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Juju Noda & Benjamin Berta mit Einsätzen vor Hockenheim, Comebacks für Christian Wachter und 20 Jahre nach seinem Meistertitel für Dario Romanini

Nach zwei sehr interessanten Rennläufen in Spa haben sich die Teilnehmer des Drexler Formel Cups am vorletzten Sonntag wieder in alle Richtungen auf Heimreise begeben. 37 Piloten aus 13 Nationen werden sich, bis auf wenige Ausnahmen, noch lange an dieses Wochenende erinnern.

Und sich vielleicht auch wundern über den Rückstand auf die "Königin der Ardennen" - so titelten die Kollegen der italienischen Autosprint über Juju Noda. Wir berichteten darüber bereits in unserem Rückblick auf den Drexler Automotive Formel Cup Spa 2023 Im ersten gezeiteten freien Training auf der belgischen Formel-1 Strecke nagelte die 17-jährige Japanerin eine 2:14.634 in den Asphalt. Die absolute schnellste Runde welche von über 600 Piloten mit 453 Rennwagen im Rahmen der Spa Summer Classic an 4 Tagen absolviert wurde. Die Strecke wurde im Laufe des Wochenendes durch die Ausdünstungen der historischen Fahrzeuge, aber auch durch die immer weiter steigenden Temperaturen, dann deutlich langsamer.

Mit ihrem Doppelsieg stieg Noda, die die Läufe 5 & 6 in Ungarn - wie wir im Weiteren Verlauf noch schildern  - auslassen mußte, in der Wertung des Drexler Automotive Formel 3 Cups auf den 3. Platz vor. Serienmeister Sandro Zeller hat inzwischen nur mehr 13 Punkte Vorsprung auf Noda. Sein Doppelsieg auf dem Hungaroring brachte wegen geringer Starteranzahl lediglich halbe Punkte in die Wertung. 41 Punkte vor ihm steht Benjamin Berta an der Spitze der aktuellen Tabelle. Konstant gute Plazierungen und 5 Laufsiege ergeben 189 Punkte, der Titelgewinn rückt immer mehr in Reichweite, insgesamt 6 Läufe werden noch ausgezragen.

In Hockenheim kommt es am 28./29.7. zum erneuten Aufeinandertreffen der "großen Drei" im Drexler Automotive Formel Cup 2023, für Berta und Noda stehen vorher noch weitere Rennen an. romaniniFormel 3 Comeback für Dario Romanini, Rennwagen-Staatsmeister 2003. - Foto: Formel3guide.com

Am 22./23.7. startet Benjamin Berta im kroatischen Grobnik in der FIA Central Europa Meisterschaft. Drexler Automotive Formel Cup Organisator Franz Wöss betreut mit seinem Team neben dem 20-jährigen Ungarn mit Luca Iannaccone und Dario Romanini insgesamt 3 Piloten. Während Luca Iannaccone seine Heimat schon lange im Franz Wöss Racing Team gefunden hat, ist der Name Dario Romanini schon vor 20 Jahren mit Franz Wöss verbunden. 2001 siegte Romanini für das österreichische Team im Austria Formel 3 Cup vor dem heutigen Teamchef Roman Hoffmann. In der Trophy war Iannaccone erfolgreich mit Wöss als Teamchef. Romanini konnte seinen Cup-Sieg 2003 (Foto oben links: "Germann 500", Lausitzring; 09.-11. Mai 2003, Recaro Formel 3 Cup - Quelle: Formel3Guide.com / Sportbild Redaktion G. & H. Müller) wiederholen und wurde Rennwagen Staatsmeister der Republik Österreich. Es folgten 2 Jahre in Frankeich und England in den F3-Meisterschaften, ab 2005 bevorzugte er Autos mit Dach. Ein weiteres Highlight seiner bis 2014 dauernden Karriere im GT-Serien wie der FIA GT Meisterschaft dürfte der GP der Superstars Series 2010 in Imola gewesen sein, Gegner Größen wie Johmmy Herbert oder Gianni Morbidelli. In seinem BMW 550i E60 kämpfte er sich von P23 auf P 14, im zweiten Rennen sogar auf P12 vor.

Die Rennen im kroatischen Grobnik / Rijeka zählen neben der Europameisterschaft auch für die österreichische Rennwagenmeisterschaft. In dieser führt ebenfalls Berta vor Zeller. Der Schweizer wird in Kroatien nicht am Start sein, dies hat er uns heute in einem kurzen Telefonat mitgeteilt. In Zeiten des Internets sind wir bezüglich der Zonen-Meisterschaft, immerhin geht es um den Titel eines Europameisters, leider immer mehr auf das Telefon angewiesen. Seitens der FIA CEZ Organisation wird die Formel 3 seit einiger Zeit doch sehr stiefmütterlich behandelt. So finden sich 2 Tage vor Beginn der Veranstaltung weder Startlisten oder aktuelle Ergebnisse auf der Homepage, und auch ein Zeitplan ist noch nicht publiziert.

