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  • Vorentscheidung im Mitsubishi Duell um Dakar-Sieg
  • Sainz erzielt achten Etappensieg für Volkswagen
  • Martin Freinademetz mit Sturz

Vorentscheidung im Mitsubishi Duell um Dakar-Sieg
• Spitzenreiter Stéphane Peterhansel baut Vorsprung auf elf Minuten aus
• Luc Alphand bleibt ungefährdeter Zweiter
• Nur noch 669 Kilometer trennen Mitsubishi vom zwölften Dakar-Sieg

Hattersheim, 19. Januar 2007. Mit der zweitbesten Zeit auf der drittletzten Dakar-Prüfung vergrößerte der in Führung liegende Mitsubishi Pajero Evolution Pilot Stéphane Peterhansel den Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Teamkollegen Luc Alphand auf elf Minuten. Bei nur noch zwei offenen Prüfungen ist damit eine Vorentscheidung im Kampf um den Sieg bei der 29. Auflage des Afrika-Klassikers gefallen. Daher hat ab sofort für beide Fahrer Priorität, keine unnötigen Risiken mehr einzugehen, die den möglichen Doppelsieg von Mitsubishi gefährden könnten. Es wäre der siebte Dakar-Triumph des japanischen Automobilherstellers in Folge und der zwölfte insgesamt.

„Die Strecken heute waren zunächst von Bäumen gesäumt, sehr eng und kurvig, erst zum Ende hin konnten wir richtig Gas geben. Außerdem war die Navigation alles andere als einfach. Aber mein Beifahrer Jean-Paul Cottret hat diese Hürde fehlerfrei gemeistert“, resümierte Spitzenreiter Peterhansel zufrieden. Obwohl das Ziel in Dakar immer näher rückt, bleibt der achtfache Gewinner der Marathon-Rallye angespannt. „Die Dakar ist erst zuende, wenn das Podium in Sichtweite ist. Diese alte Weisheit hat sich heute wieder bestätigt, denn Marc Coma, der Spitzenreiter in der Motorradwertung, ist ausgefallen. Die morgige Prüfung nach Dakar ist mit 225 Kilometern nicht sehr lang, aber keinesfalls einfach. Wir starten hinter Carlos Sainz. Das ist gut, denn er wird schnell unterwegs sein. Am Sonntag müssen wir dann nur noch 16 Kilometer auf Zeit überstehen.“

Luc Alphand, der in der Gesamtwertung fast anderthalb Stunden Vorsprung auf den drittplatzierten Jean-Louis Schlesser (Schlesser-Ford) hat, berichtete: „Wir haben schon heute nichts riskiert, was man auch daran erkennt, dass wir auf den engen Strecken weder Außenspiegel noch Spoiler beschädigt haben. Die einzige Schwierigkeit heute war die Navigation.“

Hiroshi Masuoka hing auf dem 260 Kilometer langen Teilstück von Kayes nach Tambacounda lange im Staub eines vor ihm fahrenden Buggy fest, den er nicht überholen konnte. Er belegte Platz 15 der Tageswertung und verteidigte damit seinen sechsten Rang im Gesamtklassement.

Nani Roma fuhr die achtschnellste Zeit des Tages. Kurz vor dem Etappenziel traf der Spanier einen kleinen Baum, was für seinen Pajero Evolution aber ohne größere Folgen blieb. Kurze Zeit später musste er wegen eines Reifenschadens dennoch kurz halten. In der Gesamtwertung bleibt er 13.

Vorläufiger Zwischenstand Rallye Dakar 2007
(nach Etappe 13, Kayes – Tambacounda (RMM), 260/458 WP/Ges. km)

1. Peterhansel/Cottret (F/F) Mitsubishi Pajero Evolution + 43:13.22 Std.
2. Alphand/Picard (F/F) Mitsubishi Pajero Evolution + 11.15 Min.
3. Schlesser/Debron (F/F) Schlesser-Ford + 1:38.47 Std.
4. Al Attiyah/Guehennec (Q/F) BMW X3 + 2:09.45 Std.
5. Miller/Pitchford (USA/ZA) Volkswagen Touareg + 2:17.47 Std.
6. Masuoka/Maimon (J/F) Mitsubishi Pajero Evolution + 2:42.29 Std.


Sainz erzielt achten Etappensieg für Volkswagen

Erneuter Etappensieg für Volkswagen bei der Rallye Dakar: Carlos Sainz/Michel Périn (Spanien/Frankreich) gewannen nach ihrem Erfolg am Vortag auch die 13. von 15 Etappen des Wüsten-Klassikers, ein 458 Kilometer langes Teilstück von Kayes in Mali nach Tambacounda im Senegal. Für Sainz war es bereits der vierte Etappensieg, für Volkswagen der achte der 29. Rallye Dakar. Die spanisch-französische Fahrerpaarung war im Race Touareg 26 Sekunden schneller als der französische Mitsubishi-Pilot Stéphane Peterhansel, der die Gesamtwertung anführt.

Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/Südafrika) erreichten in einem weiteren Race Touareg mit 2.18 Minuten Abstand auf den schnellen und staubigen Laterit-Strecken Platz drei der Tageswertung. Damit bleiben sie als Fünfte der Gesamtwertung bestes Volkswagen Team im Feld. Zwei Positionen dahinter liegt das portugiesisch-deutsche Gespann Carlos Sousa/Andreas Schulz im einem Race Touareg aus dem Lagos Team, dem die viertbeste Zeit in der Tageswertung gelang.

Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Südafrika/Deutschland) belegten am Freitag mit 10.37 Minuten Rückstand den zehnten Platz in der Etappenwertung. Sie bestritten die Prüfung als 22. Auto auf der Strecke und hatten im Staub der zuvor gestarteten Fahrzeuge fast keine Überholmöglichkeiten. In der Gesamtwertung verbesserte sich das Duo dennoch um eine Position auf den elften Rang.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
"Das 13. Teilstück verlief mit einem weiteren Etappensieg sowie den Plätzen drei, vier und zehn gut für Volkswagen. Die Prüfung war hart, die Strecke mit vielen tiefen Löchern übersät. Die Fahrer bestätigten, dass das Fahrwerk auch auf diesem Untergrund gut arbeitet. Das Team wendet jeden Tag viel Ehrgeiz auf, um die Autos optimal vorzubereiten. Unsere Planung, die wir vor der Rallye erstellt haben, zahlt sich dabei voll aus, denn unsere Ressourcen werden sinnvoll eingesetzt."

#301 – Giniel de Villiers (RSA), 10. Platz Tages- / 11. Platz Gesamt-Wertung
"Wir starteten von Platz 22. Auf einer so schnellen Prüfung gibt es im Staub der Vordermänner keine Chance zum Überholen. Wir sind kein Risiko eingegangen und fuhren die Prüfung bei vernünftigem Tempo zuende. Unterwegs haben wir bei Krzysztof Holowczyc angehalten, der einen schweren Überschlag hatte."

#303 – Carlos Sainz (E), 1. Platz Tages- / 9. Platz Gesamt-Wertung
"Ich freue mich über unseren erneuten Etappensieg. Er ist auch Geschenk an Michel zum Geburtstag für seine tolle Arbeit. Das war ein guter Tag, obwohl die Bedingungen sehr schwierig waren. Die Navigation auf der 13. Etappe war knifflig, denn es existierten sehr viele Parallelpisten, auf denen man sich leicht verfahren konnte. Zudem steuerten wir das erste Auto auf der Strecke."

#305 – Mark Miller (USA), 3. Platz Tages- / 5. Platz Gesamt-Wertung
"Platz drei ist in Ordnung, denn heute ging es wiederum eng zwischen den Bäumen entlang und wir fuhren ewig im Staub anderer Fahrzeuge. Zuerst folgten wir Nasser Al-Attiyah, den wir überholen konnten, doch an Nani Roma kamen wir nicht vorbei. Dann unterlief uns ein Navigationsfehler an einer Stelle, an der sich auch einige andere Konkurrenten verirrt haben."


Freitag, die 13. Etappe - die Rallye Dakar zeigt sich von ihrer unfreundlichen Seite und wirft nicht nur Profis ab, sondern hat auch für den einzigen Österreicher im Feld der Zweiradfahrer einen unsanften Abstieg parat. Martin Freinademetz stürzt nach etwa 130 Kilometer auf der Sonderprüfung, bleibt aber weiterhin im Klassement.

458 Kilometer staubiger Weg, kilometerlange Highspeedpisten, vier Meter breite Lehmstraßen und tückische Löcher. Genau eines dieser Schlaglöcher wurde auch für den letzten Österreicher in der Motorradwertung zum zwischenzeitlichen Verhängnis: „Etwa zwei Kilometer nach dem Tankstopp hat mich eine dieser Gruben ausgehebelt. Die Maschine war ja doch auch 20 Kilo schwerer als zuvor. Mein rechter Fuß schmerzt im Hüftbereicht ganz ordentlich, aber Motorradfahren kann ich noch!“

Vom vorderen Drittel der Tageswertung wurde der Innsbrucker bis auf Platz 92. durchgereicht und beendet diese 13. Etappe über 260 Wertungskilometer mit 01:15:58 Rückstand auf den Tagessieger aus Frankreich, Cyril Despres. Die letzten Kilometer bis in die senegalesische Hauptstadt (576km insgesamt, 225km Wertung) stellt der 37-Jährige unter das Motto: „Sauber auf dem Motorrad sitzen und die Füße nicht belasten.“


Stand nach 13 Etappen
1. DESPRES (FRA) 48:41:00
2. CASTEU (FRA) 49:16:28 00:35:28
3. BLAIS (USA) 49:35:52 00:54:52

94. FREINADEMETZ (AUT) 74:49:18 26:08:18

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