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Beim ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen an diesem Wochenende dürfen Fahrzeuge aller Leistungsklassen starten. Das Präsidium des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) beschloss am Dienstag ein umfangreiches Paket von Sofortmaßnahmen in Form von Tempolimits an bestimmten Streckenabschnitten, der Einschränkung des Zugangs zu einzelnen Zuschauerbereichen sowie der Reduzierung der Fahrzeugleistung in den Topklassen.

Der DMSB folgte mit diesen Maßnahmen der Empfehlung eines „runden Tischs Nordschleife“, der nach dem tragischen Unfall beim ersten VLN-Lauf einberufen worden war. Die Maßnahmen werden beim 24h-Qualirennen erstmals wirksam, bei dem nun auch die beliebten „großen“ Fahrzeugklassen – etwa die GT3-Fahrzeuge – starten können. Rund 70 Fahrzeuge werden die Gelegenheit zu einem umfangreichen Vorbereitungswochenende unter Einsatzbedingungen auf den Saisonhöhepunkt beim ADAC Zurich 24h-Rennen (14. – 17. Mai) nutzen. DMSB-Maßnahmen sind Folge des schweren Unfalls im Abschnitt Flugplatz - Foto: Dirk Fuchs/Agentur Autosport.at

Die nun beschlossenen Maßnahmen sind Folge eines schweren Unfalls im Rahmen des Auftakts zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) Ende März, bei dem Zuschauer zu Schaden kamen. Im Bereich des Streckenabschnitts „Flugplatz“ war ein GT3-Fahrzeug aufgestiegen und nach dem Aufprall in den Schutzeinrichtungen im Zuschauerbereich liegen geblieben. „Dieser Unfall hat uns alle tief betroffen gemacht“, schildert Walter Hornung, Sportleiter des ADAC Nordrhein. Der DMSB hatte danach umgehend ein Startverbot für die leistungsstärksten Fahrzeugklassen erlassen und zum runden Tisch geladen. Hornung, der Rennleiter von 24h-Qualirennen und ADAC Zurich 24h-Rennen, war dabei ebenfalls anwesend. „Die ganze Nordschleifen-Szene hat diese Maßnahmen mitgetragen“, so Hornung. „Ein solches Szenario darf sich auf keinen Fall wiederholen. Unsere Gedanken sind auch weiter bei den Freunden und Angehörigen, zu denen unsere Kollegen aus der VLN-Organisation Kontakt halten.“

Sofortmaßnahmen beschlossen
Um die Sicherheit der Zuschauer rund um die Nürburgring-Nordschleife zu erhöhen und gleichzeitig den Rennbetrieb für alle Fahrzeugklassen zu ermöglichen, erarbeitet eine Expertenrunde im Rahmen des „runden Tischs Nordschleife“ eine Reihe von Sofortmaßnahmen, die erstmals beim Qualifikationsrennen gelten. Mit am Tisch saßen Vertreter der Rennstrecke und von Automobilherstellern, Profirennfahrer und Breitensportler, Veranstalter sowie Sicherheits- und Technikexperten des DMSB. Sie unterbreiteten dem DMSB-Präsidium ein Bündel an Vorschlägen, die dieses mit sofortiger Wirkung in Kraft setzte. Demnach wird die Motorleistung in den stärksten Fahrzeugklassen um fünf Prozent reduziert. Um ein gefährliches Abheben zu verhindern, soll die Geschwindigkeit an kritischen Abschnitten (Flugplatz, Schwedenkreuz und Antoniusbuche) durch Geschwindigkeitsbeschränkungen gebremst werden. Jeweils einige Hundert Meter vor diesen Streckenabschnitten gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h (Döttinger Höhe: 250 km/h). Diese wird – ähnlich wie bei Gelbphasen – per GPS kontrolliert und bei Verstößen mit drastischen Strafen belegt. Nach dem Passieren der Zone darf wieder beschleunigt werden, die Fahrzeuge erreichen die kritischen Bereiche mit deutlich geringerer Geschwindigkeit. Gleichzeitig wird ein plötzliches Bremsen vermieden. Daneben werden in den Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz und Metzgesfeld einige Zuschauerzonen vorerst nicht mehr zugänglich sein, bis bauliche Veränderungen durchgeführt wurden. Das vorläufige Startverbot für die leistungsstarken Fahrzeugklassen (SP7, SP8, SP8T, SP9, SP-Pro, SP-X sowie Cup-2, die GT-Klassen der H4, die E1-XP1, E1-XP2 und E1-XP Hybrid) auf der Nürburgring-Nordschleife wurde aufgehoben.

Rund 70 Fahrzeuge beim 24h-Qualifikationsrennen
Mit dem Beschluss des DMSB-Präsidiums ist der Weg zu einem spannenden und hochkarätig besetzten ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen geebnet. Rund 70 Nennungen hat die Sportabteilung des ADAC Nordrhein für das Wochenende bisher erhalten. Nennungsschluss ist erst am 8. April. Nach Test- und Einstellfahrten auf dem Grand-Prix-Kurs am Samstagvormittag (11. April), geht es ab Nachmittags im Freien Training (16:50 – 18:20 Uhr) und im ersten Qualifying (18:40 – 21:20 Uhr) bis in die Abendstunden hinein über die 25,378 km lange Strecke, die auch beim 24h-Rennen absolviert wird. Das zweite Qualifying am Sonntagmorgen (9:00 – 10:00 Uhr) bildet dann den Aufgalopp für das sechsstündige Rennen (Start: 12:00 Uhr). Das Teilnehmerfeld verspricht Top-Sport. So ist Audi etwa unter anderem durch zwei R8 LMS ultra der Audi Race Experience vertreten, bei BMW bildet das Sports Trophy Team Schubert mit zwei exzellent besetzten Z4 GT3 die Speerspitze. Die Fraktion der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 wird durch zwei starke Kundensportteams repräsentiert: Zakspeed vertraut ebenso auf einen Flügeltürer wie die Rennmannschaft von Haribo, die hier ihre Rennpremiere im SLS feiert. Weitere Top-Boliden stammen von Porsche (unter anderem Manthey und Falken). Die Scuderia Glickenhaus schickt den spektakulären SCG 003c an den Start, das Toyota-Werksteam ist mit dem Lexus LFA Code X vertreten. Last but not least: HTP und das Bentley-Werksteam setzen jeweils einen Bentley Continental GT3 ein. Beim 24h-Qualifikationsrennen sind damit viele der Favoriten des ADAC Zurich 24h-Rennens bereits vertreten und kreuzen die Klingen.

Fotos: Dirk Fuchs/Agentur Autosport.at

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