f1 1605909 1280Bei Ferrari vor dem Aus, entwickelte sich Sebastian Vettel als einer der Formel 1 Stars zum Sim-Racing Fan, wie auch Lando Norris oder Charles Leclerc.


Die Aufmerksamkeit für virtuelle Racing-Serien hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Und das geht auch an der neuen, jungen Generation von Formel 1 Fahrern nicht vorbei: Ob Max Verstappen, Charles Leclerc, Carlos Sainz oder seit Neuestem sogar Purist Sebastian Vettel - sie alle lieben den eSport inzwischen! Ob neue Races oder das Nachspielen von legendären Rennen wie Sennas erstem GP Sieg in Estoril vor 35 Jahren: So stehen die Formel 1 Stars zum virtuellen Racing und das sind die Gründe, weshalb eSport für den Rennsport in Zukunft noch wichtiger werden wird.

Warum sind virtuelle Rennen so beliebt?

Warum aber findet virtuelles Racing zunehmend Aufmerksamkeit? Dahinter steht die simple Tatsache, dass eSport auch immer mehr Umsätze macht: Etwa 25 Prozent der unter 25-jährigen in Österreich haben inzwischen Interesse am eSport, wie Newsroom schreibt. Und jeder siebte Österreicher konsumiert sogar regelmäßig eSport Content. Der Entwickler Codemasters trägt hierzu im Formel 1 Bereich eine ganz Menge bei: Denn Codemasters ist das Studio, welches das offizielle Rennspiel zum Formel 1 Zirkus herstellt, das für eSport Rennen im Rahmen der Rennwochenenden verwendet wird. Der neue Titel der Reihe, F1 2020, kann auf GameStop bereits vorbestellt werden.

Manchen Puristen gefällt die Aufmerksamkeit für den elektronischen Sport nicht. Insbesondere Ferrari-Star Sebastian Vettel galt lange als eSport-Muffel. Ein Blick auf andere Industrien zeigt jedoch, dass die Formel 1 sich dem Trend zum Digitalen nicht widersetzen sollte. Videospiele im Allgemeinen verlagern sich immer stärker ins Internet. Wo die Spieler früher alleine durch virtuelle Welten streiften, dominieren heute Online-Titel wie Dota 2, Fortnite und eben F1 2020. Wer sich dem Internet widersetzt, kann langfristig nur verlieren. Online Glücksspiele sind ein weiteres Beispiel: Einst galten die lokalen Spielhallen als einziger Ort, um Slotmaschinen und andere Spiele zu spielen. Inzwischen erwirtschaften Internet Glücksspiele in Deutschland aber mehr als eine Milliarde Euro Umsatz jährlich. Die große Auswahl an elektronischen Spielen lockt auch eine immer größere Kundenschicht, wie man bei Anbietern wie Betway Online Casino sehen kann. Ein weiteres Beispiel ist der Büchermarkt: Hielt die Branche es vor einem Jahrzehnt für unmöglich, dass digitale Bücher die klassischen Hardcover ersetzten könnten, ist inzwischen genau das zu einem großen Teil bereits eingetreten. Heute bestellt man Werke wie Adrian Neweys „Wie man ein Auto baut“ über Webseiten wie Thalia ganz einfach als Ebook.

Alternativ kann man sich die klassische Ausführung natürlich auch beim wirklich gut sortierten Fach-Buchhändler beschaffen, momentan ist es beispielsweise in der Wiener MOTORBOX erhältlich. formula 1 2205262 1280 kSim-Racing - auch einige Formel-1-Stars stehen darauf
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Lando Norris

Welche Fahrer sind nun aber beim eSport Racing besonders aktiv? Das beste Beispiel für einen begeisterten E-Racing Piloten ist Lando Norris. Der englische Rennfahrer und McLaren Star, der 2019 seine erste Formel 1 Saison bestritt, ist selbst großer Fan von Rennsimulationen und kann zwischen den Rennwochenenden hin und wieder vor der heimischen Webcam und mit Headset auf dem Kopf beobachtet werden. Um virtuell zu fahren, ergreift der junge Pilot jede Möglichkeit: Im April trat Norris bei einem offiziellen Formel 1 eSport Event für gute Zwecke an. Auch beim „All-Star Esports Battle“ des Motorsport-Portals „The Race“ hat Norris (neben Größen wie Max Verstappen) bereits teilgenommen. Norris gilt als so begeistert vom eSport, dass er sogar seinen Boss Zack Brown damit angesteckt hat: Dieser sagte in einem Interview, dass virtuelles Racing in Zukunft das teure Go-Kart-Fahren für Nachwuchstalente ersetzen könne. Da wird Norris als sein Angestellter sicher nicht widersprechen. Aber keine Sorge: Klassiche Go-Karts und Elektro-Karts werden auch in Zukunft nicht verschwinden. Doch bei Rennsimulationen wird man Lando Norris in Zukunft noch oft zu Gesicht bekommen dürfen.

Sebastian Vettel

Vom eSport-Muffel zum Fan: Ferrari Pilot Sebastian Vettel, der zwischen 2010 und 2013 mit Red Bull vier aufeinander folgende Weltmeisterschaften gewinnen konnte, ist eher ein Purist. Virtuelles Racing interessiere ihn nicht, betonte Vettel in der Vergangenheit in Interviews. Kein Wunder: Der Deutsche ist auch dafür bekannt, dass er gerne wieder zu den V-10 Saugmotoren der frühen 2000er zurückkehren würde und werkelt in seiner Freizeit gerne am eigenen Moped. Auch fährt er oft mit klassischen Bikes, wie Motorradmuseum schreibt. Erst Anfang Mai nahm Vettel an seinem ersten Simrace teil: Beim Legends of Trophy Rennen von „The Race“ fuhr Vettel einen Brabham BT44B aus dem Jahr 1975 - selbstverständlich in Ferrari-Lackierung. Vom eSport-Muffel zum Fan: Ferrari Pilot Sebastian Vettel - Foto: Pixabay.comVom eSport-Muffel zum Fan: Ferrari Pilot Sebastian Vettel
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Zunächst kam der Heppenheimer nicht mit der Steuerung zurecht: Über fünf Sekunden fehlten ihm im Qualifying auf die Pole-Zeit von Jenson Button, wie Motorsport-Magazin berichtet. Beim ersten Rennen lief es nicht viel besser: Vettel kam als Letzter ins Ziel. In der Rückrunde lief es aber mit Platz 12 schon ordentlicher, und der Ferrari-Star ließ ausrichten, dass die Teilnahme ihm Spaß gemacht habe.

Charles Leclerc

Auch Vettels Teamkollege Charles Leclerc ist begeisterter Online-Fahrer: Beim virtuellen Brasilien Grand Prix konnte Leclerc sogar die ersten beiden Rennen gewinnen und war auch Sieger des virtuellen GP von Australien, wie der Kurier schreibt. Laut eigenen Angaben übt der Monegasse täglich fünf Stunden in Racing-Sims, weil ihm dies beim Fahren in der Formel 1 helfe.

Fazit
Der eSport hat die Formel 1 Szene erreicht. Während manche Piloten erstmal skeptisch waren, erfreuten andere sich sofort am virtuellen Racing. Doch nicht nur Leclerc, Vettel und Norris sind inzwischen im Netz unterwegs: Auch andere Piloten, wie Red Bull Talent Max Verstappen, fahren abseits der Rennen nicht nur zu Showzwecken durch Graz, sondern sind auch im Sim-Racing aktiv. Die Zukunft des Sports wird also wohl eine Mischung aus echten Rennen und digitalem Racing sein.