Stattdessen wird etwas sehr augenscheinlich versucht eine neue Formel 4 Serie zu etablieren. Bereits vor 3 Jahren angekündigt, wechselte diese zwischenzeitlich mehrmals den Namen, und brachte dieses Jahr die ersten Läufe zur Austragung. Nach 6 Rennen verzeichnete man 10 Starter, wobei lediglich 6 Piloten bei allen Rennen starteten. Auch wenn die publizierten Kosten etwas unter denen des Drexler Formel Cups liegen, der Lerneffekt bei ausbleibender Konkurrenz dürfte eher gering für die jungen Fahrer sein. Mit Christian Wachter feiert der uns aus dem Drexler Automotive Formel Cup bekannte Pilot mit inzwischen 21 Jahren ein Comeback nach längerer Rennpause. Christian Wachter agierte zuletzt bei der 5. Runde des Drexler Cups als Instruktor für den Kanadier Victor Smialek. Diese Kombination wird in Hockenheim eine Fortsetzung finden.

AD4 4104Juju Noda: Nach dem Doppelsieg im Drexler Formel Cup Spa steht sie vor Hockenheim auch in Paul Ricard im Fokus der internatioanlen Medien - Foto: Speedlight Agency / Agentur Autosport.atVor dem Ausflug in das badische Hockenheim, auf die ehemalige F1-Strecke im Bundesland Baden Württemberg, wartet auf Juju Noda hingegen am kommenden Wochenende eine weitere Herausforderung: Auf der französischen Formel 1 Strecke Paul Ricard werden die Läufe 10-12 der Euro Formula Open ausgetragen. In dieser Serie kam Juju Noda nach technischen Schwierigkeiten zum Saisonstart in Portimao und Spa-Francorchamps zuletzt auf dem Hungaroring so richtig in Schwung, erkämpfte sich einen Podiumsplatz, und fiel im letzten von 3 Rennen in der letzten Runde im Kampf um den Gesamtsieg nach leichter Kollision mit dem späteren Sieger Josh Mason noch auf P9 zurück. Bei diesen Rennen startete erstmals auch Kontrahent Benjamin Berta, wurde von Noda jedoch deutlich distanziert. Die Japanerin führt vor den 3 Rennen in Paul Ricard die Rookie-Wertung an, im Gesamtklassement kann sich der derzeitige 6. Platz sehen lassen. Dabei darf nicht vergessen werden daß Noda Racing als Privatteam in der für sie neuen Serie gegen sehr erfahrene Teams antritt. Der Highspeed auf den langen Geraden in Frankreich könnte dort einen ersten Sieg verhindern, am Talent hegen wir keinen Zweifel. Die Wege von Juju Noda und dem Drexler Formel Cup werden sich in absehbarer Zeit trennen, der logische Schritt in ihrer weiteren Entwicklung.

Hockenheimring: Der Drexler Automotive Formel Cup (vormals: Austria Formel 3 Cup) beendete seine Premierensaison am 11.10.1992 auf dem damals einzigen Formel-1 Kurs in Deutschland. Die Läufe 14 & 15 im Rahmen des DMV-Preises von Hockenheim waren gleichzeitig auch die Final-Läufe der deutschen Formel 3 Meisterschaft. Pedro Lamy (Reynard 923 Opel) vor Marco Werner (Ralt RT36 Opel) und Sascha Maaßen (Ralt RT36 Volkswagen) lauteten die Top-3 im deutschen Championat 1992. Der Portugiese Pedro Lamy sicherte sich vor dem Österreicher Philipp Peter den letzten Sieg der Saisonwurde somit auch erster Austria Formel 3 Cup Meister. Auf dem zweiten Platz seinerzeit ein gewisser Franz Wöss gefolgt von Josef Neuhauser. Einhundert Jahre 24 h von Le Mans Eröffnungsfeier 23Unbedingt ansehen: 100 Jahre Le Mans im Technik Museum Sinsheim
Foto: Technik Museum Sinsheim


Wie auch immer das nächste Wochenende ausgeht, wir auf jeden Fall den ersten Doppelsieg von Juju Noda im Drexler Automotive Formel Cup nicht vergessen. Auf der belgischen Ardennen-Achterbahn war ein japanisches Fernsehteam 3 Tage vor Ort, eine 30-minütige Fernsehdokumentation über Juju Noda kommt Mitte September zur Ausstrahlung. Wir werden unsere Leser darüber informieren wenn die englische Version verfügbar ist. Die Vorfreude ist schon sehr groß. Wie wir von Hideki Noda erfahren haben lautet der Titel dieser TV-Serie "Guttto Chikyubin" - frei übersetzt "Gutes vom Planeten Erde".

International werden wie Spa auch die zwei Läufe in Hockenheim, derzeit finden sich Piloten aus 8 Nationen auf der Nennliste. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung sind für Samstag auf der Facebook-Seite des Cups  angekündigt. Am Dienstag folgt ein weiterer Vorbericht.

Da Hockenheim für die Teilnehmer ein eher sehr komprimiertes Wochenende ist - 5 Sessions in 2 Tagen - bleibt den Teams ausreichend Zeit für einen Besuch des Technik Museums in Sinsheim. Dort läuft mindestens bis Ende des Jahres noch die von uns bereits vorgestellte Sonderausstellung "100 Jahre Le Mans"  mit wechselnden Fahrzeugen. Insgesamt warten permanent nach Dekaden ausgestellt 35 Langstrecken-Boliden auf die Besucher. Das Museum ist täglich von 9:00 bis 18:00, am Wochenende bis 19:00 geöffnet. In Sachen Technik ist Sinsheim das europäische Aushängeschild und auch für unsere Redaktionsmitglieder immer einen Besuch wert.

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