Facebook
  • Zum Finale zieht es die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) auch in diesem Jahr in das anerkannte deutsche Offroad-Rallye-Paradies.
Zum Finale zieht es die DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) auch in diesem Jahr in das anerkannte deutsche Offroad-Rallye-Paradies. Die ADMV Lausitz-Rallye (17. – 18. Oktober) wird als sechster Saisonlauf im Braunkohletagebau der Lausitz rund um Boxberg ausgetragen. Dabei setzen die meisten Teams vor allem auf eines: den puren Spaß am losen Untergrund. Diesmal allerdings mit gewissen Einschränkungen, denn bei der ADMV Lausitz-Rallye entscheidet sich, welcher der Favoriten sich schließlich die Meisterkrone aufsetzen darf. Hermann Gaßner (Surheim / Mitsubishi) und Sandro Wallenwein (Stuttgart / Subaru Impreza STI) sind die einzig verbliebenen Piloten im Fight um die Meisterschaft, und beide wollen den Titel unbedingt haben. Informationen rund um die Veranstaltung sind im Internet unter www.rrc-lausitz.de zu finden. Alles Wichtige zur DRM gibt es außerdem unter www.rallye-dm.de.

Der Urbayer Gaßner dürfte beste Erinnerungen an die Lausitz haben, schließlich hat er hier im vergangenen Jahr die Meisterschaft geholt. Diesmal hat er die Chance, den Titel mit Co-Pilot Siggi Schrankl zu verteidigen. Beide führen im Mitsubishi Lancer die Tabelle deutlich an. Doch einen Ausfall können sie sich auch bei einem Vorsprung von 17 Punkten nicht leisten. „Mir wäre es lieber, die Meisterschaft hätte sich schon im Saarland entschieden, und ich könnte in der Lausitz endlich einmal ohne taktische Zwänge fahren“, erklärt der dreifache DRM-Champion. „So braucht’s jetzt ein deutlich stärkeres Nervenkostüm als sonst. Denn schließlich geht es um die berühmte Wurst.“ Einzig der Stuttgarter Sandro Wallenwein und sein österreichischer Co-Pilot Pauli Zeitlhofer können den bayerischen Evo-Express noch abfangen. Die Bayern müssen mindestens 14 zusätzliche Punkte einfahren, damit sie selbst bei einem Sieg von Wallenwein nachher ganz oben auf dem Meisterschafts-Podest stehen. „Ich will die Meisterschaft“, stellt Gaßner klar. „deshalb werde ich auch nicht auf Angriff fahren sondern versuche einen Mittelweg zu finden. Damit müssten unser Auto und auch unsere Nerven zu schonen sein.“

Einen anderen Ansatz hat Sandro Wallenwein. „Ich brauche mir keinen Kopf zu machen, ich kann einfach voll angasen und alles geben.“ Selbst bei einem Ausfall ist dem Schwaben, der zum Finale wieder auf seinen Subaru Impreza zurückgreifen kann, der Vize-Titel nicht mehr zu nehmen. „Ich kann also, egal was passiert, nur gewinnen. Der zweite Platz ist schon jetzt mein bestes DRMResultat, ein tolles Ergebnis für das gesamte Team und meine Familie.“ Im vergangenen Jahr strauchelte Wallenwein schon in der Lausitzer Auftaktprüfung, als der Subaru-Motor seine Mitarbeit verweigerte und den möglichen Vize-Titel kostete. „Ich bin zwar hier schon zwei Mal ausgefallen und habe wesentlich weniger Erfahrung als Hermann, aber es ist noch alles drin. Im vergangenen Jahr veränderte sich alles zu unseren Ungunsten, vielleicht geht es ja diesmal umgekehrt.“

