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  • Die Elche in der Steiermark...

Nach der Sommerpause, welche mit der Mühlviertel Rallye im Juli eingeläutet wurde, war man höchst motiviert wieder die Elche zu treten. Die ARBÖ Rallye ruft bei denjenigen des VRTT, die schon einmal daran teilgenommen haben, immer wieder ganz besondere Emotionen hervor. War es doch 2006 Kurt Gutternig, der sich kurzfristigst bereit erklärte, als erster ÖM Lauf die Volvos auszuschreiben!

Bei dieser Veranstaltung musste Georg Gschwandner dann seinen ersten technischen Ausfall in seiner damals noch jungen Rallyekarriere hinnehmen. 2007-man war schon mit mehreren Schwedenschiffen unterwegs, hatte dann das damalige Duo Schenk/Pap gleich in Treglwang ihren persönlichen Elchtest, den zwar Gottlob die Besatzung unversehrt überstand, der Elch allerdings dabei erlegt wurde! Nicht zu vergessen, die Zuseher und vor allem Geschäftsleute in Admont, Hall und Umgebung, die teilweise sogar selbstgestaltete Plakate mit quergetriebenen Schwedenstahl in ihren Auslagen hängen hatten. Also machte man sich auf nach Admont!

Unter der Flagge des VRTT starteten die Besatzungen
Schenk / Chlada
Pap / Mandl
Putz / Auer
Gschwandner / Jesacher

Mittlerweile traditionell mitbetreut wurden die Teams
Stachl / Hadinger
Wurm / Varga

Das Besichtigen wurde teilweise schon am Vorwochenende erledigt!
Nach der freiwilligen administrativen Abnahme am Donnerstag Abend wollte man im Hause des VRTT den Freitag Vormittag eher gemütlich angehen. Der „Herr Apotheker Kurt Putz“ samt Harry - „fahr schon mal den Wagen vor“ - Auer mussten allerdings bedingt durch Kurts Verweilen auf Kreta in der Vorwoche noch eifrig besichtigen!


Stachl / Hadinger

Es dauerte nicht lange und bei VRTT Chef Georg läutete das Handy und ein zerknirschter Harry ließ wissen, man habe in der Ausfahrt Rundkurs Treglwang ein kleines Problem mit dem rechten Vorderhuf des Trainingselchs. Nach genauerer Nachfrage, kamen Koordinaten wie in einer langen Rechts 3...zu weit innen...Baumstumpf....Gras.....knacks.... Mehr Angaben brauchten nicht kundgetan werden! Georg ließ nur wissen, er kenne die Stelle und bringe gleich einen Ersatztrainingselch mit – ja auch so etwas gibt es im VRTT. Die Stelle war nämlich haarscharf die jenige, in welcher das Duo Schenk/Pap ihren oben erwähnten Elchtest anno 2007 hatten. Spekulationen ob denn der Baumstumpf heuer auch noch vorhanden sein werde, wurden somit ebenfalls beantwortet.

Zum Sportlichen:
Gschwandner / Jesacher
Die Startnummernvergabe erfolgte nach Zwischenstand der Elch-Cup Wertung. Dementsprechend startete man am Freitag in den nächtlichen Prolog! Viel wurde im Vorfeld diskutiert unter den Elchen und auch allgemein, geht der „Haribo Sprung“ voll oder nicht? Man war sich einig, nicht schon auf den ersten Metern die Elche zu sehr quälen zu wollen. Aber dann ging doch ein Raunen durch die Menge und es wurde taghell vor lauter Blitzlicht als Gschwandner/Jesacher voll stehen ließen. Einziger Kommentar von einer blendend gelaunten Beifahrerin Simone: „Ich wusste, du springst!“ Auch Elchfahrer Jürgen Praschl ließ im Übrigen „voll stehen“!


Gschwandner / Jesacher

Die Volvos von Stachl, Praschl, Schögler und Gschwandner waren im Prolog nur durch 1,8 Sekunden getrennt und- welch Wunder wenn es auf Schotter geht- mitten im Feld! Für Georg und Simone begann der nächste Tag nicht unbedingt verheißungsvoll, gleich beim Anbremsen der ersten Rechtsecke ging es gerade aus in eine Hecke, es bedarf einiger langer Sekunden bis genügend Zuseher vorhanden waren, um den geringfügig schweren Volvo wieder auf die Strasse zu hieven.

