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160820 Hollaus 99 DH 0101Nach längeren Standzeiten kommt es bei Motorrädern oft zu Problemen am Vergaser - wir beschreiben wie diese entstehen und wie man diese beheben kann.

Die meisten Mororradbesitzer sind Saisonfahrer. In der dunklen Jahreszeit fällt die Maschine in der Garage in einen Dornröschenschlaf und wartet sehnsüchtig darauf, nach der Schneeschmelze wachgeküsst zu werden. Nach längerer Standzeit führen Ablagerungen im Vergaser oft zu Leistungsbeeinträchtigungen, falls zum Saisonende der Sprit nicht aus den Schwimmerkammern abgelassen wird.

Die Konsequenzen solcher Spritablagerungen sind oft verharzte Düsenstöcke, die den Motorlauf beeinträchtigen. In Folge solcher Beeinträchtigungen erleben Motorradfahrer neben Fehlzündungen teilweise Motorversagen im Standgas und gehen in manchen Fällen fälschlicherweise von schwerwiegenden Motorschäden aus.

Sobald schwerwiegendere Schäden ausgeschlossen sind und der Vergaser als Fehlerquelle bestimmt wurde, muss das Maschinenteil entnommen und von Ablagerungen befreit werden. Wer sich mit dem Innenleben seiner Maschine auskennt, kann die Reinigung mit etwas technischem Wissen und den richtigen Instrumenten selbst übernehmen.

Per Ultraschall zurück zu sauberer Motorleistung

Sowohl Dreck als auch zähflüssige Benzinrückstände und Korrosionserscheinungen in den Schwimmerkammern können für beeinträchtigte Motorleistung verantwortlich sein. Ablagerungen sind meist die Folge von Verdunstungserscheinungen und lassen sich wie auch Dreckpartikel per Ultraschallwellen entfernen. Wer das schonende Reinigungsverfahren in Eigenregie durchführen möchte, lässt die betroffenen Elemente in einem Ultraschallreinigungsgerät in Spezialflüssigkeit baden.

Durch die Ultraschallwellen entstehen in der Flüssigkeit Über- und Unterdruckzustände, die winzige Blasen formen. Durch stetige Wasserbewegung schwellen die Bläschen an und platzen, um Dreckrückstände vom Vergaser zu sprengen. Per Ultraschall zu lösende Verharzungen im Vergaserbereich erkennen Motorradbesitzer, sobald sie die Schwimmerkammern ihrer Maschine abschrauben. Weil Kraftstoff zum tiefsten Punkt fließt, ist in vielen Fällen nur die tiefstgelegene Schwimmerkammer mit zähflüssigen Rückständen überzogen. Der Reinigungsbedarf betrifft so meist nicht den ganzen Vergaser.

In der Zukunft können Motorradbesitzer die Verharzung übrigens verhindern, indem sie den Vergaser vor längeren Standzeiten zerlegen und dünn mit Motoröl bestreichen. Auch beim Ausmotten im Frühjahr ist Ölen ein wichtiger Schritt, damit keine bleibenden Schäden drohen.

Korrosion nach Standzeiten an feuchten Orten

Auch wer das Benzin vor Saisonende abgelassen und den Vergaser gereinigt hat, erlebt im Frühjahr teils Beeinträchtigungen der Motorleistung. Insbesondere nach Standzeiten an feuchten Orten neigen Motorradvergaser wegen ihrer Materialien zu Korrosion. Das trifft vor allem auf Aluminiumvergaser zu, die regelmäßig auf Korrosionserscheinungen geprüft werden sollten.

Fahrzeugbesitzer erkennen natürliche Verwitterungsreaktionen im Vergaserbereich an weißen Ablagerungen, die die Schwimmerkammern wie Pulver überziehen. Solche Korrosionsspuren können die Düsen verstopfen, wenn die Maschine einfach weitergefahren wird. Bei schwerem Korrosionsgrad lässt sich der Schaden nur noch mit dem Austausch des Vergasers beheben. Das gilt insbesondere, wenn der Rost auf Stahlteile wie Nadeln und Achsen übergegangen ist. Sind ausschließlich Aluminiumteile im Vergaserinneren betroffen, so lässt sich der Rost per Ultraschall eventuell noch entfernen.

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