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car automotive vehicle digital technology futuristic 1575621 pxhereMit den heute möglichen technischen Helferlein kann man Motorsport teilweise schon als ferngesteuert empfinden - fahren die Autos bald wirklich von alleine ?

In den letzten Jahren sind selbstfahrende Autos in der Automobilbranche zu einem wichtigen Fokus geworden. Immer wieder findet man Berichte über neue Entwicklungen und Testfahrten verschiedener Hersteller, dazu werden zahlreiche Überlegungen angestellt, wie autonomes Fahren in den Verkehr integriert werden kann. Mittlerweile sind bereits einige selbstfahrende Busse auf der Straße unterwegs und zeigen damit, dass der heutige Stand der Technik bereits ein hohes Maß an Sicherheit bietet. Nun stellen sich aber auch andere Branchen die Frage, ob selbstfahrende Fahrzeuge weitere Bereiche erobern könnten. Neben dem öffentlichen Verkehr scheint sich vor allem auch der Motorsport für die neuen Technologien zu interessieren. Aber sind Rennen ohne Fahrer denn überhaupt interessant?

Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz

Damit Fahrzeuge selbstständig fahren, auf Hindernisse reagieren und ihren Weg im Verkehr finden können, müssen sie mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet werden. Die Fortschritte auf diesem Gebiet sind mittlerweile enorm und werden rasant größer. Das war aber nicht immer so. Auch wenn es ein brandaktuelles Thema voller Innovationen ist, liegt die Geschichte der Künstlichen Intelligenz bereits viele Jahrzehnte zurück. So starteten in den 1950er Jahren erste Wissenschaftler den Versuch, einem Computer das Brettspiel Dame beizubringen. Dabei sollte der Computer aber nicht nur stur eine Reihenfolge von Zügen auswendig lernen, sondern mit Hilfe der künstlichen Intelligenz auf sein Gegenüber reagieren und es im besten Fall auch schlagen können. Obwohl es bereits erste Programme gab, die sich zum Spielen eigneten, dauerte es noch 40 Jahre, bis eine KI den Weltmeister in Dame schlagen konnte. Später wurden ähnliche KIs für Spiele wie Schach und Poker entwickelt, die heute bereits extrem ausgeklügelt sind. Wie wir wissen, hat die Technologie aber auch in zahlreichen anderen Bereichen Anwendung gefunden. Im Vergleich zu damals, entwickeln sich KIs heute viel schneller weiter, weshalb die größten Fortschritte relativ zeitnah geschehen sind. Damit darf man sich auch für die kommenden Jahre viele Veränderungen erwarten. Grundsätzlich gibt es autonome Fahrzeuge bereits – und das sogar im Straßenverkehr. Laut einer Prognose des Automobilclubs ADAC könnte es jedoch noch bis 2040 dauern, bis sich auch autonome Privatfahrzeuge auf der Straße durchsetzen werden. Ein weiteres, spannendes Detail: Bis zu 90% der Unfälle könnten in solch einem Szenario vermieden werden, denn so hoch ist der Anteil an menschlichem Versagen bei Autounfällen. Automatisierte Rennen im MotorsportAutomatisierte Rennen: Hat das Zukunft? - Foto: Unsplash.com

Automatisierte Rennen: Hat das Zukunft?

2021 wurde das erste fahrerlose Autorennen in den USA abgehalten. Dazu traten in Indianapolis neun autonome Rennwägen teil, die sich nur in ihren Algorithmen unterschieden. Möglich wurde dieser Wettkampf durch zahlreiche Sensoren, die an den baugleichen Rennwägen angebracht wurden: darunter Kameras, Laser, GPS und Radar. Ursprünglich war dabei geplant, dass alle Wägen gleichzeitig an den Start gehen würden, allerdings wurde dies vom Veranstalter kurzfristig für zu riskant eingeschätzt. Stattdessen drehte jedes Fahrzeug seine eigenen Runden, bewertet wurde am Ende die Fahrzeit der einzelnen Teilnehmer. Für den Anfang wurde außerdem eine relativ simple, ovale Strecke genutzt, da das autonome Fahren noch zu unsicher für Slalom und andere gefährliche Manöver ist. Auch ein Team der Münchner TU nahm daran teil und konnte sich bis zum großen Finale durchschlagen – und ein Preisgeld von einer Million US-Dollar mit nach Hause nehmen. Mehr als 200 km/h wurden mit dem Algorithmus der Münchner erreicht, dazu musste das Team allerdings noch in der Pause kleine Änderungen vornehmen. Damit wird klar, dass es sich bei den autonomen Rennen viel mehr um eine Meisterschaft der Programmierer und Entwickler handelt als um einen sportlichen Wettkampf. Kann das also Zukunft haben? Mit Sicherheit! Ähnliche Entwicklungen sieht man nämlich auch bei den virtuellen Turnieren im eSport. Hier sieht man keine echten Sportler am Spielfeld, stattdessen werden Gamer mit Spannung dabei begleitet, wie sie sich Runde für Runde am digitalen Schlachtfeld begegnen. Wie gut das auf internationaler Ebene ankommt, zeigen die Publikumszahlen in den Stadien und vor den Bildschirmen. Die Branche ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Sportfans nach neuen Turnierarten sehnen und Interesse an unkonventionellen Unterhaltungsformen haben.

Die Automobilbranche ist in einem stetigen Wandel. Viele Autofahrer steigen derzeit auf Elektroautos um, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern, gleichzeitig kommen immer mehr technische Tools beim Fahren zum Einsatz. Einen komplett selbstfahrenden PKW gibt es auf den Straßen zwar noch nicht, einige öffentliche Verkehrsmittel beweisen allerdings bereits, dass es möglich ist. Und auch im Rennsport kommen autonome Fahrzeuge bereits vereinzelt zum Einsatz. In Zukunft wird es sicherlich mehr solcher Wettkämpfe geben!

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