Kahle: „Die Lausitz-Rallye wird ein großes Abenteuer“
Hinter den beiden Tabellenführenden geht es zwar nicht um nichts mehr – aber eben auch nicht mehr um den Titel. Und so hat sich der versammelte Rest der wilden DRM-Truppe fest vorgenommen, im wohl größten Sandkasten der Rallyewelt sich selbst und den Zuschauern eine Menge Spaß zu bereiten. So etwa das Team in der Meisterschaft, auf das der Begriff „Gesamtdeutsch“ wie auf kein anderes passt: Mit Matthias Kahle fährt ein gebürtiger Görlitzer, der in Köln wohnt, mit einem Co-Piloten aus Hamburg, der aus dem hessischen Marburg stammt. Das alles kombiniert mit einem schwäbischen Sportwagen ergibt ein „Gesamtkunstwerk“, das zu den schnellsten Teams der Meisterschaft gehört. „Die Lausitz-Rallye wird sicherlich ein großes Abenteuer und hoffentlich eine tolle Show“, grinst Kahle schon vor dem Start vor lauter Vorfreude. „Wir werden garantiert viel Spaß haben und wollen allen zeigen, dass man mit dem Porsche auch auf Schotter fahren kann.“ Verschmitzt fügt er hinzu: „Früher ging das doch auch ohne Allrad.“ Der mit sechs Meistertiteln erfolgreichste Pilot der DRMHistorie bleibt bei der Einschätzung seiner Chancen allerdings realistisch: „Im Hecktriebler haben wir gegen die Allradler auf Schotter natürlich keine Chance, da müssten schon die Kuppen entfernt und die Kurven alle begradigt werden.“ Da es für den 911 GT3 keine passenden Schotterräder gibt, weicht Kahle auf Winterreifen aus, „aber in die Top-Ten möchte ich schon fahren.“ Wer den Lausitzer kennt, der weiß, dass er seinen Blick insgeheim sicherlich auch auf die Platzierungen etwas weiter nach vorne gerichtet hat.

Corazza freut sich „schon das ganze Jahr“

Im Wettbewerb auf der Suche nach dem Piloten mit dem breitesten Grinsen hat Peter Corazza berechtigte Chancen, Kahle Platz eins streitig zu machen. „Schotter, das ist das Beste, was einem Rallyefahrer passieren kann,“ strahlt der DRM-Dritte. „Ich freue mich schon das ganze Jahr auf die Lausitz-Rallye.“ Für ihn geht beim Finale ein Jahr mit Höhen und Tiefen zu Ende. Neben dem Sieg bei der Sachsen-Rallye musste er in Hessen und in der Eifel auch einige Rückschläge hinnehmen. „Ich darf gar nicht daran denken, was in diesem Jahr sonst alles möglich gewesen wäre.“ Vor der Lausitz liegt er auf dem dritten Platz, den er auch unbedingt halten möchte. „Nach vorne geht nichts mehr, aber ich hab mir dennoch einiges vorgenommen.“ Einen Teil seiner Taktik verrät der Quertreiber vorab, „ich möchte mir die Lausitz aus dem Seitenfenster anschauen…“

Starke Youngster wurden zum Renault-Test gebeten
Apropos Grinsen: Das bekommt derzeit auch 21-jährige Christian Riedemann nicht aus dem Gesicht, fuhr er doch im klitzekleinen Suzuki Ignis unauffällig aber immer schnell in die Punkte und rangiert vor dem Finale auf dem vierten Meisterschafts-Platz. Der gleichaltrige Mark Wallenwein liegt im Citroën C2R2 auf Rang zehn und der 23-jährige Felix Herbold hat sich im Swift auf Platz acht eingenistet. Kein Wunder, dass DMSB und ADAC das Trio der DRM-Youngster zur Nachwuchssichtung einluden. Bei der überzeugten sie derart, dass sie am Montag vor der Lausitz Rallye noch einen wichtigen Termin hatten. Sie wurden von Renault eingeladen, um unmittelbar nach dem Zieleinlauf beim WM-Lauf in Korsika den neuen Clio R3 zu testen. Für sie könnte es also eng werden in der Lausitz, wenn Sie versuchen, mit dem überbreiten Grinsen wieder in die kleinen Suzuki bzw. Citroën einzusteigen.

Abschlusstest vor FIA-Nachwuchssichtung
Hermann Gaßner junior hat nach der Lausitz einen wichtigen Termin. Der 19-Jährige wird vom DMSB als deutscher Vertreter zum großen FIA-Nachwuchs- Wettbewerb des Reifenherstellers Pirelli Ende Oktober in Österreich entsendet. Er hat dort die Chance, sich in einem Feld mit Vertretern aus 19 Nationen für eines der Cockpits zu qualifizieren, das der Alleinausrüster der Rallye-WM in der Saison 2009 vergibt. Das so zusammengestellte Nachwuchsteam in der Produktionswagen-WM (P-WRC) soll in Zukunft zu einem Sprungbrett für die besten internationalen Talente werden. Somit ist die Lausitz-Rallye für Gaßner junior vor der Sichtung quasi ein letzter Schotter-Test, bei dem er zum Saisonabschluss mit einer offensiven Taktik noch ein paar DRM-Punkte sammeln und sich in der Gesamtwertung verbessern will.

