DTM Lawson Auer KopieFür den Assen-Sieger Lucas Auer und seine Kollegen stehen beim Finale der DTM insgesamt 4 Rennen in 9 Tagen auf dem Programm

Intensiver, spannender, aufregender und bunter könnte das Finale der DTM 2021 kaum sein. In Back-to-Back-Events auf den klassischen Rennstrecken Hockenheim und Norisring fällt in vier Rennen in nur neun Tagen die Entscheidung, wer Meister wird. Faszinierend: Sieben Fahrer (darunter der Österreicher Lucas Auer) haben theoretisch noch Titelchancen. In der Praxis werden es aber die aktuell vier Erstplatzierten der Tabelle sein, die den Champion unter sich ausmachen. Das Unglaubliche: Sie fahren für vier verschiedene Teams in Autos von vier verschiedenen Herstellern und kommen aus drei verschiedenen Kontinenten! Ein Zeichen, wie
gut die DTM als GT3-Meisterschaft funktioniert und wie viel Ausgeglichenheit das Balance-ofPerformance-System der Grazer AVL ermöglicht.

In Hockenheim ist die DTM von 1. bis 3. Oktober unterwegs, am Norisring – der von Österreich aus auch sehr gut als Tagesausflug erreichbar ist – vom 8. bis zum 10. Oktober.

Und das sind die vier Piloten, die wohl den Titelträger unter sich ausmachen werden:

Liam Lawson (RED BULL AF CORSE FERRARI), 19 Jahre alt, 175 Punkte
Der erst 19-jährige Neuseeländer, der einst schon in Japan und Neuseeland gegen Lucas Auer gefahren ist, ist die Sensation des Jahres. In seinem Debüt-Jahr brilliert der Red Bull Junior, der parallel auch in der FIA Formel 2 noch Titelchancen hat. Spätestens 2023 sollte er laut Karriereplan im Austro-italienischen Team von Alpha Tauri unter Franz Tost in der Formel 1 fahren. Lawson: „Es ist macht mir unglaublich viel Spaß in der DTM zu fahren, ich habe hier schon einige tolle Duelle gehabt.
DTM-Routinier Timo Glock hält Lawson für den Favoriten: "Es geht auch darum, welche Strecke am besten zum Auto passt. Im Moment würde ich sagen, dass der Ferrari von Lawson das konstanteste Auto ist. Es performt überall. Ich würde sagen, dass er der Mann ist, den es zu schlagen gilt und der den Titel gewinnen wird."

Marco Wittmann (WALKENHORST MOTORSPORT BMW), 31 Jahre alt, 165 Punkte
Neben Lucas Auer ist Marco Wittmann der einzige Pilot, der sowohl in der Class1- als auch in der GT3-DTM schon Rennen gewonnen hat. Der zweifache Meister, der 2015 am Red Bull Ring auch schon einen Formel-1-Test in einem Toro Rosso absolvierte, hat in jedem Rennen bislang gepunktet – und im Rennsport gilt: Konstanz gewinnt Meisterschaften. Wittmann: „Es geht darum in jedem der vier verbleibenden Rennen noch einmal das beste herauszuholen.“ Für ihn wäre es besonders speziell, wenn er mit guten Titelchancen zum Finale am Norisring kommen würde. Er ist nur rund 20 Autominuten entfernt zuhause.

Kelvin van der Linde (AUDI ABT SPORTSLINE), 25 Jahre alt, 160 Punkte
Der Südafrikaner, der im Allgäu in einer WG mit seinem Bruder Sheldon wohnt, konnte als GT3-Routinier heuer immer wieder Glanzpunkte setzen und war lange in Führung der Meisterschaft. Nun ist er in die Rolle des Jägers geschlüpft. Van der Linde muss nun in Hockenheim dranbleiben, um in Nürnberg den Titel holen zu können. Über Hockenheim sagt er: „Es wird ganz sicher ein spannendes, stressiges Wochenende, bei dem man im Titelkampf gute Nerven braucht. Ich glaube, wir sind bei Abt Sportsline gut aufgestellt und vorbereitet. Wir geben alles, damit es hoffentlich in beiden Rennen ein Podium wird.“

