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  • Ausstieg von mehreren Werksteams angedroht, nun will auch Ferrari die Obergrenze nicht mehr hinnehmen
Nachdem bereits Toyota und Red Bull angedroht hatten, sich wegen der Aufteilung des Starterfeldes in Teams mit und ohne Budgetlimit nicht für die Saison 2010 einzuschreiben, hat nun auch Ferrari seinen Rückzug in Aussicht gestellt. Sollte das Limit von etwa 45 Millionen Euro nicht aufgehoben werden, will das Team aus Maranello im nächsten Jahr nicht starten.

"Dieselben Regeln für alle Teams, stabiles Reglement, die Kontinuität der FOTA-Anstrengungen für eine methodische und fortschreitende Kostenreduzierung sowie Leitung der Formel 1 sind die Prioritäten für die Zukunft," teilten die Italiener im Anschluss an eine Vorstandssitzung mit. "Wenn diese unabdingbaren Prinzipien nicht respektiert werden und wenn die für 2010 vorgesehenen Regeln sich nicht ändern, dann hat Ferrari nicht vor, seine Fahrzeuge für die nächste Formel-1-Weltmeisterschaft einzuschreiben." Nennschluss ist am 29. Mai.

Damit steht die Teilnahme von drei Teams auf der Kippe, weitere Hersteller werden wahrscheinlich folgen. Lediglich die unabhängigen Teams Brawn, Force India und Williams sind derzeit zur Nennung bereit. Frank Williams sieht die Notwendigkeit für eine Begrenzung, ist jedoch nicht glücklich mit zwei verschiedenen Reglements in der Serie.

Ferrari betonte, dass man als einziges Team überhaupt seit Beginn der Formel 1 im Jahre 1950 ohne Unterbrechung an der Meisterschaft teilgenommen habe. Dies käme jedoch zu einem Ende mit Ablauf der Saison 2009, wenn die Aufspaltung in Teams mit und ohne Limit bestehen bleiben sollte. Nicht nur die fehlende Absprache mit den Herstellern bei solch gravierenden Regeländerungen seitens der FIA seien enttäuschend. Auch der Verstoß gegen vertraglich festgelegte Verpflichtungen zwischen Ferrari und der FIA liegt den Italienern quer. Vor Jahren hatte die FIA Ferrari besondere finanzielle Zugeständnisse und Mitspracherechte eingeräumt, nachdem die Vereinigung der Herstellerteams für den Fall einer Nicht-Einigung mit dem Weltverband mit der Gründung einer Konkurrenzserie gedroht hatte. Damals war Ferrari ausgeschert und hatte sich mit der FIA geeinigt. Nun sieht man das seinerzeit vereinbarte Abkommen einseitig ignoriert.

FIA-Präsident Mosley hatte geäußert, die Formel 1 könne gut ohne Ferrari leben, Bernie Ecclestone hingegen ist sehr besorgt, dass seine Serie an Attraktivität einbüßen wird. Dr. Mario Theissen sieht ebenfalls wenig Anreize, in einer Zwei-Klassen-Serie zu fahren. "Wir hoffen wirklich, dass es nächstes Jahr nur eine Klasse geben wird und nicht zwei Fahrzeugklassen, die nach unterschiedlichen Regeln fahren, denn das würde definitiv unsere nächste interne Bewertung beeinflussen. Das wäre eine andere Umgebung."

Niki Lauda kommentierte die Szenerie mit gewohnt offenen Worten: "Die Budgetgrenze von 45 Millionen Euro ist das Vernünftigste, was ich je in meinem Leben gehört habe", sagte er auf "Sport Bild online". "Alle Teams haben darum gebeten. Und jetzt ist Ferrari plötzlich dagegen. Das ist völlig bescheuert."

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