Der Zeitplan
1. ETAPPE: FREITAG, 17. Oktober 2008
1. Fahrzeug ZK / WP Ort / Beschreibung WP-km Verb.-km
16.15 Uhr ZK 0 Start (Boxberg)
16.35 Uhr ZK 1 Reichwalde 10,23 km
16.38 Uhr WP 1 Reichwalde 21,53 km
17.28 Uhr ZK 1A Regrouping EIN – Weißwasser 28,01 km
17.43 Uhr ZK 1B Regrouping AUS / Service EIN – Weißwasser
18.03 Uhr ZK 1C Service AUS – Weißwasser
18.33 Uhr ZK 2 Reichwalde 29,83 km
18.36 Uhr WP 2 Reichwalde 21,53 km
19.31 Uhr ZK 2A Service EIN – Weißwasser 28,01 km
20.16 Uhr ZK 2B Service AUS / Parc Fermé EIN – Weißwasser
Summen Freitag 43,06 km 96,08 km

2. ETAPPE: SAMSTAG, 18. SEPTEMBER 2008
1. Fahrzeug ZK / WP Ort / Beschreibung WP-km Verb.-km
08.15 Uhr ZK 2C Parc Fermé AUS / Service EIN – Weißwasser
08.25 Uhr ZK 2D Service AUS – Weißwasser
08.40 Uhr ZK 3 Nochten 11,14 km
08.43 Uhr WP 3 Nochten – Sprey 14,86 km
09.08 Uhr ZK 4 Mulkwitz 5,46 km
09.11 Uhr WP 4 Mulkwitz – Spreestraße 13,14 km
09.51 Uhr ZK 4A Regrouping EIN – Weißwasser 26,63 km
10.21 Uhr ZK 4B Regrouping AUS / Service EIN – Weißwasser
10.41 Uhr ZK 4C Service AUS – Weißwasser
11.01 Uhr ZK 5 Nochten 11,14 km
11.04 Uhr WP 5 Nochten – Sprey 14,86 km
11.29 Uhr ZK 6 Mulkwitz 5,46 km
11.32 Uhr WP6 Mulkwitz – Spreestraße 13,14 km
12.12 Uhr ZK 7 Klitten 20,15 km
12.15 Uhr WP 7 Rundkurs Klitten – Uhyst 11,02 km
12.55 Uhr ZK 7A Regrouping EIN – Weißwasser 27,98 km
14.10 Uhr ZK 7B Regrouping AUS / Service EIN – Weißwasser
14.30 Uhr ZK 7C Service AUS – Weißwasser
15.00 Uhr ZK 8 Mühlrose 17,55 km
15.03 Uhr WP 8 Mühlrose – Weißwasser 20,13 km
15.38 Uhr ZK 8A Regrouping EIN – Weißwasser 4,59 km
16.13 Uhr ZK 8B Regrouping AUS / Service EIN – Weißwasser
16.33 Uhr ZK 8C Service AUS – Weißwasser
17.03 Uhr ZK 9 Mühlrose 17,55 km
17.06 Uhr WP 9 Mühlrose – Weißwasser 20,13 km
17.41 Uhr ZK 9A Service EIN – Weißwasser 4,59 km
17.51 Uhr ZK 9B Service AUS / ZIEL – Weißwasser
18.01 Uhr ZK 9C Parc Fermé EIN – Weißwasser
Summen Samstag 107,28 km 152,24 km
Gesamtsummen Rallye 150,34 km 248,32 km

Copyright © 1998 - 2024 Agentur Autosport.at 
Der Inhalt dieser Seite mit allen Unterseiten unterliegt, soweit nicht anders vermerkt, dem Copyright der Agentur Autosport.at. Texte, Bilder, Grafiken sowie alle weiteren Inhalte dieser Seite dürfen, weder im Ganzen noch teilweise, ohne unsere vorherige schriftliche Zustimmung vervielfältigt, verändert, weitergeleitet, lizenziert oder veröffentlicht werden.


Impressum - Datenschutz - Cookie Policy

Zum Seitenanfang