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Obwohl sein absolutes Karriere-Highlight erst für 2014 geplant ist, stellt Behindertensportler Reini Sampl bereits jetzt die Weichen für seine sportliche Karriere nach den Paralympischen Winterspielen in Sotchi: Unter dem Projektnamen „RS2014“ arbeitet der 40-jährige Vollblut-Racer an seinem Umstieg von der Skipiste auf die Rennstrecke. Der Startschuss zu seiner Motorsport-Karriere erfolgt kommendes Wochenende beim legendären Erzberg-Rodeo. Dort wird der gebürtige Lungauer als einziger Gehandicapter unter 1500 Teilnehmern am kommenden Freitag und Samstag am „Generali Iron Road Prolog“ teilnehmen. Um das Ziel nach 14 Vollgas-Kilometern zu erreichen, lässt sich der querschnittgelähmte Racer aufgrund seiner Behinderung am von KTM zur Verfügung gestellten Quad anschnallen.

Unter Enduro-Fahrern und Offroadern hat er sich als der „unbezwingbare Berg“ einen Namen gemacht: Der Erzberg im steirischen Eisenerz. Wenn am kommenden Wochenende das Erzberg-Rodeo bereits zum 19. Mal die Härtesten unter den Harten anlockt, ist mit Reini Sampl auch der wohl vielseitigste Behindertensportler Österreichs am Start: „Ich freue mich auf die Herausforderung, den Erzberg als einziger Teilnehmer mit Behinderung zu bezwingen. Mein vorrangiges Ziel ist natürlich, nach 14 Kilometern Vollgas das Ziel zu erreichen und den Prolog zu beenden. Doch ich wäre kein guter Spitzensportler, wenn ich damit zufrieden wäre. Also habe ich mir vorgenommen, in der mit internationalen Spitzenfahrern gespickten Quad-Klasse nicht Letzter zu werden und in der Gesamtwertung unter die Top-1000 zu kommen.“

Der Prolog-Austragungsmodus ist simpel: Jeder Teilnehmer fährt die bis zu 30 Meter breite und knapp 14 Kilometer lange Schotterpiste jeweils einmal am Freitag und am Samstag, wobei die Fahrer in Abständen von jeweils 20 Sekunden auf den Berg losgelassen werden. Einmal losgelassen, zählen nur noch beherztes Gasgeben, optimale Linienwahl in den Spitzkehren und viel Fahrtechnik und vor allem Mut in den schnellen Kurven. Die Strecke schraubt sich bis hinauf zum Gipfel auf exakt 1.466 Meter. Die schnellere der beiden Tages-Laufzeiten wird gewertet und entscheidet schlussendlich über die Gesamtplatzierung im Prolog – und über die Teilnahme am Red Bull Hare Scramble, denn nur die 500 Schnellsten qualifizieren sich für das härteste Single-Day-Race der Welt.

Als zusätzliche Erschwernis haben Quadfahrer mit den tiefen Spuren der Motorradfahrer zu kämpfen, was die Sache nicht einfacher macht. Um trotz seiner Querschnittslähmung das Ziel auf 1.466 Metern zu sehen, lässt sich Reini Sampl im Sattel seines KTM-Quads festbinden.

Während sich die Konkurrenz ausschließlich im Fitnessstudio und beim Ausdauertraining auf die Paralympischen Winterspiele 2014 in Sotchi vorbereitet, wird das Erzberg-Rodeo nicht der einzige Ausflug von Reini Sampl in den Motorsport bleiben: Nach dem Gipfelsturm auf den „Eisernen Berg“ plant der Lungauer Benzinbruder den Start bei dem ein- oder anderen Rallye-Staatsmeisterschaftslauf als Ergänzung zur konsequenten körperlichen Vorbereitung auf das Großereignis. 

Foto: Reini Sampl

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