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Die große Auferstehung der Schneerosen-Rallye! Beim Auftakt zur Austrian Rallye Challenge werden 60 Teams aus vier Nationen die legendären Sonderprüfungen rund um Raabs und Pfaffenschlag in Angriff nehmen.

Die Siebziger-, Achtziger- und Neunzigerjahre gelten als die große Blütezeit des österreichischen Rallyesports – hier wurde Pionierarbeit verrichtet, hier sind jene großen Namen entstanden, deren bloße Erwähnung die Herzen der Fans höher schlagen lassen. Am 7. und 8. März kehrt ein solcher großer Name zurück in die Veranstaltungskalender: Die Schneerosen-Rallye gibt ihr Comeback, als Auftakt zur neuen Saison der Austrian Rallye Challenge (ARC).

Pointinger: „Absolut schneerosen-würdig!“
Exakt 60 Teams werden die erste Schneerosen-Rallye der Neuzeit in Angriff nehmen – für jenen Wegbereiter und Rallye-Haudegen, der einst den großen Namen erfunden und ihn der ARC wohlwollend überlassen hat, ist das mehr als nur ein erfreuliches Nennergebnis. Sepp Pointinger erklärt: „Die Nennungen sind in meinen Augen absolut Schneerosen-Rallye 2014schneerosen-würdig! Es ist ein kräftiges Lebenszeichen der Rallyeszene, wir haben ein buntes Starterfeld. Und bei den Historischen, speziell bei den Youngtimern, dürfen wir uns über einige neue Piloten erfreuen, auch das ist äußerst positiv zu bewerten.“

19 Historische - Göttlicher: „Erinnert an alte Semperit-Zeiten“
Eine Besonderheit der ARC – und bei den Fans an der Strecke äußert beliebt: Die historischen Rallyefahrzeuge eröffnen die Sonderprüfungen, die legendären Boliden heizen die Stimmung auf. 19 Historische werden das Spektakel eröffnen!

Unter den Piloten ein nicht minder klingender Name: Kurt Göttlicher! Der Kult-Pilot kann sich vor lauter Begeisterung kaum zurückhalten und jubelt: „Diese Rallye ist sensationell! Sie erinnert an alte Semperit-Zeiten, die Sonderprüfungen sind ein Hammer! Mit 54 Teams gibt es so viele österreichische Starter, wie man sie heutzutage erst einmal zusammenbringen muss. Wir haben 19 ‚wahnsinnige‘ Historic-Teams, im Vorjahr waren es deren neun. Und dann noch die Markenvielfalt!“ Tatsächlich wartet das Feld der Historischen mit elf verschiedenen Marken auf – von Alfa Romeo über Lancia bis Volvo gibt es alles, was das Rallyeherz begehrt.

Saibel fährt S2000-„Edeltest“
Nach den legendären Boliden werden 41 Moderne für weitere Spannung sorgen. Zu den absoluten Topfavoriten zählt mit Sicherheit Mario Saibel, der einen von Baumschlager Rallye Racing eingesetzten Skoda Fabia S2000 pilotiert. Der Wiener bereitet sich im hohen Norden auf seine ORM-Saison vor, er wird erstmals mit Pirmin Winklhofer an den Start gehen. Saibel erklärt: „Meine Stammcopilotin Ursula Mayerhofer fährt heuer noch ein weiteres Programm und kann bei zwei ÖM-Rallyes nicht mit mir starten, daher werde ich diese mit Pirmin fahren - bei der Schneerosen-Rallye wollen wir uns aneinander gewöhnen.“ Der BRR-Pilot nützt die legendären Sonderprüfungen der Schneerosen-Rallye quasi als „Edeltest“ unter Wettbewerbsbedingungen. Saibel nickt: „Wir haben eine lange Todo-Liste, ich möchte verschiedene Dinge ausprobieren – das Comeback der Schneerosen-Rallye ist Weltklasse und für uns die beste Gelegenheit, uns auf die vorliegende Saison einzuschießen.“

Mühlberger: „Vorjahreserfolg wiederholen!“
Auch wenn Mario Saibel den einzigen S2000 im Feld pilotiert, der Sieg ist deshalb noch lange nicht vorprogrammiert. Einerseits wegen dem erwähnten Testprogramm – andererseits wollen auch andere Piloten den ersten Schneerosen-Sieg der Neuzeit erringen.

