jahre 1976 bis 81. Rund 2,5 Sekunden betrug im Ziel
der Vorsprung von Thomas Schröder vor Herbert Schmitz im KWL Audi 50.
Irgendwann erwischt der Defektteufel auch einmal die Benras, so jetzt in Zolder,
als einer der NSU in der 1300er Klasse bis 1971 ausrollte. Aber die Beiden
haben ja meist noch ein zweites Eisen im Feuer, so auch diesmal. So ging der
Sieg auch in diesem Rennen an Friedrich und Michael Benra vor ihrem Markenkollegen
und Freund Jürgen Marmulla.
Gesamtsieger Wilhelm Vinke
Mehr Dampf haben da schon die Jungs in der 2 Liter Klasse bis 1971 unter
der Haube. Hinter dem Gesamtsieger Wilhelm Vinke war es Bastian Bender, der
im BMW 2002 den zweiten Platz für sich verbuchen konnte.
Den Sieg in der Wertung der seriennahen GTs der Klasse 3 bis 2000ccm holte
sich Ludger Ulke im Porsche 924. Über 2 Liter, auch in der Gruppe 3,
war Jürgen Lehmann im Porsche Carrera erfolgreich.
Bei den 1600er Gruppe 2 Fahrzeugen (bis 1981) hatten die KWL- Jungs das bessere
Ende für sich. Heinz Stüber siegte im Scirocco vor Michael Schmitz.
Harald Holmig, der mit einem weiteren Scirocco Heinz Stüber das Leben
schwer machte, und die schnellste Zeit der Klasse fuhr, musste nach 12 Runden
mit technischen Problemen aufgeben. Stefan Scholz im Opel Kadett C Coupe schickt
sich mit einem weiteren Sieg bei den verbesserten Tourenwagen bis 2 Liter
(1976-1981) auch in der Gesamtwertung vorne mitzumischen. Michael Pilz folgte
im Ford Escort RS 2000 vor einem weiteren Kadett mit Andre Mühlenbruch
und Frank Niederhausen am Volant.
Die Klassenwertung der Gruppe 4 bis 2000ccm holten sich im Porsche 924 Dreikampf,
das Modell sieht man mittlerweile immer öfter auf der Rennstrecke, Michael
Wittke und Dr. Christian Borchert.
Hinter dem Gesamtsieger Ralf Heisig konnte sich der Däne Carsten Andersen
(Porsche 911 RS) über seinen zweiten Platz bei den Gruppe 4 Fahrzeugen
(1966-1975) freuen.
Dass ein Alfa auch sauschnell und zuverlässig sein kann, zeigten einmal
mehr Martin Richter und Eric Raab von der Heyde mit dem Alfa Romeo GTV turbo,
die die Klasse der Gruppe 4 Fahrzeuge (bis 1981) für sich entschieden.
In der reinen BMW M3 Klasse der Fahrzeuge der Gruppe N über 2 Liter Hubraum
war Peter Fischer nicht zu schlagen.
Bei den neueren Fahrzeugen der Gruppe A bis 2000ccm schlug einmal mehr die
Stunde der Japaner. Michael Ecker gewann in der 1600er Klasse im Honda CRX
vor Diana Meyer und Sebastian Koch (Suzuki Swift).
Ralf Schumacher verwies in der Gruppe A bis 2500 ccm die „Gentleman
Driver“ Lothar Löw und Norbert Sassenrath, die auch einen BMW M3
an den Start brachten, auf den zweiten Platz. Schnellster der Mercedes Fraktion
war Josef Krings auf dem dritten Platz.
Nach einer kurzen Sommerpause von vier Wochen steht Anfang August erstmals
im Rahmen des AVD Oldtimer Grand Prix der nächste Wertungslauf zur YOUNGTIMER
TROPHY auf dem Programm. Hier wird die grüne Hölle mit mehr als
100 Fahrzeugen unter die Räder genommen.