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  • Saisonauftakt bei Eifelwetter am Ring - Nur was für Routiniers

Frisch war es in der Eifel als Promoter Gerd Hoffmann von UHSport am 17. April die ersten Fahrer und Teams zum Saisonauftaktwochenende im Fahrerlager des Nürburgrings zum DMV-Tourenwagen-Challengeauftakt-08 begrüßte. Klassisches Eifelwetter eben. Aber der Ring in der rauen Eifel mit ihren Wettereigenheiten bleibt für die Aktiven was sie immer war, die faszinierendste Rennstrecke aller Meisterschaftskallender.

50 Mannschaften hatten ihre Nennung abgegeben. Kleine Verschiebungen der letzten Tage waren verbucht. Im Kampf um die Spitze standen sich mit dem amtierenden Champion, dem Mann mit der Start-Nr.1, Pierre von Mentlen aus der Schweiz auf einem V8Star und Rüdiger Noll auf einem Audi Quattro V8 mit den Exchampions Rolf Rummel und Thomas Probst sowie den bekannten Frontrunner Jens Hochköpper, Klaus Schneider und „Dok Henry“ gleich 5 Porsche GT2 gegenüber. Für Überraschungen wollten die Holländer Jacobus van Merksteijn, Kees Kroon und die Schweizer Arthur Gresser (alle Ferrari 430 Challenge) sowie Karl Renz auf einem sehr schnellen Porsche 997 GT3 sorgen. Dahinter die 996 GT3-Meute mit Frank Schreiner, Mike Holden (DK), Georg Schwittay und Jens Hansen (DK).


Eifel poor am Ring - Angriffe in fast allen Klassen und auch ganz vorne
Foto: Holzer Presse

Für Champion v. Mentlen wurde die Woche vor dem Rennen zum Drama. Sein penibel auf-gebauter Meisterschaftswagen von 007 wurde nicht fertig. „Zulieferer signalisierten viel zu spät gravierende Lieferverzögerungen“, so der schnelle Schweizer. So blieb ihm nichts an-deres übrig als Techniker Hartlieb das T-Car des Teams „Jenes Auto das wir in der kom-pletten Saison 2007 als Renntaxi für Swissracing-Gäste benutzt hatte, im Eilgang rennfertig zu machen“, so Herr von Mentlen. Pierre v. Mentlen ließ das Ding aber fliegen als gäbe es kein Morgen. 2.06,947 bedeutete Platz 3 hinter Thomas Probst und Jens Hochköpper.

Probst war übrigens nur mit ganz kleinem Besteck (Jürgen Paul hatte den GT2 auf dem Hänger) in letzter Minute angereist. „Last minute“ - Einsatz…
„Eigentlich ein Wunder für ein Taxi“, lachte der Schweizer. „Soll ich etwa weinen“, und lacht schallend weiter? Immerhin steht der Rekordsieger Rolf Rummel noch hinter mir“. Thomas Probst war es der im 2. Training noch zulegte und Pole vor Rummel, Hochköter und v. Mentlen fuhr. Karl Renz als schnellster Mann der Kl.-3,8L stand jeweils in Reihe 3. Respekt mein Herr. Vom Pech verfolgt „Dok Henry“ der Berliner sowie Klaus Schneider. Die Technik spielte nicht mit. Der „Dok“ konnte noch einen Ersatzwagen mobilisieren. „Aber det war natürlich nich det wat ick abgestimmt hatte und gut im Griff hatte“. Klaus Schneider fiel die Rolle des Zuschauers zu. „Na dann kann ich ja mal ganz in Ruhe meinem Junior zu-schauen“. Der, Klaus Henrik, pilotierte einen M3. 47 Autos überstanden das Training am Ende schadlos. Lars Pagande haute sein BMW Coupe heftig raus.

Rennen 1 – Regen war angesagt – Probst holt „last minuterace“
Es herrschte genau die Kälte (+6°C) die in Verbindung mit leichtem Regen so richtig unter die Kleider zieht. Wem würde bei diesem Wetter der Start am besten gelingen? Schlaue Füchse waren es alle, die in den vorderen Reihen standen. Dann die Einführungsrunde hinter dem Pacecar – knisternde Auftaktspannung– und schließlich die Freigabe. Probst gibt alles und widersteht dem resoluten Angriff den Rolf Rummel rechts gekonnt vorträgt. Der 2. Startplatz war leer und so genug Raum für Rummels Attacke vorhanden. „“Aber man muss die auch nutzen können“, so der Champion später mit hochgezogenen Brauen. V. Mentlen sondiert. „Ich saß da etwas unglücklich fest. Und dann die Gischt“. Renz profitiert auch davon. Runde 1: Probst, Renz (CH), Rummel (a.Porsche), v. Mentlen (CH/ V8Star), Noll (Audi), van Merksteijn (NL/ Ferrari), Kreuer (Donkervoort-Audi) und Holden (DK, Porsche)). Ex-Champion Mirko Lubner (Lada) fightet nach gutem Start bereits bravourös am Mittelfeld.