Maximilian Götz: (MERCEDES AMG Team HRT), 35 Jahre alt, 155 Punkte
Der älteste Mann im Titelrennen weiß, wie man Meisterschaften gewinnt – nicht nur weil er das einst in der Formel BMW gegen einen gewissen Sebastian Vettel getan hat. Götz, Sieger am Lausitzring, ist die heißeste Aktie von Mercedes in diesem Vierkampf der vier Marken um den Titel. Er ist schon in Hockenheim-Stimmung: „Wir haben dort in der Vergangenheit tolle DTMRennen gesehen. Als vorletztes Rennwochenende der Saison wird es eine superwichtige Rolle im Kampf um die Meisterschaft spielen. Wir müssen zusehen, dass wir dort wieder gut punkten, was uns zuletzt in Assen leider nicht perfekt gelungen ist.“ Und: „Ich fahre extrem gerne in Hockenheim – die Kombination aus schnellen Kurven wie Turn 1 oder Eingang Motodrom und engen Ecken wie der Spitzkehre oder der Links vor der Osttribüne in Verbindung mit mehreren guten Überholmöglichkeiten macht den Grand-Prix-Kurs aus. Ich freue mich riesig, wieder vor Zuschauern fahren zu können.“ Mit ihm fiebert sein Salzburger Fan-Club mit, der ihn zu den meisten Rennen begleitet. Lucas Auer front KopieLucas Auer konnte in Assen einen Sieg einfahren...
Foto: DTM


Lucas Auer (Mercedes AMG Team Winward) liebt Hockenheim ebenfalls. Nachdem er zwar theoretische Titelchancen hat, aber wohl keine realistischen, gilt für ihn: „All in, flat out. Einfach Vollgas geben. Es ist eine lässige Strecke, in der man auch gut überholen kann, weil es schöne Hard-braking-Zonen gibt und wo echtes Racing möglich ist. Zudem werden die Qualifyings sehr interessant, die wird vor allem im letzten Sektor sehr eng. Die Zeiten werden ganz knapp zusammenliegen.“ Fan-Liebling Auer freut sich, dass in Hockenheim, wie zuletzt auch in Spielberg, Zuschauer ins Fahrerlager dürfen.

Sie werden einen prominenten Gaststarter sehen: Lucas di Grassi. Der Brasilianer ist Ex-Formel1-Pilot und einer der erfolgreichsten Piloten der Formel-E-Geschichte. Ehe er dort nun in das Team von Susie Wolff (Venturi) wechselt, gönnt er sich mit seinem Langzeit-Team ABT noch einen DTM-Auftritt: „2012 hatte ich schon einmal einen Test in Spielberg, aber mit einem GT3-Auto bin ich seit dem Crash-Rennen 2017 in Macau nicht mehr gefahren.“ Damals war er übrigens am Dach des jetzigen DTM-Titelfighters Marco Wittmann gelandet. Das soll diesmal nicht passieren: „Ich werde mich aus dem Titelkampf raushalten – und schauen, mich so gut wie möglich mit dem Auto vertraut zu machen. Die DTM ist eine der besten und anspruchsvollsten Serien der Welt.“

DTM-Gesamtwertung (nach 12 von 16 Rennen): 1. Liam Lawson (Ferrari) 175, 2. Marco Wittmann (BMW) 165, 3. Kelvin van der Linde (Audi) 160, 4. Maximilian Götz (Mercedes) 155, 5. Philip Ellis (Mercedes) 109, 6. Alex Albon (Ferrari) 104, 7. Lucas Auer (Mercedes) 96, 8. Mike Rockenfeller (Audi) 62, 9. Sheldon van der Linde (BMW) 55, 10. Nico Müller (Audi) 52.Die nächsten und letzten Termine 2021. Hockenheimring (1. bis 3. Oktober), Norisring (8. bis 10. Oktober).