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POSITIVE SAISONBILANZ TROTZ UNGLÜCKLICHEM FINALE
Die erste Motorsport-Saison des Racing-Rookies 2004 ist wie im Flug vergangen, Patrick Winter darf zufrieden sein, auch wenn es das unglückliche Final-Wochenende vielleicht anders aussehen lässt. Blickt man zurück, so hat der Schlierbacher mehrmals sein Talent unter Beweis gestellt, zuletzt wurde der Ford Fiesta ST Pilot unter seinem Wert geschlagen.
„Vor Beginn der Saison hat man mir erzählt, dass die Leistungs-Dichte im Fiesta ST Cup immens hoch sei und ein Platz unter den Top-20 bei mehr als 35 Startern für einen Neuling bereits ein gutes Ergebnis wäre“, so der Youngster. Doch Patrick Winter legte die Latte gleich beim ersten Rennen seines Lebens deutlich höher, mit Platz zehn hatte niemand gerechnet: „Das war wirklich toll, im zweiten Rennen habe ich es sogar auf Platz neun geschafft. Von da an wusste ich, dass mein Ziel zumindest die Top-Ten sind.“

Wenig später folgte dann ein Saisonhighlight, der Ritt auf der berühmt-berüchtigten Nordschleife des Nürburgrings ist besonders für einen Newcomer eine riesige Herausforderung, warten doch auf 25,359 Kilometern nicht weniger als 33 Links- und 40 Rechts-Kurven auf die Piloten. Zu allem Überfluss regnete es im Rennen und dann ging auch noch die Servolenkung kaputt. Trotzdem wurde der Oberösterreicher Neunter: „Da war ich schon sehr stolz, denn bisher kannte ich die Nordschleife nur von der Playstation.“

In Hockenheim sollte es neuerlich regnen, Bedingungen wie der Ford-Pilot sie liebt. Aufgrund der Matura musste Winter das Qualifying auslassen und so am Ende des Feldes starten. An jenem Wochenende sollte er mehr Konkurrenten überholen als dies andere Fahrer während einer gesamten Saison tun. Im ersten Rennen arbeitete sich Patrick auf Platz 19 nach vorne, im zweiten verpatzte er den Start. Dabei fiel er von 19 auf 33 zurück um sich im Verlauf des Rennens bis auf Rang 11 (!) nach vorne zu arbeiten.

Der Sachsenring sah Patrick dann auf dem guten sechsten Startplatz, nach einem Verbremser reichte es allerdings nur für Rang 18. Im zweiten Heat fuhr Patrick einmal mehr deutlich nach vorne und wurde schließlich noch Neunter.

Der nächste Schauplatz war Assen, dort sollte Patrick das beste Ergebnis der Saison einfahren. Nach einem starken Qualifying und Startplatz vier konnte Winter die Position halten und auch ins Ziel fahren. Was zunächst nach einem vierten Rang aussah, wurde schließlich ein Zweiter, denn die beiden Erstplatzierten wurden wegen Überholens unter gelber Flagge disqualifiziert. „Der zweite Platz – noch dazu hinter meinem Teamkollegen und Landsmann Harald Proczyk – war schon toll. Leider wurde das Ergebnis erst nach der Siegerehrung korrigiert, ich bin daher um die Sekt-Dusche umgefallen, schade...“

Der Aufwärtstrend sollte auch auf der Kurzanbindung des Nürburgrings anhalten, mit Startplatz drei fuhr Patrick Winter das beste Qualifying der Saison. Am Start gab es dann ein Missverständnis um gelbe Flaggen, das etliche Positionen kostete, im Endeffekt wurde ein sechster Platz daraus. Und nachdem die Top-Sechs vom Samstag am Sonntag in umgekehrter Reihenfolge starten, bedeute dies die erste Pole-Position für den jungen Ford-Piloten: „Das war ein turbulentes Rennen, zudem habe ich einen Fehler gemacht und bin mit einem anderen Piloten kollidiert, aber auch das gehört zum Motorsport. Letztlich hat es noch für Platz acht gereicht.“

Zu diesem Zeitpunkt hatte Patrick Winter noch beste Chancen auf den Sieg in der Junior-Wertung, bei den letzten beiden Rennwochenenden sollte dem Oberösterreicher aber das Pech auf den Fersen kleben. Zunächst ein Motorschaden auf dem Eurospeedway, einmal mehr musste der Rookie daher von hinten starten. Mit Platz 15 holte er im zweiten Rennen immerhin noch einen Punkt.

Beim Saisonfinale im Motopark Oschersleben wurde Patrick von Harald Proczyk berührt – der seinerseits abgedrängt wurde – die Folge war ein Überschlag ins Kiesbett. Ein Start zum zweiten Rennen war aufgrund eines leicht lädierten Überrollkäfigs nicht mehr möglich. Als schwacher Trost bleibt die Tatsache, dass Patrick vor seinem Überschlag die schnellste Rennrunde fuhr.

Trotz dieses deprimierenden Endes einer eigentlich sehr guten Saison lässt der Ford-Pilot den Kopf nicht hängen: „Seit dem dritten Rennwochenende in Hockenheim bin ich im Rennen regelmäßig die Rundenzeiten der Top-Drei gefahren, das gibt mir Selbstvertrauen. Natürlich wäre im Nachhinein betrachtet mehr drinnen gewesen, aber so ist eben Motorsport. Ich werde im kommenden Jahr alles daran setzen, vorne mitzufahren und bin zuversichtlich, dass das auch klappt. Ich möchte mich jedenfalls bei Ford Austria bedanken, dass man mir die Möglichkeit gegeben hat, am Ford Fiesta ST Cup teilzunehmen. Ganz speziell will ich auch meinem Fitness-Betreuer Hermann Jaksch danke sagen, er hat mich immer wieder in Top-Form gebracht.“

Endstand Ford Fiesta ST Cup nach 15 Rennen:

1. Ralf Martin 209 Punkte
2. Harald Proczyk 200
3. Carsten Seifert 180

15. Patrick Winter 64

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