Beim nächsten Anbremsen, dasselbe Drama wieder. Erst später bemerkte man, dass die Reifen auf Grund falschen Luftdrucks keinerlei Motivation verspürten, annähernd eine Verbindung zwischen dem Tregelwanger Geläuf und dem Volvo herzustellen. Man mühte sich also über den schmierigen Asphalt und versuchte, auf der Schotterpassage Schadensbegrenzung zu betreiben. Die 2. SP verlief dann nicht wesentlich besser, es war abenteuerlich auf der Kaiserau bergauf mit einem völlig untermotorisierten Fahrzeug ständig quer aus der Ecke zu kommen. Mit dem angepeilten Klassensieg schien es also vorbei zu sein, bevor die Rallye richtig begann. Im Service wurde dann etwas Luftdruck verändert, und schon ging es um Welten besser. Man war gerade im Begriff sich zu steigern als sich am Rundkurs in Hall, das Fahrverhalten schlagartigst veränderte.

In der darauf folgenden Sammelkontrolle, meinte ein lieber Herr mit einem Lada, der das Fahrverhalten des Volvos am Rundkurs aus nächster Nähe betrachtet hatte: „Du bist vor mir durch eine Wasserlacke gefahren - als es wieder trocken war, hat dein Auto vier nasse Striche gemacht.“ Man konstatierte darauf einen ausgerissenen Längsträger der Hinterachse und war über das eigenwillige Fahrverhalten des Volvos gleich gar nicht mehr so verwundert! Ein SOS-Anruf im Service und schon wurde das entsprechende Ersatzteil vorbereitet und in der Folge in der erlaubten Servicezeit gewechselt! Ein Kompliment der besonderen Art, erfuhr das Duo Gschwandner dann beim Anstellen zu ZK vor der nächsten Kaiserauüberquerung. Ein EvoVIII Pilot, der auf Grund mehrerer Ausfälle der hinter Gschwandner gestarteten Fahrzeuge plötzlich hinter selbigen startete, wurde von Gschwandner gebeten er möge doch hupen, bevor er auf der Kaiserau zum Überholen ansetzen wolle.

Der nette Herr des Evos meinte nur, so schlimm wird es nicht werden, denn die eine Minute Abstand beim Start hole man mit ca. 30 PS mehr ja auch nicht so schnell ein, als Georg dann fast peinlich berührt die 140 Elchstärken kundtat, wurde der Evo Fahrer blass....

Georg und Simone steigerten sich weiterhin und knabberten Sekunde um Sekunde den Vorsprung der anderen Elche an. Ein Mann, der an diesem Tag sicher nicht leicht zu schlagen gewesen wäre, war Bernd Engelmann. Jener hatte aber Pech und musste sein Gefährt mit kaputter Lichtmaschine am Start der Kaiserau II abstellen. Auch Markus Stachl hatte zum erstenmal seit langem technische Probleme und funktionierte seinen Elch kurzfristig in eine Dampflok um. Fair wurde Platz gemacht als Gschwandner von hinten ankam. Allerdings hatte Gschwandner kurzfristig das Problem, gar nicht erkennen zu können, wo sich in der Dampfwolke der Orange-Bomber befinde. Als das Zeitenservice des Elch-Cups im Service dann kundtat, dass die Abstände der ersten drei denkbar knapp sind, legte Georg für sich im Geheimen folgende Taktik fest: „Voller Angriff bis zum letzten Meter!“

Klar, dass dabei auch etwas schief gehen konnte, und so wurde ein armes unschuldiges Brückengelände in einem einsamen Wäldchen hoch oben im beschaulichen Weng innerhalb von drei Minuten gleich zweimal von einem Elch getroffen. Zuerst von Jürgen Praschl mit dem Heck, was den Kindern im Ziel eine Stoßstange als Rallyesouvenir einbrachte, und dann mit der linken Front von Gschwandner, was dessen Volvo den Spitznamen Piratenvolvo einbrachte, da man ab jetzt einäugig unterwegs war. Ein kleiner Nervenkitzel im letzten Service mit kurzfristig nicht funktionierenden Zusatzscheinwerfern wurde vom Service auch noch gelöst.

Am letzten Hall Rundkurs musste man dann noch drei(!) Autos überholen. Letztendlich siegte das Duo Georg Gschwandner/Simone Jesacher denkbar knapp mit vier Sekunden Vorsprung auf Andi Schögler/Annemarie Drosg! Die geheime Taktik von Georg machte sich also bezahlt, und außerdem ist bekanntlicherweise das Glück a Vogerl...

MichaelPap/ Marlies Mandl:
Das im Zwischenklassement des Elch-Cups 2008 an zweiter Stelle platzierte Duo ging ebenfalls ambitioniert in den Nachtprolog. Eine ausgefallene Leselampe wurde durch eine vorsorglich bereitliegende Taschenlampe ersetzt. Rasch munter wurde Michael und Marlies, als kurz nach der Rampe am Samstag morgen die ninjagrüne Motorhaube formatfüllend die Sicht durch die Windschutzscheibe verhinderte. Nach einer kleinen Schrecksekunde, schloss man die widerspenstige Haube wieder mit sanfter Gewalt.


