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  • Kein Urlaub an der Adria

Das erste Rennen der Uniroyal Funcup-Saison 2007 fand am 6. und 7. April auf dem Adria Raceway in Italien statt. 31 Fahrzeuge aus Deutschland und Italien gingen an den Start, zwei Teams fuhren bei dem sechsstündigen Lauf vorne fast in einer eigenen Klasse.


Der Winterschlaf ist vorbei

Die Adriaküste ist als Teutonengrill bekannt, doch Ostern 2007 ging es für die Funcup-Piloten nicht um gebräunte Haut sondern einen Platz an der Sonne beim Rennfahren. Nach dem freien Fahren hatten die Lizenz-Lehrgangsteilnehmer zusammen mit den arrivierten Piloten am Freitagnachmittag das Zeittraining. Nicht alle kamen auf Anhieb mit der winkligen Strecke zurecht; sie erfordert im rhythmischen Wechsel starkes Beschleunigen und Bremsen. So lagen zwischen Trainingsschnellstem und dem Langsamsten über sechs Sekunden Differenz.

Schnellster der 17 deutschen Wagen war die von Stoll Motorsport eingesetzte Nummer 173, danach folgten gleich drei blaue Funcups von Impuls, die sich vor dem schwarzen Gummi Grassau-Renner und MK Racing platzierten. Doch wie in der Vergangenheit war das Zeittraining nur eine interessante Standortbestimmung und nicht die Festlegung der Startplätze. Wie üblich wurden diese wieder im Rahmen der abendlichen Paddock-Party ausgelost.


Käferkrabbeln 2007 - der erste Lauf ist gestartet

Impuls 2 mit der Startnummer 200 erhielt die Pole Position, Impuls 1 mit der 62 kam auf Platz fünf, MK Racing direkt dahinter auf Platz sechs, Stoll Motorsport auf sieben, Impuls 3 mit der 335 auf Rang elf. Losglück also für Impuls, außer dass mit der Startnummer 171 ein Impuls-Auto auf Rang 31 ins Rennen gehen musste. Auch für die Fahrer im „Funnyroyal“ (Startnummer 171, Rang 30) und das Team Conti Motorpresse (174, Rang 27) sah es zunächst nicht so günstig aus.

Funcup-Rennen sind jedoch Langstreckenrennen – in Adria mussten sechs Stunden absolviert werden – und dabei kann viel passieren. Zudem hatten die Organisatoren das Reglement geändert. Statt stündlicher waren nun halbstündige Fahrerwechsel vorgeschrieben: eine zusätzliche Quelle für noch mehr Spannung. Der Start am Samstagmorgen um halb zehn verlief unfallfrei. André Reinke im schwarzen Grassau-Renner war am wachsten, schnalzte von Platz 15 auf den zweiten vor. Impuls 1 mit Jürgen Oberhofer am Volant setzte sich an die Spitze und fightete verbissen um diese Position.

Zwar konnte er die Führung des gesamten Feldes nicht halten, doch da die Italiener in eigener Wertung fuhren, durfte er sie getrost ziehen lassen. Eine heftige Schrecksekunde gab es jedoch, als Stoll nach einem Verbremser ins Heck der 62 rauschte, kurz vom Boden abhob aber einigermaßen glimpflich wieder landete. Das Impuls-Auto trug zwar Kampfspuren davon aber keinen wirklichen Schaden. Weniger glücklich verlief ein Ausweichmanöver bei Grassau Racing, die mit einem italienischen Wagen Kontakt aufnahmen und sich dabei einen Radträger verbogen. Nach einem Kupplungsschaden im Training also weiteres Pech für das Team aus Neumünster. André Reinke war wenig begeistert: „Das war ein Rennunfall auf den ich gerne verzichtet hätte.“

Die Strecke in Adria erwies sich für die Funcup-Wagen als recht Material mordend. Schon nach dem Training standen bei vielen Teams Getriebe-, Kupplungs- und Motorwechsel als Nachtschicht auf dem Programm. Im Rennen ging es trotz ausgetauschter Teile weiter. Impuls 4 mit der Startnummer 169 rollte irgendwann mit Motorschaden aus und auch die Startnummer 2 des italienischen Fun BD Racing 1-Teams zog sich nach nur 51 Runden aus dem Renngeschehen zurück.

Zur Materialschlacht kamen teilweise Koordinierungsprobleme. Das vorne mitfahrende Auto vom Impuls mit der Startnummer 200 blieb erst mit leerem Tank liegen um wenig später mit streikendem Getriebe endgültig zu parken – Rang 29 gesamt bedeutet, letztes gewertetes Fahrzeug zu sein. Gummi Grassau wies am Ende nur sechs gefahrene Runden mehr auf. Auf Platz 14 von 17 deutschen Wagen lag am Ende das Team Reifen-Profi Austria, wenig besser die Startnummer 170 des Royal A-Teams mit deutschen und schweizerischen Journalisten.

Beachtlich schlug sich das Team Sportsline Racing in seinem ersten Funcup-Rennen. Die Neueinsteiger mit der optisch sehr schön aufbereiteten Startnummer 213, gefahren von der Familie Hannes Heinzelmann mit Freunden erreichte den achten Platz der deutschen Wertung. Die schnellste Runde lag hier bei 1:39,086, was zeigt, dass gutes fahrerisches Potenzial vorhanden ist.

Für Impuls 1 reichte es am Ende eines durchwachsenen Rennens für Rang sechs. Technische Probleme (Stromausfall) und drei Stopp-and Go-Strafen für zu schnelles Fahren in der Boxengasse verhinderten ein besseres Resultat, obwohl schnellste Rennrunden mit 1:37,804 ermittelt wurden. Man lag ganz knapp hinter Joyce 84, einem belgischen Team, das in dieser Saison in der deutschen Wertung eingeschrieben ist. Bei Black Panther lief das Rennen ebenfalls nicht frei von Komplikationen, doch die Routiniers Oliver Haider, Achim Müller und Rudi Roosen sicherten sich mit einer abgeklärten Fahrt den vierten Rang.

Auf dem Podest konnten am Ende Stoll Motorsport einen dritten Rang feiern. Der Vorjahresmeister fährt zusammen mit Gästen, und der frühe Rennunfall kostete etwas Zeit, die am Ende fehlte. Schnellste Rennrunde war hier eine 1:37,973. Eine Runde mehr schaffte das Team Conti Motorpresse mit den sehr erfahrenen Piloten Rottwilm, Wippersteg, Gernert. Gleichmäßigkeit statt Schnelligkeit verhalf hier zum zweiten Platz, schnellste Rennrunde in 1:40,447.


Das erste Podest der neuen Saison

Glücklich über ihren ersten Sieg war schließlich MK Racing mit Karl-Heinz (Kalle) Kern und Tim Tews, der im letzten Jahr noch als Junior fuhr. Mit ihrer schnellsten Runde von 1:38,880 verlor man zwar über zwei Sekunden auf den schnellsten Wagen im Feld (die italienische Nummer 175, Fun Ram Car, 1:36,573), doch flotte Fahrerwechsel und Konstanz zahlten sich aus.

Den Gesamtsieg holte sich die Rennamazone Valentina Albanese mit M. Zucchi und knapp 3,5 Sekunden Vorsprung auf das zweitplatzierte Fun Ram Car. Mindestens vier Runden Vorsprung vor dem Rest des weiteren Feldes zeugen von der Überlegenheit dieser beiden Teams. Das nächste Funcup-Rennen findet am 16./ 17. Mai in Oschersleben statt. Der Eintritt ist für Interessenten kostenlos.

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