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  • Blitz mit Ladehemmung

Koni Friesenegger und Jürgen Hilmbauer reisten als eines der bestvorbereiteten Teams zur Pirelli-Lavanttal-Rallye an, der Opel Kadett GT/E präsentierte sich in einem optisch und technisch perfekten Gesamtzustand. Perfekter denn je, kann man wohl sagen. Ein Fahrwerk, das schnelles Driften zur Fingerübung macht, eine robuste und widerstandsfähige Mechanik, ein Motor, der kraftvoll und spritzig zupackt. Aber das nützt alles nichts, wenn ein kleines, aber entscheidendes Funktionsdetail Schwierigkeiten bereitet.

Denn: Der Motor reagierte abschnittsweise sehr unwillig in der Gasannahme, was klarerweise dem Vortrieb schadete. Ein Problem, daß seinerzeit auch schon Franz Wittmann während seiner Opel-Annessi-Zeit gelegentlich zu schaffen gemacht hatte. Während es aber bei dem damals noch aufstrebenden, späteren Rekordmeister ein Leistungstief im unteren Drehzahlbereich war, das Kraft kostete, machte sich bei Koni Friesenegger das Manko vor allem auf schnellen Streckenteilen bemerkbar, auf denen natürlich auch kräftig hochgedreht wird. Schuld daran war aber keinesfalls der Motor selbst, sondern eine rätselhafte Funktionsstörung an der Kraftstoffzufuhr bzw. –aufbereitung, deren Ursache bis zum Ende der Rallye nicht ausfindig gemacht werden konnte. Aber es ist bekanntlich auch schon bei großen und erfolgreichen Werks-Rallyeteams vorgekommen, daß ein Motor nicht gelaufen ist und man erst nach einigen Tagen herausgefunden hat, warum er nicht läuft.

Immerhin, beim Opel-Team Friesenegger ist er gelaufen, und sogar bis ganz zum Ende der Pirelli-Lavanttal-Rallye 2007. Wie man sich aber leicht vorstellen kann, war die Rallye unter diesen Umständen ein etwas mühsames Unterfangen, was natürlich auch Plätze kostete.

Dabei hatte die Veranstaltung für Koni Friesenegger und Jürgen Hilmbauer an sich ganz gut begonnen, als sechstbestes Team unter den Historischen. Vor ihnen fast ausschließlich Spitzenleute: Die Klasse von Josef Pointinger, Sepp Gruber, Johannes Huber und Christian Rosner ist schließlich bekannt. Während jedoch andere zulegen konnten, traten Friesenegger und Hilmbauer auf der Stelle – technisch bedingt, wie man wohl sagen muß. Auch von hinten kamen Gegner heran: Ab SP 3 machte sich schon ein leichter Druck von Niki Glisic (BMW) bemerkbar, der einen auffallend starken Auftritt hatte, womit überhaupt niemand gerechnet hatte, wenig später war auch schon Gerhard Openauer mit seinem Ford Escort in die Schlagdistanz des Opel-Teams gekommen. Auf SP 6, der Abschlußprüfung des ersten Tages, war endgültig jeder Widerstand gegen Glisic und Openauer zwecklos, und Koni Friesenegger verlor mit einem Schlag zwei Plätze. Und Johannes Huber mit seinem Porsche, der eine Weile lang zeitenmäßig betrachtet noch in Sichtweite war, verschwand zusehends aus seinem Windschatten.

Wie man hier bereits erkennen kann, kann man Koni Friesenegger kaum vorwerfen, daß er sich nicht angestrengt hätte. Er versuchte zwar, bergab und in den Kurven zumindest einen Teil von dem wieder gutzumachen, was er auf schnellen Bergaufstücken verlor, aber der dort ausgefaßte Zeitverlust machte ein wirkliches Angreifen unmöglich.

Die Samstages-Etappe bot ein ganz ähnliches Bild, und hier mußte sich Koni Friesenegger auch noch Alois Nothdurfter mit dem Ford-Lotus Cortina beugen, der am Freitag viel Zeit durch Bremsprobleme und in der Folge einen Ausritt verloren hatte, danach aber zügig aufholte. Nach dem Ausfall von Niki Glisic blieb noch der siebente Platz bei den Historischen, immerhin eine Zielankunft bei dieser in den fahrerischen Anforderungen alles andere als einfachen Rallye, aber mit einem normal laufenden Motor hätten Koni Friesenegger und Jürgen Hilmbauer es mit ihrem Kadett GT/E um einiges spannender machen können.

Da es außer dem Leiden mit der Benzinzufuhr keine Schwierigkeiten am Auto gab, kann man guter Dinge sein, daß man bei den nächsten Rallyes ordentlich angreifen wird können. (Andreas Lugauer)


zu den Fotos der Pirelli-Lavanttal Rallye 2007

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