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  • Abschied von der Insel
  • Vertrag mit neuem polnischen Verein unterzeichnet

Die Nachricht kam überraschend: Speedwayprofi Martin Smolinski (23) wird in der kommenden Saison nicht mehr für seinen englischen Klub in der Elite League fahren. Drei Jahre war er für die Coventry Bees in Englands höchster Liga unterwegs – und das äußerst erfolgreich: alle drei Titel gewannen die Bees in der vergangenen Saison. Insgesamt stehen zwei Meistertitel und zahlreiche weitere Gewinne von diversen Championships in den vergangenen drei Jahren zu Buche, an denen der 23-jährige Olchinger maßgeblich beteiligt war. Jetzt kam für Martin Smolinski nur zwei Monate vor Saisonbeginn die unerwartete Absage vom Management, obwohl er schon eine grobe Zusage zu Jahresende in der Tasche hatte.

Kontakte nach England laufen weiter
Warum diese Entscheidung? „Never change a winning team“, lautet eigentlich ein Weisheit im Mannschaftssport. Avtar Shandu, der frühere Besitzer der Bees hatte vor einigen Jahre ein Team aus jungen Fahrern aufgebaut. „Seit 2005 haben wir so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Jede Woche waren in Coventry 5000 Fans im Stadion“, erzählt der Oberbayer. Doch dann setzte die British Speedway Assocation für die kommende Saison den Average von 40 auf 37 herunter. Das bedeutet: „Die Teams müssen aus schlechteren Fahrern bestehen.“ Daraufhin verkaufte Shandu an den neuen Besitzer Allen Trump. Da der junge Olchinger einen zu hohen, das heißt einen zu guten Durchschnitt fährt, passte er nicht mehr ins Team. Die Bees boten ihm zwar an, einen neuen Verein in der Elite League zu suchen, doch nach langem Für und Wider sprach sich Smolinskis Team schließlich gegen England aus. „Ich hätte beim neuen Verein bei null anfangen müssen, und das zwei Monate vor Saisonbeginn. Meine Mechaniker wären auch nicht zu einem anderen Verein mitgegangen“, begründet Smolinski die Entscheidung. Dennoch: „Die Kontakte zu England laufen weiterhin. Wenn sich ein Fahrer verletzt, bin ich die Nummer eins.“

Nachwuchsarbeit beim MSC Olching fördern
Er betrachtet die Entwicklung mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Ich habe es bedauert, dass ich nicht mehr für Coventry fahren darf, denn es waren drei tolle Jahre.“ Aber: „Auf der anderen Seite war England mit mehr als 40 Rennen im Jahr ziemlich stressig.“ Die Qualität der Elite League nehme zusehends ab, während in Deutschland Speedway auf dem aufsteigenden Ast sei. „Ich will mich in dieser Saison mehr auf den deutschen Speedwaysport konzentrieren, mehr Marketing betreiben und endlich wieder mehr für meine deutschen Fans da sein, die ich in den vergangen Jahren sehr vernachlässigt habe“, erklärt der amtierende Deutsche Meister und Deutsche Mannschaftsmeister mit dem MSC Olching. Außerdem will sich der 23-jährige mehr um die Nachwuchsarbeit bei seinem Heimatverein kümmern.

Unterwegs in Polen, Schweden und Dänemark

In der vergangenen Woche hat Smolinski in Polen in der ersten Liga einen Einjahresvertrag bei einem neuen Verein unterzeichnet: GTZ Grudziadz. „Ich bin sehr zufrieden. Der Verein ist bodenständig und sehr gut aufgestellt. Wir wollen auf jeden Fall in die Play-offs“, lautet Smolinskis erster Eindruck. In Schweden stehen die Verhandlungen mit Bajen Hammarby Stockholm kurz vor dem Abschluss, wo der Olchinger bereits im vergangenen Jahr erfolgreich unterwegs war. Auch hier sind die Ziele hoch gesteckt: „Wir wollen ins Finale der Play-offs kommen.“ In Dänemark wird der ehrgeizige Oberbayer weiterhin zu sehen sein, so dass mindestens wieder 50 Rennen in der kommenden Saison anstehen. Und wer „Magic Martin“ kennt, der weiß: Er gibt überall 110 Prozent, wo er fährt.
Text: Carolin Kober

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