Allen voran Roman Mühlberger, der die Vorgänger-Veranstaltung, die Thayaland-Rallye im Vorjahr gewinnen konnte. Der niederösterreichische Werkzeugmacher, der mit dem erfahrenen Stefan Langthaler einen Mitsubishi Lancer Evo VI pilotieren wird, strotzt vor Selbstbewusstsein: „Wir wollen natürlich den Vorjahreserfolg wiederholen. Auf gewissen Prüfungen könnte Mario im Nachteil sein, vor allem am Nachmittag.“ Mühlberger hat sich akribisch auf den ARC-Auftakt vorbereitet: „Seit Wochen arbeite ich mit meinen Freunden und Mechanikern in der Garage meines Bruders an unserem Auto – und nebenbei habe ich noch den Theorieteil der LKW-Führerscheinprüfung bestanden…“ Neben Saibel hat Mühlberger noch drei weitere Piloten auf der Rechnung: Martin Fischerlehner, Christian Mrlik und Gerald Rigler.

Fischerlehner: „Schnell sind wir sowieso!“
Der frühere Radrennfahrer Martin Fischerlehner wird wieder seinen „Black Beauty“ Mitsubishi Lancer Evo IX zünden, mit dem er zuletzt sowohl bei der Barum- als auch bei der Jänner-Rallye mit schnellen SP-Zeiten aufhorchen lassen, jedoch beide Male keine Zielankunft vorweisen konnte. An seiner Seite sitzt der Niederösterreicher Tobias Unterweger. Auch Fischerlehner muss sich nicht über mangelndes Selbstbewusstsein beklagen: „Bei uns geht es in erster Linie ums Durchkommen - denn schnell sind wir sowieso!“ Der 38-Jährige gibt aber auch offen zu: „Wir fahren noch nicht allzu lang mit dem Evo IX, das ist schon eine große Umstellung. Ich bin mit dem Auto einfach noch nicht so verbunden, wie ich es sonst gewohnt bin. Allerdings haben wir in Freistadt ein tolles Setup für trockenen Asphalt herausgefunden, das war einfach nur perfekt!“ Und: Die Chancen sind groß, dass Fischerlehner genau diese Bedingungen im Waldviertel vorfinden wird.

Wie auch Mühlberger ist Fischerlehner in der Austrian Rallye Trophy (ART) für modernere Allrad-Boliden eingetragen. Das gilt auch für Harald Ruiner, der mit seinem Nissan Z350 in der neuerdings zugelassenen RGT-Klasse antritt. Interessant auch der frontangetriebene Renault Megane Maxi von Gastronom Stefan Fritz und Roland Wurm, die im Vorjahr bei vereinzelten Rallye-Auftritten mit starken Zeiten aufgefallen sind.

Christian Mrlik im ‚Wetten dass,…‘-Subaru
Ein großer Lokalmatador ist Christian Mrlik – er steigt in ein ganz besonderes Auto, Millionen von TV-Zusehern haben den blauen Subaru Impreza bereits gesehen. Mrlik lacht: „Es ist jener Subaru, mit dem Willi Stengg bei ‚Wetten dass‘ gegen Hermann Maier angetreten ist. Natürlich wurde ein regelkonformer Motor eingebaut.“ Seine Fans dürfen sich freuen, denn Mrlik wird heuer wieder öfter auf den Rallyepisten zu sehen sein – er möchte die neu ins Leben gerufene Niederösterreich Rallye Trophy gewinnen, die Schneerosen-Rallye ist die erste von vier NÖ Rallye Trophy-Bewerben im Jahr 2014. Allerdings fährt Christian Mrlik mit einem Handicap: „Ich habe mir beim Skifahren das vordere Kreuzband abgerissen und auch der Meniskus wurde verletzt. Eine schmerzhafte Angelegenheit, doch ich freue mich einfach viel zu sehr auf diese Rallye. Das war früher eine große Veranstaltung und ich finde es toll, dass man sie wieder ins Leben gerufen hat.“ Mrlik, der wieder auf die Ansage von Julia Baier vertraut, hat trotz Verletzung klare Ziele gesteckt: „Ein Podiumsplatz sollte schon drinnen sein, ich möchte auf jeden Fall so viele Punkte wie möglich für die NÖ Rallye Trophy sammeln.“ Auf seinem Zettel stehen die Namen Saibel, Fischerlehner, Mühlberger und Kalteis. Streng fügt Mrlik hinzu: „Ich werde ganz genau kontrollieren, was sie machen!“

