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Johannes Kerferböck - ÖM-Führung verloren - Kenntnisse gewonnenZwar hat Johannes Keferböck die ÖM-Führung verloren, nach der Fahrt mit Ilka Minor aber Erkenntnis und somit Optimismus für die Zukunft gewonnen. Die neue Form des Aufschriebs erforderte Umstellung.

Johannes Keferböck versprach sich viel von der Kooperation mit Österreichs einziger internationaler Top-Copilotin Ilka Minor. Eine neue Form des Aufschriebs zeigte sich im Lavanttal dann auch als zielführend. Zwar griff Keferböck bei der Reifenwahl einmal schwer daneben, doch am Ende reichte es für Platz vier. Die im Lavanttal gewonnenen Erkenntnisse stimmen Keferböck für die Zukunft optimistisch...

Zum dritten Lauf der Österreichischen Rallye Staatsmeisterschaft, der Lavanttal-Rallye kam Johannes Keferböck noch als ORM-Tabellenleader - wegen der beruflichen Verhinderung seines Stamm-Copiloten engagierte Keferböck niemand geringeren als Ilka Minor, zuletzt unser einziger Stern in der obersten Klasse der Rallye-Weltmeisterschaft. Zwar haben die beiden einander schon im Vorfeld der Rallye getroffen und theoretische Optimierungen am Aufschrieb vernommen, doch wirklich ernst wurde es dann auf den Sonderprüfungen rund um Wolfsberg.

Johannes Keferböck / Ilka Minor - Ford Fiesta R5Johannes Keferböck / Ilka Minor - Ford Fiesta R5
Foto: Hansjörg Matzer/Agentur Autosport.at
Was sich Keferböck davon versprach, war eine Optimierung seines Aufschriebs, um die Rallye-Chance seines Lebens (Erhöhung des Budgets seitens seines Sponsors TOTAL Österreich nach dem Sensationssieg bei der Jännnerrallye) optimal nützen zu können. Zum Einsatz kam wieder ein Ford Fiesta R5 von HK Racing aus Italien.

Gleich auf der allerersten Prüfung hätte man einen solchen Lernefffekt sichtbar machen können - wenn da nicht ein Lapsus dazugekommen wäre. Johannes Keferböck erzählt: „Es ist gleich auf der ersten Prüfung alles perfekt gelaufen. Doch nach rund vier oder fünf Kilometern bekam ich als Fahrer eine ‚Klatsche‘ in Form eines Drehers, der uns rund zehn Sekunden gekostet hat. Da wäre also die drittschnellste Zeit möglich gewesen.“

WRC-Pilot im Visier
Orientiert hat sich Johannes Keferböck an Gerhard Aigner, der in einem der stärkeren World Rally Cars saß, denn eines war Keferböck klar: „Auch wenn er wie wir ein R5 fuhr: An Niki Mayr-Melnhof (der die Rallye überlegen gewann, Anmerkung) führt einfach kein Weg vorbei, denn bei ihm stimmt einfach alles. Und auch Gerwald Grössing im WRC war für uns kein Thema.“

Doch auch der anvisierte WRC-Pilot Gerhard Aigner war alles andere als eine „leichte Nuss“ für das Duo Keferböck/Minor: „Am Samstag konnten wir zunächst wieder optimal fahren und lagen nur noch rund sieben Sekunden hinter Aigner. Als wir im zweiten ‚Ringerl‘ noch eine Stufe zulegen wollten, hab ich bei der Reifenwahl total verwachst. Die Reifen waren für diese Bedingungen eindeutig zu weich, sodasss wir auf jeder der beiden Prüfungen rund 20 Sekunden verloren haben.“

Zum Mittags-Service lagen Keferböck/Minor bereits mehr als eine Minute hinter Aigner auf Platz vier - weil auch der Deutsche Dominik Dinkel Probleme hatte, lag er bereits 43 Sekunden hinter Keferböck: „Da war dann irgendwie die Luft draußen. Da unsere Position ziemlich gesichert schien, haben wir nicht mehr attackiert sondern lieber am Setup des Autos gearbeitet.“ Was sich als sinnvoll erwies: „Wir sind auf Platz vier ins Ziel gekommen und am Auto hat alles gepasst. Wir sind sehr zufrieden mit dem Fahrverhalten und mit dem Ausgang dieser Rallye.“

Ilka Minor: Neue Form des Aufschriebs für Johannes KeferböckIlka Minor: Neue Form des Aufschriebs für Johannes Keferböck
Foto: Hansjörg Matzer/Agentur Autosport.at
„Lerneffekt war riesengroß!“
Dass man die ORM-Führung nicht ewig halten wird können, war Keferböck angesichts der starken und auch beständigen Performance von Mayr-Melnhof ohnehin klar - wichtig war es Keferböck, nach der Rebenland-Rallye, bei der man wegen einer fehlenden Reifenmischung weit unter den eigenen Erwartungen blieb, das entstandene Bild zu korrigieren: „Nach der Rebenland-Rallye hat sicher keiner mit jenen Zeiten gerechnet, die wir im Lavanttal fahren konnten - dabei war die Rallye für mich Neuland, ebenso wie eben auch die Zusammenarbeit mit Ilka Minor.“

Diese erwies sich für Johannes Keferböck mehr als nur fruchtbar: „Der Lerneffekt war riesengroß! Der Aufschrieb war für mich auch völlig neu aufgebaut, was natürlich auch wieder eine Umstellung war - doch er brachte mir die totale Erkenntnis. Jetzt werden wir uns mit unseren Partnern und Sponsoren zusammensetzen, ein Zwischenresümee ziehen und den Plan für die weitere Saison festlegen.“

ORM-Tabelle nach 3 von 7 Rallyes (Top 6)
1. Niki Mayr-Melnhof (ST/Ford Fiesta R5)                56
2. Gerhard Aigner (OÖ/Ford Fiesta R5/WRC)            47
3. Johannes Keferböck (OÖ/Ford Fiesta R5)                44
4. Gerwald Grössing (NÖ/Ford Fiesta WRC)                34
5. Martin Kalteis (NÖ/Mitsubishi Lancer Evo VII)            21
6. Jan Cerny (CZ/Ford Fiesta R5)                    20
 

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