- Stohl vor Harrach nach erstem Tag bei der OMV Rally Waldviertel
- Gas-Boliden als Maß der Dinge beim Meisterschaftsfinale
- Tschechischer OMV Pilot Stepan Vojtech bester Ausländer
- Michael Kogler führt Dieselfeld an / Openauer erster in Klasse
H11
„Bruderkampf“ zeichnet sich ab
Dem jahrelang aufgebauten Image, dass die OMV Rally Waldviertel der härteste
Lauf in der Österreichischen Meisterschaft ist, macht die 27. Auflage
alle Ehre. Nicht nur der hohe Schotteranteil von 90 Prozent, sondern auch
die widrigen Wetterbedingungen verlangen den Teams alles ab. Der zum Start
in Litschau einsetzende Schneefall machte die Straßen noch tiefer und
rutschiger. Dabei machte sich die WM-Routine von Manfred Stohl bezahlt. Der
OMV Pilot markierte bei seiner Erdgas-Premiere zwei von vier SP-Bestzeiten
und führt nach dem ersten Tag 4,3 Sekunden vor Beppo Harrach, der ebenfalls
mit einem gasbetriebenen Mitsubishi an den Start gegangen ist. Das OMV Führungstrio
komplettiert Stepan Vojetch (CZ/Mitsubishi Lancer Evo IX), der jedoch schon
einen Rückstand von 31,8 Sekunden aufweist.
Stohl: „Auf den ersten beiden Sonderprüfungen ist uns drei Mal der Motor abgestorben. Zum Glück haben wir dieses Problem im Service beheben können. Ansonsten bereitet es mir unheimlich viel Spaß. Ich bin aber sicher, dass mir Beppo das Gewinnen nicht leicht machen wird. Es ist schade, dass wir die SP 4 nicht fahren konnten, denn auf den knapp 25 Kilometer hätten wir unseren Vorsprung sicher noch ausbauen können.“
Harrach: „Mit der Sonderprüfungsbestzeit auf SP 1 haben wir die Leistungen der vergangenen Rallies bestätigt. Ich freue mich schon sehr auf Samstag, damit ich mich endlich einmal mit Manfred messen kann.“
S2000 auf den Plätzen fünf und sechs
Hinter Hermann Gassner (D) belegen die mit Spannung erwarteten S2000-Boliden
die Plätze fünf und sechs. Der Pole Michal Kosciuszko (Fiat Grande
Punto S2000) liefert sich mit Andreas Waldherr (VW Polo S2000) ein Sekundenduell.
Nach dem ersten Tag liegt der Pole 9,3 Sekunden voran. Waldherr. „Wir
haben das Auto erst am Donnerstag bekommen und konnten nur sehr wenig testen.
Aber anderseits ist das auch keine Schotter- sondern eine reine Rutschrallye.“
Keine allzu große Überraschung ist die Top-10-Platzierung von Sepp Haider. Der Salzburger liegt bei seinem Comeback auf dem sehr guten neunten Gesamtrang. Und das mit einem Mitsubishi Lancer Evo VI. Haider: „Das Gefühl wieder dabei zu sein ist unbeschreiblich. Noch dazu, wenn du vollkommen ohne Druck darauf los fahren kannst.“
Eine Vorentscheidung dürfte im Kampf um den Diesel-Titel gefallen sein. Nachdem Günther Jörl (Seat Ibiza TDi) auf SP 2 ausgefallen ist, benötigt Ing. Michael Böhm (Fiat Punto 199 R3D) nur noch eine Zielankunft um den einen Punkt Rückstand in der Meisterschaft aufzuholen. Doch auch die vorsichtigste Fahrweise birgt Gefahren in sich. Auf SP 3 rutschte Böhm von der Straße und verlor fast vier Minuten. In der Dieselwertung bei der OMV Rally Waldviertel führt Michael Kogler vor Andreas Patzl und Willi Rabl jun.
In der Division II hat Rene Winter seine Meisterschaftschancen vertan. Der Steirer schied auf SP 2 mit technischem Defekt aus. Damit spitzt sich das Duell zwischen Patrick Winter und Christoph Leitgeb zu, die vor der OMV Rally Waldviertel bei je 34 Punkten hielten. Nach dem ersten Tag liegt P. Winter vor Leitgeb.
Spitzenreiter in der Klasse H10 ist Jörg Dörre (D/BMW 318iS E30). In der Klasse H11 führt Gerhard Openauer (Ford Escort RS).
Die Härte der OMV Rally Waldviertel spiegelt sich auch in der Ausfallstatistik wieder. Nach fünf Sonderprüfungen sind nur mehr 93 der 121 gestarteten Teams im Bewerb. Unter den ausgefallenen Teams befinden sich unter anderem Andrej Jereb (Slo/Peugeot 207 S2000/Motor), Martin Ertl (Ö/CNG VW Golf/off road) und Erik Korda (H/Subaru Impreza WRC/off road). Auf Grund der vielen Ausfälle konnte auch Sonderprüfung 4 nicht gestartet werden, da viele verunfallte Fahrzeuge die Strecke blockierten und nicht rechtzeitig geborgen werden konnten.
Zwischenergebnis nach fünf von 17 Sonderprüfungen*
*) Sonderprüfung 4 wurde nicht gestartet
01. Manfred Stohl/Ilka Minor (Ö) CNG Mitsubishi Lancer Evo IX 30:40,2
Min.
02. Beppo Harrach/Andreas Schindlbacher (Ö) CNG Mitsubishi Lancer Evo
VI +4,3 Sek.
03. Stepan Vojtech/Michal Ernst (CZ) Mitsubshi Lancer Evo IX +31,8 Sek.
04. Hermann Gassner/Karin Tannhäuser (D) Mitsubishi Lancer Evo IX +49,2
Sek.
05. Michal Kosciuszko/Maciek Szczepaniak (Pol) Fiat Grande Punto S2000 +56,5
Sek.
06. Andreas Waldherr/Richard Jeitler (Ö) VW Polo S2000 +1:05,8 Min.
07. Willi Stengg/Jürgen Klinger (Ö) Mitsubishi Lancer Evo IX +1:26,5
Min.
08. Peter Gavlak/Milos Hulka (Sk/CZ) Mitsubishi Lancer Evo IX +1:40,4 Min.
09. Sepp Haider/Manfred Hiemer (Ö/D) Mitsubishi Lancer Evo VI +1:52,4
Min.
10. Toto Wolff/Gerald Pöschl (Ö) Mitsubishi Lancer Evo VIII, Gr.-A
+1:56,6 Min.
SP-Bestzeiten: Stohl 2, Harrach 1 (beide CNG Mitsubishi), Kosciuszko 1
Der zweite Tag der OMV Rally Waldviertel startet am Samstag um 8.00 Uhr im Servicepark am Nordring. Auf dem Programm stehen zwölf Sonderprüfungen mit einer Länge von 110,08 Kilometer. Den Abschluss bildet Die Superspecial am Nordring (Start 17.12 Uhr) Um 19.00 Uhr findet die Siegerehrung am Hauptplatz in Gars am Kamp statt.