Der erwähnte Martin Kalteis (Copilot Günter Lang) gilt ebenso als „Geheimtipp“ für schnelle SP-Zeiten wie auch Gerhard Rigler und sein Copilot Martin Rossgatterer im Mitsubishi Lancer Evo III, dem viele sogar noch mehr zutrauen. Zumal Rigler von den erwähnten Spitzenpiloten der einzige Fahrer ist, der in der ARC eingetragen ist und dort daher als Siegkandidat gilt. Kalteis wiederum möchte den Ball eher flach halten: „Wir haben unseren Evo VII über den Winter komplett neu aufgebaut und mit einem neuen Fahrwerk versehen. Da wir heuer wieder ein ziemlich komplettes Programm bestreiten, wollen wir bei der Schneerosen-Rallye zunächst einmal wieder in einen Rhythmus finden, denn zuletzt saß ich in Admont in einem Rallyeauto. Aber klar: Unwichtig ist das Ergebnis nie!“

Manuel Wurmbrand als „rasender Teamchef“
Bei den zweiradangetriebenen Fahrzeugen gilt Rennstallbesitzer Manuel Wurmbrand (Copilot Erich Gepp) als Topfavorit für den Sieg in der stärkeren RC3-Klasse. Der Waldviertler wird wieder den teameigenen Wurmbrand Racing Citroen DS3 R3 pilotieren. Zuletzt saß der „rasende Teamchef“ bei der Thayaland-Rallye vor einem Jahr im Cockpit, das hindert ihn jedoch nicht daran, klare Ziele zu stecken: „Wir wollen ein Erfolgserlebnis, das Ziel ist daher der Klassensieg und im Gesamtergebnis ein Platz in den Top 8.“ Wurmbrand kennt die Gegend der Schneerosen-Rallye gut, er sagt: „Wenn es trocken ist, passt alles. Aber wenn es wie im Vorjahr matschig wird, dann musst du auf der Hut sein – da kann jeder kleine Fehler zum Ausfall führen!“

In der RC3 starten auch Wolfgang Rehberger und Vera Hinteramskogler auf einem Suzuki Swift S1600. Dazu kommt der Tscheche Patrik Rujbr (Copilotin Petra Rihakova) auf einem Renault Clio R3, der im Waldviertel 2013 Platz vier in der Klasse belegen konnte. Stark einzuschätzen ist auch Wolfram Doberer in seinem Opel Corsa OPC Cup-Boliden.

Toto Wolff-Copilot am Steuer
Der frühere Copilot von Toto Wolff (dem heutigen Rennleiter des Mercedes Formel 1-Teams, der als Rallyepilot früher sehr starke Leistungen bieten konnte), Gerald Pöschl, sitzt seit einiger Zeit selbst am Steuer, bei der Schneerosen-Rallye pilotiert er gemeinsam mit Claudia Dorfbauer einen Citroen C2 R2.

In der Klasse RC4 trifft Pöschl auf den Ford Racing Rookie 2013, Michael Fischer. Obwohl erst 19 Jahre jung, konnte der Mödlinger bereits auf der Rundstrecke im Histo-Cup und in der VLN auf dem Nürburgring überzeugen. Der Ford Racing Club setzt für Fischer und seinen Beifahrer Martin Sztachovics-Tomasini einen Ford Fiesta Sport Plus ein.

Ebenfalls Fischer, allerdings Daniel Fischer heißt jener ungarische Pilot, der zuletzt im Jahr 2011 in Österreich gestartet ist und bei der Schneerosen-Rallye einen Subaru Impreza GC8 zünden wird. Drei weitere tschechische Gäste (Milan Obadal, Vaclav Lichovnik und Lukas Nekvapil) pilotieren jeweils einen Honda Civic 1,6 VTI.

Als einziger Teilnehmer in der Dieselklasse startet Lokalmatador Hannes Hofstetter, der mit Eva Kollmann einen VW Golf IV TDI pilotiert. Bei seinem ersten Start im Jahr 2012 konnte Hofstetter bei der Thayaland-Rallye gleich einmal den tollen zehnten Gesamtrang belegen und damit auch die Wertung der Junior ARC gewinnen.

16 Automobil-Marken
Auch bei den Modernen ist die Markenvielfalt atemberaubend. In welcher Rennserie findet man heute ein Starterfeld mit 16 vertretenen Automobilherstellern? Bei der Schneerosen-Rallye treten bei den modernen Fahrzeugen folgende Marken an: Skoda, Mitsubishi, Subaru, Opel, Mazda, Renault, Citroen, Ford, Suzuki, Nissan, VW, Mercedes, Toyota, Honda, Seat und Volvo.

Die Schneerosen-Rallye bildet den Auftakt zur Austrian Rallye Challenge (ARC), zur Junior ARC, zur Austrian Rallye Trophy (ART), zum Historic Rallye Pokal der OSK (HRP) und auch zur neu gegründeten Niederösterreich Rallye Trophy. Veranstaltet wird die Schneerosen-Rallye von der Austrian Rallye Challenge Association (ARCA) unter der Leitung von ARC-Mastermind Folkrad Payrich.

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