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Nach gutem Beginn ging für GRT alles schief - Foto: GRT Grasser Racing TeamSechs Stunden dauert das 1000-Kilometer-Rennen im südfranzösischen Paul Ricard – hinter dem 24-Stunden-Klassiker von Spa, der Ende Juli auf dem Programm steht, das längste Rennen in der Blancpain GT Endurance Serie.

Für alle Teams und Fahrer eine enorme Bewährungsprobe – aber ohne ein bisschen Glück geht auch hier nichts. Das musste das GRT Grasser Racing Team diesmal schmerzlich erfahren, denn trotz starker Gesamtleistung, sehr guter Strategie und viel Einsatz blieb man am Ende unbelohnt. „Sehr schade, denn alle im Team haben wirklich einen tollen Job gemacht“, musste   Teamchef Gottfried Grasser bilanzieren. „Ich kann mich bei der gesamten Crew nur bedanken – auch wenn wir am Schluss doch ohne zählbare Ausbeute nach Hause fahren müssen“.

Andrea Piccini brachte das Auto mit der Nummer 19 vom achten Startplatz aus gleich einmal bis auf Rang vier nach vorne (bei 57 Startern)! Nach dem Fahrerwechsel auf Michele Beretta lag man sogar lange Zeit auf dem zweiten Platz, kämpfte in heißen Duellen mit dem später siegreichen McLaren mit der Nummer 58 und dem am Ende zweitplatzierten Ferrari mit der Nummer 50. Erst eine Kollision Berettas mit einem überrundeten Ferrari brachte den Grasser Lamborghini Huracan GT3 aus der Erfolgsspur. Nicht nur, dass der inzwischen hinter dem Lenkrad sitzende Luca Stolz deswegen dann eine äußerst umstrittene Boxendurchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam -  schließlich war es der Ferrari gewesen, der trotz blauer Flaggen in letzter Sekunde ziemlich heftig die Tür zugemacht hatte.  Auch das zweite Auto sah trotz des gewaltigen Einsatzes der gesamten Grasser-Truppe keine Zielflagge<br>Foto: GRT Grasser Racing Team Auch das zweite Auto sah trotz des gewaltigen Einsatzes der gesamten Grasser-Truppe keine Zielflagge
Foto: GRT Grasser Racing Team
Vor allem aber hatte bei dem Crash die Technik etwas abbekommen: „Von dem Moment an hatten wir immer wieder seltsame Motorprobleme“, stellte Grasser enttäuscht fest. Beim letzten Boxenstopp, dessen Timing man zu Beginn einer Full Course Yellow Phase eigentlich wieder perfekt erwischt hatte, so dass trotz der Probleme alle Chancen auf einen Podiumsplatz noch dagewesen wären, sprang das Auto dann endgültig nicht mehr an, obwohl der Anlasser einwandfrei funktionierte. „Es muss was mit der Motorelektronik falsch gelaufen sein“, vermutete Grasser.

Auch das zweite Auto sah trotz des gewaltigen Einsatzes der gesamten Grasser-Truppe keine Zielflagge. „Nach erfolgreichen Testfahrten sind wir sehr zuversichtlich nach Paul Ricard gereist“, meinte der Schweizer Rolf Ineichen, der den Lamborghini im Rennen von Startfahrer Jeroen Bleekemolen übernommen hatte. „Doch beim offiziellen Training und der Qualifikation fanden wir kein befriedigendes Set-Up. Von P15 arbeiteten wir uns auch durch gute Strategieentscheidungen dann aber im Laufe der Zeit, nach drei Stunden, bis auf Platz fünf nach vorne, mit nur 34 Sekunden Abstand zur Spitze“.   Alles schien in Ordnung, „unser Auto lief einwandfrei, doch in meinem Stint danach wurde ich - wieder mal - von einem Bentley im Heck getroffen, genau auf dem rechten Hinterrad.“ Wobei der „schuldige“ Kontrahent auf Bremsprobleme verweisen konnte – was Ineichen und seinen Teamkollegen aber auch nichts nützte. „Der Radkasten löste sich auf und an der Box musste dann auch noch die Lenkung repariert werden.“  Als Mirko Bortolotti das Auto für die Schlussphase der sechs Stunden übernommen hatte, „kam auch noch ein Problem mit einer Antriebswelle dazu, so dass wir unseren Lamborghini in der fünften Stunde nach 110 Runden an der Strecke abstellen mussten. Schade, nach tollen Boxenstopps und bester Vorbereitung durch das GRT Grasser Racing Team“.  Auch der Italiener war natürlich enttäuscht: „Es war nicht unser Wochenende – aber das gehört im Rennsport manchmal dazu. Nach gutem Beginn ist dann für uns wirklich fast alles schief gegangen, was nur schief gehen kann. Aber wir können nur nach vorne schauen – auf zum nächsten Rennen“.

Das steht für das GRT Grasser Racing Team schon am kommenden Wochenende auf dem Programm: Am Nürburgring geht es im Sprint Cup der Blancpain GT Serie erneut um wertvolle Punkte. „Wenn man hinfällt, muss man einfach wieder aufstehen und weitermachen. Wir haben jetzt zwar eine Menge Arbeit vor uns, aber wir haben zuletzt immer wieder bewiesen, dass wir sehr konkurrenzfähig sind“, blickt auch Gottfried Grasser trotz der Rückschlags wieder optimistisch nach vorn. „Wenn wir jetzt auch noch einmal ein wenig mehr Glück auf unserer Seite haben, dann ist ein Podium durchaus wieder in Reichweite“.

Text: Wolfgang Koepp
Fotos: GRT Grasser Racing Team

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