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  • Tage des Donners zum Fünfundzwanzigsten
  • 6. & 7. Mai 2006 - Geburtstagsfeier mit Highlights für Jung & Alt
  • Weit über 10 000 Besucher wurden überhäuft mit brachial-technischen Superlativen

Der 6. Mai 2006 war für das Auto & Technik MUSEUM SINSHEIM ein besonderer Tag, denn vor 25 Jahren wurde das mittlerweile grösste private Museum Europas eröffnet.

Rund eine Million Besucher aus Deutschland und der ganzen Welt kommen jährlich um die mehr als 3.000 Exponate zu besichtigen.
Tage des Donners zum Fünfundzwanzigsten: Das Auto- und Technikmuseum beging am Wochenende sein Jubiläum absolut standesgemäß. Weit über 10 000 Besucher wurden überhäuft mit brachial-technischen Superlativen.

Nur „besonders“ reicht nicht: Mit diesem Augenmerk war man 25 Jahre lang gut gefahren, hatte Überschallflieger und Formel-Rennwägen, Panzer und Paris-Dakar-Vehikel, die weltgrößten Orgeln und den Lancia Stratos, Kampfbomber vom Meeresgrund, die „Blue Flame“ vom Salzsee, den künstlichen Muskel, Elvis‘ Spielzeuge und die Limousinen von Despoten und Kolonialherren nach Sinsheim geholt. Über die Jahre geschah das mit einer gewissen Selbstverständlichkeit und großer Kontinuität. Wie muss bei derartig vielen Steilvorlagen erst ein Jubiläum aussehen?

Ungefähr so: Zündaussetzer spotzten krachend hinaus aus freigeräumten Endtöpfen großvolumiger Treiblinge. Abenteuerliche Gefährte schossen umher – vom Kabinenroller mit Propeller-Antrieb über die „Böhmerland“-Motorräder mit Platz für bis zu vier Böhmerwäldler, hin zum Oldtimer-Projekt „Brutus“ mit 500 Pferdchen aus 46 Litern Luftschiff-Hubraum. Nun waren sie in Bewegung, waren laut, schräg, verwegen und herrlich „politisch unkorrekt.“ Im Schatten der Concorde tummelten sich Turbinen-Dragster und Lanz-Traktoren, verwegene Chopper-Umbauten, Militärgerät und archaisch-monumentale Oldtimer-Projekte mit Hunderten von Pferdestärken.

So waren von Anfang an die Fronten klar: Der Anspruch, die welt-spektakulärste Technikschau zu fabrizieren, war Programm. Ein dampfgetriebener „Steinbrecher“ der Jahrhundertwende empfing die Gäste martialisch, welche schon beim Betreten des Areals in staunende Orientierungslosigkeit hinein taumelten. Über ihnen hing die Gondel an einem 68-Meter Auslegerkran, der einst die Tupolew 144, dann die Concorde mit aufs Dach hievte. Für ein paar Groschen ging‘s trotz Wind hinauf zum Rundumblick in schwindelnde Höhen. Netter Aspekt, zudem beachtlich harmlos im ganzen Getöse: Der Erlös ging an die Lebenshilfe.

Leisetreter sind sie nicht, all diejenigen, die hier mit Museumschef Hermann Layher zur anarchischen Technik-Ode anstimmten. Dieser saß am Steuer seines „Dr. Maybach“, eines automobilen Wahnsinns in alptraumhaftem Schwarz, aus der Museums-Projektwerkstatt. Ein Mercedes-Fahrgestell von 1907 bekam ein Maybach-Agregat mit 19,5 Litern Hubraum und 300 PS bei nur 1200 Umdrehungen verpflanzt. „Fährt aus dem Stand Hundert“ verriet Hermann Layher und verschwand – mit einem Pedalkick wegkatapultiert.

Erst mit dem Musiker und Extremsportler Joey Kelly – Freund und Bruder des Museumschefs im Geiste – ward Layher dann wieder gesehen. Kelly war einer der Promi-Gäste beim Jubiläum und frisch gebackener Weltmeister in der Gaudi-Sportart Wok-Fahren, neben Rallyesport-Amazone Isolde Holderied und dem Fallschirm-Grenzgänger Felix Baumgartner. Dessen geplanter Sprung auf den Museums-Vorplatz wurde wegen heftiger Winde abgesagt, was angesichts des Programms auf mehreren Bühnen nicht weiter ins Gewicht fiel.

Am Rande gab‘s ein Wiedersehen mit den Schlüsselfiguren der Sinsheimer „ATM-Szene“ : So sah man Steilwand-Akrobat Freddy Kroetze mit seinen „Indian“-Motorrädern, Dragster-Legende Rico Antes, dem eine Wellenturbine als Antrieb dieses Mal nicht genug war, das Skydance-Akro-Team um das Sinsheimer Kunstflug-Ass Thomas Neudel bis hin zu Frieder Sam, Transport-Genie von Concorde und Tupolew, mit dem legendären Sattelzug.

Ohne Atempause endete die Jubiläums-Show am späten Sonntagabend.
Test: Tim Kegel / Rhein-Neckar-Zeitung
Fotos: Auto & Technik Museum Sinsheim

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