Am 26. und 27. Juni 1906 starteten 32 Rennfahrer
zum ersten Grand-Prix der Geschichte: auf der sogenannten Sarthe-Rennstrecke
westlich von Paris, bei St. Calais und Champagne wurde der erste Grand Prix
von Frankreich ausgetragen. Er löste den Coupe Gordon Bennett ab, der vom
DAC als Vorläufer des AvD 1904 in Deutschland als erstes internationales
Rennen durchgeführt wurde. ...
Die Fahrer mußten den 103,18 Kilometer langen (!) Rundkurs
pro Tag 6 mal umfahren, also 619,08 Kilometer, um am zweiten Tag, dem 27. Juni
2006, nach insgesamt 1238,160 km ins Ziel zu kommen - kein Vergleich zu den
mit rund 300 km relativ kurzen Distanzen der heutigen Zeit. Das Ziel des französischen
Automobilclubs ACF, mit dem Reglement nationale Marken zu stärken, wurde
nur teilweise erreicht: Es gewann zwar ein Renault mit dem späteren Mercedes-Fahrer
Szisz, aber auf dem zweiten Rang lag schon der Fiat von Emile Nazarro. Die beiden
Mercedes von Burton und Mariaux kamen mit einem Schnitt von 75,9 km/h als 10
und 11. ins Ziel. Unvorstellbar ist die Geschwindigkeit des Siegers: Er pilotierte
den 105 PS-Renault, der keine Vorderradbremsen hatte, in nur 12 Stunden und
14 Minuten auf überwiegend unbefestigten Staubstraßen (!) über
die Gesamtdistanz, d.h. seine Schnittgeschwindigkeit betrug 101,195 km/h! Die
Fahrer waren also mindestens so kühn wie heute.
Es dauerte bis 1926, dass der AvD auf der Berliner AVUS den ersten Großen Preis von Deutschland durchführte - mit dem Rennen in Hockenheim am 30. Juli 2006 wird der Große Preis von Deutschland, den der AvD seit 1926 ausrichtet, auch schon 80 Jahre alt.