MichaelPap/ Marlies Mandl

Auch bei ihnen gilt ja die Devise, je mehr Schotter desto besser. Auch auf dem Schotterabstand der Tregelwangprüfung fühlten sich die beiden pudelwohl. Ob Michael beim Passieren der Stelle mit dem mittlerweile berühmten Baumstumpf eine erhöhte Pulsfrequenz hatte, wurde von ihm leider nicht kundgetan. Man kann aber beim Cheftechniker des VRTT auch eine deutliche Leistungssteigerung auf Asphalt feststellen. Nach eigenen Angaben, hatten sie sich sehr auf den Rundkurs in Hall gefreut. Vielleicht der Grund dafür, dass eine Rechtsecke eher übermotiviert angegangen wurde und einige anwesende Fotografen zu Hechtsprüngen veranlasste. Michi als fairer Sportsmann bekannt, ließ auch am Treglwanger Rundkurs bereitwillig
schnellere Konkurrenten passieren, ärgerte sich aber maßlos darüber, als er erfuhr, dass diese ohnedies schon eine Runde zu viel gefahren waren. In Weng musste man dann abermals verlangsamen, weil der vor ihnen gestartete

Ossi Posch seinen Hundeknochen an einen Baum gelehnt hatte. Ausgefallene Zusatzscheinwerfer machten das Besteigen der Kaiserau Nord letztendlich auch nicht angenehmer. Die tadellose Leistung der beiden wurde mit einem 6. Platz in der Klasse Elch und weiteren wichtigen Punkten für den Elch-Cup belohnt.

Kurt Putz / Harry Auer
Mit der Kaltblechverformung in Weiz und dem technisch bedingten Ausfall im Mühlviertel, stand man doch etwas unter Druck ob einer Zielankunft. Ein sehr deutliches „don´t cut´“ an der Stelle, an welcher der Trainingselch vorläufig beinamputiert wurde, durfte genau so nicht fehlen, wie im Gesamten ein guter Schrieb! Eifrig und unerschrocken ging man zu Werke. Ging die Sache aber sicherlich und verständlicherweise trotzdem respektvoller an als die letzten Male. Kurt kaufte kurzfristig via Telefon aus Kreta ein Mietschiff aus der VRTT Flotte.


Kurt Putz / Harry Auer

Dieses weitere Schwedenrallyegerät ist nicht irgendeines, sondern eines der feinen Abteilung, nämlich das Exarbeitsgerät von Thomas Steinmayer. Die beiden fuhren eine brave Rallye, die hauptsächlich auf Durchkommen und Erfahrung sammeln ausgerichtet war. Einziges Aha-Erlebnis - ein Dreher in Treglwang an einer Stelle, wo man normalerweise nicht wenden kann. Da aber gegen die SP zu fahren verboten ist, mussten ca. 500m im Retourgang absolviert werden, sehr zum Gaudium der dort anwesenden Streckenposten. Zumal auch im Hinterkopf die Nennung bei der nächstwöchigen Leiben Rallye mitfuhr und alle verfügbaren Geräte des VRTT dort bereits im Einsatz sind. Kurt beließ es bei dem für ihn bereits üblichen Abmontieren eines vorderen Blinkers. Sie wurden somit 7. in der Klasse Elch und harren motiviert der Dinge bis nächste Woche in Leiben.


Martin Schenk / Andreas Chlada

Martin Schenk / Andreas Chlada.
Martin hatte mit der ARBÖ Rallye noch eine Rechnung offen - denkt man an das Vorjahr. Er und sein Co fuhren respektable Zeiten. Ein Dreher auf der ersten Kaiserauüberquerung endete mit dem Heck voran an einer Gott sei Dank vorhandenen Leitschiene. Der Elch war im hinteren Bereich von da an etwas onduliert. Schwerwiegender waren etwas später massive Zündaussetzer, die leider zur Aufgabe zwangen. Aber bis Leiben wird alles wieder gut!

Endstand Klasse Elch ARBÖ Rallye 2008:
1. Gschwandner / Jesacher Volvo 940 (VRTT)
2. Schögler / Drosg Volvo 240
3. Praschl / Michal Volvo 740
4. Stachl / Hadinger Volvo 740 (Service powerd by VRTT)
5. Wurm / Varga Volvo 940 (Service powerd by VRTT)
6. Pap / Mandl Volvo 940 (VRTT)
7. Putz / Auer Volvo 940 (VRTT)

Weitere Fotos dieser Veranstaltung:

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