Facebook

ferrari formel 1 3Ferrari und die Nummer 1 - momentan in weiter FerneKein Ferrari in den Punkten - früher kaum vorstellbar, heute traurige Realität: Drei Gründe für den tiefen Fall der Scuderia Ferrari


Die Scuderia Ferrari gehört zu den erfolgreichsten Rennställen aller Zeiten: sechzehn Titel in der Team-Wertung, fünfzehn Champions bei der Fahrer-WM und insgesamt 238 Rennsiege in der Formel 1 sprechen eine deutliche Sprache. Der Legendenstatus der Norditaliener wurde darüber hinaus immer wieder durch unvergessliche Fahrer wie Rekordmann Michael Schumacher, die österreichische Ikone Niki Lauda oder das Formel-1-Urgestein Alain Prost zementiert.
 
Doch der Mythos Ferrari bekam in den letzten Jahren starke Risse. Extrem schwache Platzierungen, die öffentlichkeitswirksame Entlassung des früheren Star-Fahrers Sebastian Vettel und scheinbar unlösbare technische Schwierigkeiten trugen zu einem stark veränderten Bild in der Öffentlichkeit bei. Doch was steckt hinter dem tiefen Fall der Scuderia Ferrari? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass vor allem drei Faktoren einen entscheidenden Anteil am zuletzt bröckelnden Image hatten – eine mangelhafte Führungsstruktur, eine schlechte Fahrerpolitik und fehlende technische Expertise. 
 
Faktor 1: Mangelhafte Führungsstruktur
Die interne Organisation des gesamten Rennstalls war in den letzten Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig. Das macht ein Kommentar des früheren Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo deutlich, in dem er dem aktuellen Teamchef Mattia Binotto mangelnde Erfahrung bescheinigt. Zudem scheint dieser in zu vielen Aufgabenbereichen auf sich allein gestellt zu sein, worunter die Leistung des Rennstalls insgesamt leidet. Sollte die Führungsschwäche nicht schnell behoben werden, dürften Leistungsfähigkeit und Image der Italiener dauerhaft beeinträchtigt bleiben. Ferrari Formel 1 2020Die Gründe für den tiefen Fall der Scuderia Ferrari
Foto: Peter Fischer/Pixabay.com
Das spiegelt sich auch in den Wettquoten der Fahrer wider. So zählte Vettel auch dieses Jahr nicht mehr zu den Favoriten auf den Titelgewinn, was vor einigen Jahren noch anders aussah. Sportwetten werden vor allem in Deutschland und Österreich immer beliebter. Zuletzt startete sogar die Bild-Zeitung ihr eigenes Wettportal - der in diesem Zusammenhang angekündigte BildBet Bonus weist dabei starke Ähnlichkeiten zum Bonusangebot von BetVictor auf. Um wieder mehr Potenzial zu bieten, muss Ferrari endlich aktiv werden. Wenn Signore Binotto das derzeitige Image Ferraris wirklich bekämpfen will, liegt eine Menge Arbeit vor ihm.
 
Faktor 2: Schlechte Fahrerpolitik 
Die mangelhafte Führungsstruktur hinterlässt auch bei den Fahrern ihre Spuren. Ex-Weltmeister Sebastian Vettel zeigte vor seinem Abgang immer wieder offen seine Frustration über Team und Auto – was auch seinen eigenen Leistungen hinter dem Lenkrad wenig zuträglich gewesen sein dürfte. Doch bereits 2018 hatte die Ferrari-Führung Vettel durch eine unklare Rollenverteilung im Zweiergespann mit Kimi Räikkönen entscheidend geschwächt. Der mangelhafte Umgang mit den eigenen Fahrern scheint im Hause Ferrari in den letzten Jahren also deutlich überhandgenommen zu haben.
 
Faktor 3: Fehlende Expertise
Die Scuderia litt in den letzten Jahren unter einem massiven Braindrain: Ferrari musste eine Reihe von Technikgenies zur direkten Konkurrenz ziehen lassen, wobei vor allem Mercedes zu den Nutznießern zählte. Besonders der Abgang des früheren Cheftechnikers Aldo Costa scheint schwer zu wiegen – dieser war unter anderem für die Konstruktion der Weltmeisterautos von Michael Schumacher verantwortlich. Das Wegfallen wichtiger Expertise erklärt wohl die immer wiederkehrenden technischen Probleme. Die eklatant zu Tage tretende Unfähigkeit, diese Abgänge gleichwertig zu ersetzen, bestätigt jedoch die grundlegenden Mängel in der Führungsstruktur.

Neue Saison - neues Glück?
Wer denkt, mit einem neuen Team und verbesserter Technik könnten sich die Ferrari-Probleme kurzfristig in Luft auflösen, dürfte sich täuschen. Zum einen scheinen die internen Probleme auf grundsätzliche Führungsmängel hinzuweisen, die noch langfristig negative Konsequenzen nach sich ziehen werden. Zum anderen müssen die Motoren der letzten Jahre auch in der Saison 2021 weiter verwendet werden - der Blick an die Technikfront lässt also ebenso wenig Hoffnung für die Zukunft aufkommen. Fans der Scuderia Ferrari müssen sich wohl vorerst noch mit Erinnerungen an die großen Zeiten des norditalienischen Rennstalls begnügen.

Copyright © 1998 - 2024 Agentur Autosport.at 
Der Inhalt dieser Seite mit allen Unterseiten unterliegt, soweit nicht anders vermerkt, dem Copyright der Agentur Autosport.at. Texte, Bilder, Grafiken sowie alle weiteren Inhalte dieser Seite dürfen, weder im Ganzen noch teilweise, ohne unsere vorherige schriftliche Zustimmung vervielfältigt, verändert, weitergeleitet, lizenziert oder veröffentlicht werden.


Impressum - Datenschutz - Cookie Policy

Zum Seitenanfang