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Christof Brass und Dirk Lubecki haben die "2. Marathonrally Grand Erg" Ende vergangener Woche mit ihrem langen Land Rover Defender 110 für sich entscheiden können. An zweiter Stelle kam Vorjahressieger Frank Henning mit Beifahrer und Ex-SSRT Präsident Ulrich Leardi und einem kurzen Toyota Landcruiser über die Ziellinie, gefolgt von Gerald Jacoby und Axel Untersteller im Schreck-Mitsubishi Pajero auf Platz 3....
In der Lkw-Kategorie siegte als einzig verbliebener Truck der MAN Kat 4x4 von Eric und Daniel Boecken sowie Michael Werner, nachdem Klaus Malzer und Christine Hartwig (Mercedes Unimog) sich mit grossem Engagement um havarierte Fahrzeuge kümmerten, somit aus der Wertung fielen und sogar mit einem anderen Schiff einen Tag später als die restlichen Teilnehmer Tunesien verliessen.

Für Amateur-Verhältnisse sehr knapp entwickelten sich die Endzeiten: Mit nur 23 Minuten Vorspung nach knapp 2.300 Kilometern gewannen Brass/Lubecki die Rally, bei der das Teilnehmerfeld durch die Königsetappe (siehe Extrabericht) nocheinmal kräftig gemixt wurde.

Der Vorjahressieger Frank Henning setzte in diesem Jahr auf einen neuwertigen, kurzen Toyota Landcruiser - und schenkte dem blauen Flitzer nichts. Äusserlich serienmässig, werkelte hinter den Rädern ein Fox-Rallyfahrwerk. Mit jedem Tag fehlten dem Fahrzeug einige Teile mehr - so lösten sich nach und nach die Stossstangen und die Seitenverkleidungen. Auch das Fahrwerk sollte es kräftig erwischen: Eine Aufhängung brach, und so bastelte sich das Team flugs eine neue - nach afrikanischer Art. Die hätte dem deutschen TÜV sicher Kopfschmerzen bereitet, aber sie hielt und brachte die beiden Insassen sicher ins Ziel.

Die vorletzte Etappe, ein Rundkurs um die Oasenstadt Douz, hatte es nochmals in sich. Nachdem alle (!) Teilnehmer auf der grossen Königsetappe in den Dünen campieren mussten, wurde der Start nach hinten verschoben. Es wurde so knapp, das einige Teilnehmer quasi direkt aus der vierten in die fünfte Etappe starteten.

Die fast 66 Kilometer weichen und gemeinen Dünen lagen anscheinend dem Österreichischen Vater-Sohn Duo Wilhelm und Bernhard Bäcker: Mit etwas über vier Stunden Vorsprung fuhren beide hier mit ihrem mittlerweile ziemlich krummen Mitsubishi Pajero ihren einzigen Tagessieg ein. Kein Wunder, ist Bäcker doch "Stammkunde" der Rally El Chott, die sich alljährlich zu grossen Teilen in diesem Gebiet abspielt.

Das die vorletzte Etappe kein Zuckerschlecken war, bewiesen zudem zwei letzte Ausfälle. Der Toyota Landcruiser von Hans-Joachim Prykop und Ulrich Widmer, genannt "Die Gentleman", wollte mitten im Sand nicht mehr und musste vom Berge-MAN von Thomas Czölder und Holger Thome aufwändig zuerst aus den Dünen nach Douz - und dann in einem Zug direkt nach Tunis gebracht werden, um noch rechtzeitig die Fähre zu erreichen.

Mehr Pech hatten Volker Jacoby und sein tunesischer Beifahrer Faouzi Ben Ameur. Ihr nach FIA-Standart aufgebauter Land Rover Defender 110 blieb ebenfalls in den Dünen stecken, konnte aber trotz vereinten Kräften des Berge-MAN sowie des Unimogs von Klaus Malzer und Christine Hartwig nicht mehr geborgen werden - zu tief klemmte der Renner an einer ungünstigen Stelle im Sand. Der Berge-MAN brach aufgrund der drängenden Rückreise ab, die Unimog-Crew entschied sich, bei dem Land Rover zu bleiben und erst einen Tag später das Land zu verlassen. Jacoby und Ben Ameur hatten es zum Glück nicht so eilig - beide leben in Tunesien und bargen das Fahrzeug mit Hilfe eines regionales Service am vergangenen Sonntag aus den Dünen.

Die letzte Etappe bot dann zum Abschluss nochmal etwas für´s Auge, durch ein Gebirge ging es einige Kilometer eingebettet in die Überführungsfahrt zurück in den Norden - nicht wirklich spannend, aber wunderschön. Hier durften "die Schnellen" sich nochmals richtig austoben. Schliesslich gewannen Gerald Jacoby und Axel Untersteller die Etappe vor dem zweiten Mitsubishi von Roland und Ulrich Jäger sowie den Gesamtsiegern Brass/Lubecki im Land Rover.
Autor: Marathonrallye.com

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