Das Feld sortiert sich. Probst, Rummel, v. Mentlen (CH), Renz (CH) und ein mächtig aufkommender Hochköpper vor van Merksteijn (NL). Dahinter die GT3 von Schreiner, Holden (DK), Schwittay und Hansen (DK). Schwittay hat enorm vom Service des Teams Kaup profitiert. Er schob bereits nach dem Training die Unterlippe vor und nickte bedächtig anerkennend. Holden war mittlerweile gut in Fahrt. Später wird man jedoch erfahren, dass dem Team-Ravenolfahrer eine beschlagene Scheibe Probleme machte. Klassenprimus Renz war bereits außer reichweite. Das Mittelfeld sortierte sich ebenfalls. Smollich, Cleef, Horacek und Lewe schenkten sicht nichts. Und Fulin, Stadler, mittlerweile ein UHSport-Routinier, sowie Skalicky und Lady Laura Hajkova aus Prag ließen Vaclav Novak überraschend hinter sich. Gut und standfest unterwegs – Ex-Champion Lubner. Sein Lada Samara zeigte keine Schwächen. Alle Achtung zu diesem Projekt. Klassenkollege Peter Schaub, gerade so halbwegs genesen kam am Ring von ganz hinten gestartet erstaunlich gut voran.

Am Ende kreuzten Tommy Probst vor den Kollegen Jens Hochköpper, Rolf Rummel – und siehe da dem Schweizer GT3-Frontrunner Karl Renz den Zielstrich. Der Basler hatte seinen Landsmann im „V8Star-Renn-Taxi“, Pierre von Mentlen passiert nach dem der durch Reifen-probleme auch noch einen leichten Schlenker abfangen musste. „Hat geklappt, aber einen Platz gekostet“, so von Mentlen. Aber der Schweizer bewegte sein Taxi im Rennen recht flott. Team-Smollich-Pilot Graf Freddy Kottulinsky begnügte sich am Ring ganz mit Renntaxi-fahrten für Gäste der aufstrebenden Dresdener Crew. Der Ex-Paris-Dakarsieger dürfte demnächst dort auf einem Audi Quattro antreten

Rennen 2 – Kaum Sicht – Rummel siegt zum 62. Mal bei UHSport
Stau in der Einführungsrunde. „Was ist da los“, so Streckensprecher Lambert, die Stimme am Ring befürchtete einen Unfall oder „Rushhour am Ring“. Dann lief es aber. Und wie. Probst und Rummel donnerten, oder bessern noch, rummelten die sich zusehends vernebelnde Zielgerade runter. Nur einen Meter versetzt. Beides aber clevere Fahrer, die sich nicht zu einem Fehler auf der Bremse hinreißen ließen. Von Mentlen, der Champion mit der Nr.1 belauerte die Frontrunner aus seinem V8Star-Taxi wie ein Lux. Dann Hochköpper und direkt dahinter die int. GT3-Meute Renz (CH), Holden (DK), Schwittay, Hansen (DK) und Ex-Dijon-Gesamtsieger Eddy Kamm (CH). Vorne überboten sich die Herren. Oder besser – sie unterboten ihre Rundenzeiten.

Rummel griff Probst nicht nur einmal an. Der konterte routiniert. Ein Gedicht für die Fans an der Strecke. Racing an der Spitze wie es im Feld in den Klassen in mehreren Gruppen zeitgleich auch ablief. Von Mentlen fiel zurück. Nein, keiner hatte ein Taxi verlangt. „Die Reifen kamen nicht auf Temperatur. Es ging nix“, so der Schweizer später achselzuckend beim Verladen. Er hatte am Folgetag noch einen Bergeinsatz in seiner Heimat. Dann rollte Probst aus. „Das Getriebe“, so der Rodgauer nach dem Rennen. Rummel ist nicht mehr unter Druck. Oder doch? Hochköpper fährt mehrer Bestzeiten. Dann kontert der Heiligenauser mit einer Rekordzeit von 2:05.717 (SR).

Rummel gewinnt am Ende vor Hochköpper und einem überglücklichen Mike Holden. Der Ravenol-Porsche-GT3-Mann aus Dänemark, viel beachteter 3. in der letzten Meisterschafts-saison 007, klettert aufs Gesamtsiegertreppchen. Der blonde Däne war absolut der Liebling der Ladys am Ring. „Der Mike strahlt immer so süß, auch wenn es Probleme gibt“, so eine Lady in der Nachbarbox. Und bei dem schlechten Wetter, da tut „strahlen eben einfach gut“.
Topresultate lieferten Georg Schwittay, er zeigte anerkennend auf Teammanager Aref Kaup,
Eddy Kamm, Karl Rens (erneut) und Jens Hansen ab. Zufriedene Gesichter auch bei Tomas Horacek (CZ), Marc Roth und Jörg Bernhard. Der Heidelberger holte sich übrigens den Win-terseriensieg 07/08 bei UHSport. „Fehlte noch in meiner Sammlung“, so der Klassensieger aus Rennen 1 am Ring.

Und Rolf Rummel. 62 Gesamtsiege hat er nun in der UHSport-Meisterschaftswelt bereits gewonnen. 4 davon in Österreich. Der A1-Ring war neben Spa seine Sache. „Tut sich ganz gut an, die DMV-Challenge. ich werde sicher einige Rennen dort fahren“, so der Heizungshersteller aus Westfalen. Und er heizte ja ganz kräftig bei der Kälte am Ring. HTS

Klassensiege holten: Thomas Probst (GS-R1), Mirko Lubner, Karl Renz (CH), Jacobus van Merksteijn (NL), Ralf Lange, Jörg Bernhard, Eddy Kamm (CH,2), Jens Smollich (2), Hans Christian Zink (CH,2), Rolf Rummel (GS-R2), Matthias Stauch, Thomas Horacek (CZ), Kees Kroon (NL), Mike Holden (DK), Bertil Majer.

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