- Dubai 2008 – vor dem 24h – Wüstenrittauf den Wüstencircuit
- Jürgen Benders „Doktorarbeit Dubai“
Am 7. Januar fliegen Jürgen Bender und seine Team-CM-Crew von Frankfurt ab in Richtung Dubai. Dort beginnt am 8. Januar für beide Mannschaftsteile aus Bratislava und Karlsruhe der wohl entscheidende Teil der Vorbereitun-gen auf das 24h-Rennen. Die Porschecrew, die 5. aus einer Liste von weit über 100 Bewerbern, richtet ihre Boxe ein. Nichts darf dabei dem Zufall überlassen bleiben. „Jedes mögliche Ersatzteil muss griffbereit liegen. Dazu die Betriebsstoffe und alle Werkzeuge“, so der Neckarsulmer Ingenieur.
Benders Spezialaufgabe zwischen den Fahrstints sind die Reifen. Als hoch-geschätzter Spezialist trifft er die Vorauswahl für alle 4 Fahrer der Crew. Alle denkbaren Mischungen müssen rechtzeitig aufgezogen, mit dem richtigen Druck versehen, ausgewuchtet und vorgewärmt im vorderen Teil der Box gestapelt sein. „Das ist ja mittlerweile aufwendig wie in der F1 oder in Le Mans. Wir haben die genauen Arbeitsinhalte jedes Boxenstopps zeitlich genau definiert. Dazu noch alle erdenklichen Alternativen.
Bender in Dubai 07
Was schief gehen würde kostet Zeit bzw. am Ende gefahrene Rundenanzahlen und Ergebnis-plätze. Zusätzlich müssen wir unsere direkten Gegner genau im Auge haben. Machen sie Fehler, können ggf. auch wir Verlustzeiten verkraften“, so Bender nachdenklich. Neben dem Neckarsulmer Toppiloten gehen Martin Dechent aus Karlsruhe, Miroslav Konopka aus Bratislava und der aus Palm Beach (USA) hinzu gestoßene Jim Michaelian in Dubai als Crew an den Start.
Der eingesetzte Porsche 996 RS verfügt über einen 3,6L Motor und 480 PS. In Bratislava unter Leitung von Miroslav Konopka, speziell für Dubai aufgebaut, verfügt der Wagen über jede Menge Spezialteile. Und diese Teile kommen zu 90% aus Österreich. Dort, quasi vor der Haustür hat das Team seine Quellen. Die 4 Mittvierziger aus Deutschland, der Slowakei und den USA sind gut gerüstet. „Aber ohne die immer unverzichtbare Portion Glück…“, Bender zwinkert mit dem Auge. Glück braucht man, mit Pech geht eben nichts. In den Jahren 2006 und 2007 ging Dipl. Ing. Jürgen Bender aus Neckarsulm in der Golfregion gemeinsam mit dem Karlsruher CM-Chef Martin Dechent in Dubai an den Start. „Die „24h“ dort sind in den letzten Jahren weltweit für GT’s DIE SAISONERÖFFNUNG auf der Rundstrecke schlechthin geworden“, so Bender. Und seine Crew hatte in Dubai bislang richtig Erfolg. Mit 2 zu-sätzlichen Gastfahrern (Wallenborn, Hackl) baute man ein ausgeklügeltes System auf, das die eigene Porschemannschaft am Ende jeweils in Schlag-distanz zur werksunterstützten Spitze brachte. Gesamtrang 4 war 2006 ein Topeinstand am Golf.
„Bei den Rundenzeiten entscheiden dort nicht die letz-ten Sekundenbruchteile.
Im Glutofen der Wüste von Dubai ist Gleichmäßig-keit gefragt.
Und man sollte möglichst keinen einzigen auch noch so kleinen Fahrfehler
machen. Fehlerfreiheit ist dort der Schlüssel zum Erfolg“, so Bender
heute. Eine Wahre Doktorarbeit also für den engagierten Techniker und
Fahrer. „GT-Sport-XXL wenn man so will“, meinte Bender 5 Tage
vor der Abreise nach Dubai. Und es gab kurzfristig sogar noch einen besonderen
Grund zur Freude. Gelang es dem Neckarsulmer Automobilrennsportler für
den 3. Start in Dubai einige Förderer zu finden. Unser Vorhabens „Dubai-08“
stehen seit Weihnachten „Gewehr bei Fuß“, wie man es so
schön formu-liert“. Das Deutsche Team CM-Racing hat sich für
2008 mit dem Autoracing Club aus Bratislava zusammengeschlossen. Team CM und
die Crew aus Bratislava schnitten in den vergangenen Jahren beide sehr erfolgreich
ab. „Also haben wir versucht nun unsere Kräfte zu bündeln,
um 2008 gegen die quantitativ und qualitativ weiter ansteigende int. Konkurrenz
noch perfekter aufgestellt zu sein“, so Bender lächelnd. Und persönlich
hat er sich über den Jahreswechsel in Tirol (Ischgl) erholt. „Gemütlich
mit Freunden. Abschalten im Schnee vor der Langstreckentortur in der Wüste,
sonst nichts“, so der bekennende Österreich-Wintersportfan aus
Süddeutschland.
Nicht nur die Freunde seines heimischen Motorsport Clubs, des MCH in Heil-bronn,
sondern alle Rennsportfans der Region werden dem bei Langstrek-kenteams gefragten
Neckarsulmer ganz sicher Erfolg wünschen. „Daumen drücken
ist da natürlich selbstverständlich“, so Förderer Dr.
Pommer strah-lend. Und wie geht es 2008 dann weiter? Den 100 Meilen-Titel
verteidigen und in der terminlich dazu gut passenden DMV-Tourenwagen-Challenge
auf Titeljagt gehen. „Jürgen hat das Zeugt zum Titelgewinn in der
Challenge“, so der Vater der Serie Gerd Hoffmann aus Saarbrücken
überzeugt. HTS